Alle Storys
Folgen
Keine Story von Deutscher Presserat mehr verpassen.

Deutscher Presserat

Rüge für Verletzung des Informantenschutzes durch Verleger der BERLINER ZEITUNG

Ein Dokument

Rüge für Verletzung des Informantenschutzes

durch Verleger der BERLINER ZEITUNG

Der Deutsche Presserat rügt die Verletzung des Informantenschutzes nach Ziffer 5 des Pressekodex durch den Verleger der BERLINER ZEITUNG Holger Friedrich. Dieser hatte den Namen eines Informanten, des ehemaligen BILD-Chefredakteurs Julian Reichelt, an den Springer-Verlag weitergegeben.

Laut Ziffer 5 des Pressekodex gibt die Presse Informanten ohne deren ausdrückliche Zustimmung jedoch nicht preis. Als Verleger ist Holger Friedrich Teil der Presse, unabhängig davon, ob er noch weitere unternehmerische Funktionen innehat. Die Mitglieder waren mehrheitlich der Meinung, dass es unbeachtlich ist, ob der Informantenschutz ausdrücklich vereinbart wurde.

Der Presserat betont, dass der Schutz von Informanten ein zentraler Bestandteil der Pressefreiheit ist. Können sich Hinweisgeber darauf nicht verlassen, werden das Vertrauen in die Presse und deren Glaubwürdigkeit insgesamt beschädigt.

Im Gegensatz zu ihrem Verleger hat die Redaktion der BERLINER ZEITUNG jedoch den Informantenschutz gewahrt. Die Mitglieder des Ausschusses wiesen einstimmig eine Beschwerde über einen Artikel aus der BERLINER ZEITUNG ab, in dem der Chefredakteur über die Preisgabe des Informanten durch seinen Verleger berichtete. Dass Reichelt der Hinweisgeber war, war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits bekannt.

Zum Pressekodex: https://www.presserat.de/pressekodex.html

Ansprechpartnerin für die Presse:

Sonja Volkmann-Schluck
Referentin Öffentlichkeitsarbeit

DEUTSCHER PRESSERAT
Fritschestraße 27-28, 10585 Berlin
Tel.: 030/367007-19
Fax: 030/367007-20 
volkmann-schluck@presserat.de
www.presserat.de

Folgen Sie uns auch auf Twitter: https://twitter.com/PresseratDE
Weitere Storys: Deutscher Presserat
Weitere Storys: Deutscher Presserat
  • 15.06.2023 – 15:32

    Presserat weist Beschwerden zu ZEIT-Artikel über Nachrichten von Döpfner zurück

    Presserat weist Beschwerden zu ZEIT-Artikel über Nachrichten von Mathias Döpfner zurück Der Deutsche Presserat hat Beschwerden über die Veröffentlichung von Textnachrichten von Mathias Döpfner in der ZEIT und bei ZEIT.DE als unbegründet zurückgewiesen. Am Inhalt der Nachrichten des ...

    Ein Dokument
  • 15.05.2023 – 10:54

    Presserat leitet Verfahren gegen DIE ZEIT ein

    Geleakte Chats von Springer-Chef Döpfner: Presserat leitet Verfahren gegen DIE ZEIT ein Der Deutsche Presserat hat ein Beschwerdeverfahren gegen DIE ZEIT zum Artikel „Aber das ist dennoch die einzige Chance, um den endgültigen Niedergang des Landes zu vermeiden“ eingeleitet. Unter dieser Überschrift hatte die Redaktion im April Inhalte aus internen ...

    Ein Dokument
  • 07.03.2023 – 10:49

    Beschwerden beim Presserat 2022 zurückgegangen

    Beschwerden beim Presserat gehen trotz brisanter Nachrichtenlage zurück Weniger Rügen als in den Vorjahren / Kaum Beschwerden zu Kriegsberichterstattung / Rügen überwiegend für Schleichwerbung und Verletzungen des Persönlichkeitsschutzes Die Beschwerden beim Deutschen Presserat sind 2022 zurückgegangen: 1.733 Eingaben erreichten die Freiwillige ...

    Ein Dokument