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Mein Eldorado ist das Badezimmer!

Mein Eldorado ist das Badezimmer!
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Für einen Lebenslauf von Menschen wie Bodo Niggemann brauchen andere mehrere Leben.

1951 in Adelaide/Australien geboren, wuchs er in Hamburg auf. Nach dem Medizinstudium und der Approbation 1981 verbrachte er ein Forschungsjahr an der Medizinischen Hochschule Hannover. Anschließend machte er seine Facharztausbildung zum Kinder- und Jugendarzt am Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg.

Ab 1990 war er – mit einer 5-jährigen Unterbrechung an den DRK-Kliniken Westend – über 20 Jahre zunächst als leitender Oberarzt, später als einer der Chefärzte an der Universitätskinderklinik Charité in Berlin tätig. 1995 folgten Habilitation und 2001 die Professur, begleitet von unzähligen wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

Nach seiner Pensionierung im Jahre 2017 beendete er 2018 alle medizinischen Tätigkeiten und intensivierte seine Hobbys als Künstler, Photograph, Schlagzeuger (der Band „Echte Ärzte“) und nun als Autor.

Leider bin ich ein Morgenschläfer, so dass ich nicht sofort aus dem Bett katapultiere. Dafür kann ich mich beim langsamen ins Leben gesogen werden schon auf mein Eldorado freuen - das Badezimmer. Dies ist allerdings der Bereich, in dem es leicht zu Konflikten mit meiner Umgebung kommen kann, mit der ich ihn ja teilen muss. Eine zeitliche Trennung der Benutzung kann dabei - auch wenn man über ein doppeltes und damit eigenes Waschbecken verfügt - als vorbeugende Maßnahme hilfreich sein.

Aber nun muss ich zur Sache kommen und in einige Details einsteigen: Also - ich würde nie eine Zahnpastatube, die auf den Kopf gestellt werden möchte, damit der Inhalt (der Schwerkraft folgend) bereits beim leichten Drücken, sofort und wohldosiert auf die Zahnbürste abgegeben werden kann - irgendwo halb ausgedrückt hinlegen, wo sie für jede Benutzung erst mühsam ausgewrungen werden muss. Statt eine zunehmend zerknitterte und gefaltete Zahnpastatube zu ertragen, lasse ich nach jeder Zahnpasta-Entnahme (unter leichtem Druck auf die stabile Seite) Luft in die Tube, um für die nächste Entnahme perfekt vorbereitet zu sein und eine ungetrübte Tuben-Optik zu garantieren.

Tuben aus Metall, die bei medizinischen Salben immer noch Verwendung finden, erinnern mich zwar angenehm an die „ausgesogenen“ Kunstobjekte von Ewert Hilgemann, aber während seine großen Skulpturen einen gewünschten Effekt mit erstaunlicher Ästhetik ergeben, verhindere ich bei Metalltuben eine bizarre, abgeplattete bis bananenförmige Gestalt, indem ich sie schrittweise und mit Liebe, streng parallel zum Falz eng umknicke und so der schwindenden Füllmenge anpasse.

Nur angedeutet zugedrehte Zahnpastatuben sind für mich ein Graus. Unausweichliche Folgen solcher Respektlosigkeit sind nicht nur - wie der schiefe Turm von Pisa - schräg angekantet, labil und wacklig auf dem Waschtisch stehende Tuben, sondern, dass das Gewinde mit angetrockneter Zahnpasta verklebt und dadurch harte Krümelchen entstehen, die sich über die Zahnbürste mit Fremdkörpergefühl in meinen Mund hinein schummeln. Meine Mitmenschen hingegen scheinen es darüber hinaus ungerührt in Kauf zu nehmen, wenn trockene Zahnpasta-Halb- oder Dreiviertelringe verworfen werden müssen - was für mich Schlamperei, Zumutung und Verschwendung zugleich bedeutet...

Wenn Sie nun denken, dass Ihnen eine völlig fremde Person von ihren Eigenheiten erzählt, sind Sie im Irrtum.

Sie haben gerade Herrn Anan K., den an Anankasmus leidenden Protagonisten, aus der Geschichte von Bodo Niggemann, kennengelernt.

Sollten Sie mehr von dessen liebenswerten-schrulligen Eigenheiten erfahren wollen, ist "Der Alltags-Anankast" ein "Must-have".

Herzliche Grüße

K.Kolloch

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Frau Kathrin Kolloch

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