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10 Jahre Minenverbot
Ottawa-Abkommen als Vorbild für künftige Vereinbarungen
In Oslo tagen Zivilgesellschaft und internationale Politik

Frankfurt/Main (ots)

Vor zehn Jahren, am 18. September 1997,
einigten sich 89 Staaten in Oslo auf einen Vertragstext für ein 
internationales Abkommen zum Verbot von Antipersonenminen. Nach 
dreiwöchigen Verhandlungen wurde damit der entscheidende Schritt zum 
Zustandekommen des ersten international verbindlichen Verbots einer 
Waffe getan. Drei Monate später unterschrieben dann 121 Staaten in 
Ottawa das Antiminen-Abkommen.
Im selben Jahr hatte das Nobelpreis-Komitee die "Internationale 
Kampagne zur Ächtung der Landminen" mit dem Friedensnobelpreis 
ausgezeichnet. Denn ohne diese "größte Bürgerinitiative der Welt", so
der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan, wäre das Abkommen nicht 
zustande gekommen. Die Frankfurter Hilfsorganisation medico 
international gehörte zu den Initiatoren der Kampagne. Thomas 
Gebauer, Geschäftsführer der Organisation, nahm damals den Nobelpreis
mit entgegen. Seine Bilanz nach 10 Jahren: "In über 150 Ländern sind 
Anti-Personen-Minen heute verboten. Die Zahl der Produzenten von 
Anti-Personen-Minen ist drastisch zurückgegangen, der 
grenzüberschreitende Handel gänzlich zum Erliegen gekommen. Erstmals 
werden mehr Minen vernichtet und geräumt als neu verlegt." Im Zuge 
von Ottawa sei es zudem gelungen, auch Mittel für die Minenräumung 
und Opferrehabilitation in umfangreichem Maße zur Verfügung zu 
stellen. Gebauer kritisiert jedoch, dass nicht "alle Minen von dem 
Verbot betroffen sind". Mit den Streubomben seien zudem Waffen Teil 
der Rüstung in den neuen Kriegen, die durch "ihre hohe 
Blindgängerquote minenähnliche Wirkung erzielen und eine tödliche 
Gefahr auch nach Ende eines Krieges darstellen". Streubomben müssten 
deshalb, so Gebauer, ebenfalls einem Verbot unterliegen.
Auf Einladung der norwegischen Regierung finden aus Anlass des 
10jährigen Jubiläums derzeit eine internationale Konferenz von 
Politikern und Zivilgesellschaft statt, um Lehren aus dem 
Antiminen-Abkommen zu ziehen und sich mit den Möglichkeiten solchen 
gemeinsamen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Handels unter 
anderem auch in Bezug auf Clustermunitionen zu befassen. Thomas 
Gebauer steht heute und morgen in Oslo für Interviews zur Verfügung.
Für Anfragen wenden Sie sich bitte an:
Katja Maurer: 069/9443829, 0171/1221261 oder  presse@medico.de

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