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Medair unterstützt Jordanien bei erster COVID-19-Welle

Medair unterstützt Jordanien bei erster COVID-19-Welle
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

bitte finden Sie hier unsere aktuelle Medienmitteilung. Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.#

Das beigefügte Bild ist frei zur Verwendung.

Freundlich grüßt, Thomas Brand

Medair unterstützt Jordanien bei erster COVID-19-Welle

  • Nach zunächst sehr niedrigen Infektionsraten jetzt über 120.000 Infizierte bei knapp 10 Mio. Einwohnern

(Wiesbaden, 11. November 2020) - Die Not- und Katastrophenhilfsorganisation Medair reagiert intensiv auf die erste COVID-19-Infektionswelle in Jordanien. Nach einem der strengsten Lockdowns der Welt im März 2020 hatte Jordanien zunächst eine der niedrigsten Infektionsraten im Nahen Osten. Seit einigen Wochen steigen die Zahlen in dem 10-Millionen-Einwohner-Land jedoch rasant. Bis zum 11. November verzeichnete Jordanien knapp 121.000 bestätigte Coronavirus-Infektionen. In den vergangenen 24 Stunden waren rund 6.000 Fälle hinzugekommen. Immer mehr Flüchtlinge und jordanische Familien aus armen Verhältnissen geben an, durch die Pandemie zunehmend unter Stress, Angstzuständen und anderen belastenden Symptomen zu leiden.

Medair-Teams integrierten in Jordanien bereits seit März Corona-Prävention in ihre Arbeit. Mit dem starken Anstieg der Infektionszahlen hat die Organisation ihren Einsatz jedoch deutlich verstärkt: Sie veröffentlicht in den Gemeinschaften, die auf besondere Hilfe angewiesen sind, Informationen zum Schutz vor Ansteckung und erläutert, wie sich die Ausbreitung des Virus vermeiden lässt. Wo direkte Begegnungen nicht möglich sind, setzen die Helfer Messenger-Dienste und Mobiltelefone zur Kommunikation ein. So können sie auf körperliche und seelische Nöte eingehen. Bargeldleistungen verteilt Medair an die Familien, die in Not geraten sind, weil keiner in der Familie aufgrund des Lockdowns mehr arbeiten darf.

"Wir setzen alles daran, besonders vulnerable Familien zu erreichen, die einem hohen Risiko ausgesetzt sind, sich mit dem Virus zu infizieren", erklärt Haneen Abulaila, Projektverantwortliche für Gesundheit bei Medair in Amman. "Schon vor der Pandemie haben wir bei vielen Begegnungen mit den Menschen dank unserer Angebote Vertrauen aufgebaut. Das hilft uns nun, zielgerichtet und wirkungsvoll gegen das Virus vorzugehen."

Die Lebenshaltungskosten in Jordanien sind sehr hoch. Viele Familien haben kaum genügend Einkommen, um ihre Familien zu ernähren, geschweige denn, grundlegende Gebrauchsgüter wie Seife, Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken zu kaufen. Diejenigen, die sowieso schon am Rande des Existenzminimums lebten, müssen nun bei Banken Kredite aufnehmen oder sich bei Freunden verschulden, um über die Runden zu kommen.

Jordanien

In Jordanien leben zurzeit rund 755.000 Flüchtlinge. Davon stammen mehr als 655.000 aus dem benachbarten Syrien. Vier von fünf Flüchtlingen in Jordanien sind in behelfsmäßigen Zelten, überfüllten Mietwohnungen oder halbfertigen Gebäuden untergebracht. So lassen sich Familienmitglieder mit COVID-19-Symptomen kaum isolieren. Das Virus kann sich sehr leicht weiter ausbreiten.

Finanzielle Unterstützung durch Europäische Union und Auswärtiges Amt

Die Arbeit von Medair in Jordanien wird durch das Europäische Amt für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO), das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland, das UN Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und großzügige private Spenden unterstützt.

Medair in Jordanien

Medair begann 2012 mit der Arbeit in Jordanien, um den von der syrischen Krise betroffenen Familien zu helfen, die in das Nachbarland geflohen waren. Aktuell hilft Medair in Jordanien in den Bereichen körperliche Gesundheit, psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung (MHPSS) sowie Cash- und Fallmanagement (CCM). Wir stellen außerdem Bargeld für Grundbedürfnisse bereit, und begleiten diese Arbeit mit einem Case-Management-Ansatz. Dabei unterstützen wir Familien beim Zugang zu Bildung, Beschäftigung oder Dienstleistungen.

Für Fragen zur Meldung wenden Sie sich bitte an:
Thomas Brand
Pressesprecher
Luisenplatz 1 - 65185 Wiesbaden - Germany
Telefon: +49 (0) 611 / 1 72 65-362
Email:  thomas.brand@medair.org
Skype: thomas-johannes.brand
 medair.org

Über Medair

Jedes Leben ist die Extrameile wert. Die internationale Not- und Katastrophenhilfsorganisation Medair ist darauf spezialisiert, besonders in entlegenen, schwer erreichbaren und äußerst bedürftigen Krisen- und Konfliktregionen sowie nach Naturkatastrophen schnelle Hilfe zu leisten. Betroffene Menschen sollen sich in Würde erholen können. Die Mitarbeiter von Medair arbeiten auf Basis des christlichen Menschenbildes. Sie versetzen Menschen in Not in die Lage, kommende Krisen selbst besser meistern zu können. Dabei kommen Sofortmaßnahmen, nachhaltige Wiederaufbauhilfe und Katastrophenvorsorge zum Einsatz. Internationale Fachkräfte vermitteln Fertigkeiten, die den örtlichen Gemeinschaften beim Aufbau einer besseren Zukunft helfen.

Die Hilfe richtet sich an Menschen und Dorfgemeinschaften unabhängig von ihrer Herkunft und Religion, ihrem Geschlecht oder ihrer politischen Einstellung. Im Jahr 2019 erreichte Hilfe in den Bereichen Gesundheit & Ernährung, WASH (Wasser, sanitäre Anlagen, Hygiene) sowie Unterkunft und Infrastruktur nahezu 3,5 Millionen Menschen (2018: 2,6 Mio). Derzeit arbeitet Medair gemeinsam mit lokalen Partnern und den einheimischen Gemeinschaften in Afghanistan, Bangladesch, Jemen, Jordanien, der DR Kongo, Libanon, Madagaskar, Somalia, Südsudan, Sudan und Syrien. Medair e.V. in Deutschland gehört zum weltweiten Verbund von Medair International mit Sitz in Ecublens/Schweiz. In Deutschland ist der Verein als gemeinnützig anerkannt und beim Amtsgericht Wiesbaden VR 7335 eingetragen. Medair e.V. ist Mitglied im Deutschen Spendenrat e.V. und Träger des Spendenzertifikates.