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AOK Rheinland/Hamburg

Frauen fallen häufiger am Arbeitsplatz aus als Männer

Frauen fallen häufiger am Arbeitsplatz aus als Männer

Psychische Erkrankungen verursachen bei den Frauen die meisten Arbeitsunfähigkeitstage: über 17 Prozent. Zugenommen haben die Fehlzeiten aufgrund dieser Diagnose aber bei beiden Geschlechtern.

Düsseldorf, 12. August 2025

Frauen fallen an ihrem Arbeitsplatz häufiger erkrankt aus als Männer. Nach einer aktuellen Studie der AOK Rheinland/Hamburg lag der Krankenstand bei Frauen im Jahr 2024 bei 7,34 Prozent, bei Männern bei 6,88 Prozent*. Die Auswertungen zeigen unter anderem, dass Frauen und Männer oft aus unterschiedlichen Gründen krankgeschrieben werden. So ist bei den Frauen in den vergangenen 20 Jahren die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) aufgrund psychischer Probleme um über 150 Prozent gestiegen. Depressive Episoden haben bei ihnen im Jahr 2024 zu rund 50 Prozent mehr AU-Tagen als bei den Männern geführt. Männer liegen dagegen bei Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen vorn.

Ein Krankenstand von 7,34 Prozent bei Frauen und 6,88 Prozent bei Männern bedeutet, dass täglich durchschnittlich 7,3 von 100 Frauen und 6,9 von 100 Männern krankgeschrieben waren. Grundsätzlich weist der Gesundheitsbericht des Instituts für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF-Institut) der AOK Rheinland/Hamburg in vielen Punkten deutliche Unterschiede im Krankheitsgeschehen zwischen den Geschlechtern nach.

So ist in den Altersgruppen der 40- bis 49-Jährigen und der 50- bis 59-Jährigen der Krankenstand bei den Frauen deutlich höher als bei den Männern: 6,82 zu 6,04 Prozent und 9,06 zu 8,17 Prozent. „Ein Grund dafür kann die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren sein. Darüber hinaus gibt es aber auch soziale Gründe wie unterschiedliche Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die private Care-Arbeit, also die Versorgung der Familie sowie die Pflege der Eltern, liegt weiterhin überwiegend in Frauenhand. Frauen bleiben häufiger wegen eines erkrankten Kindes zu Hause. Gerade in den mittleren Lebensjahren sind viele Frauen durch Doppelbelastungen stark beansprucht“, sagt Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg.

Ab 60 Jahren fallen Männer und Frauen gleich häufig am Arbeitsplatz aus

Neben vielen Unterschieden verdeutlicht der Gesundheitsbericht des BGF-Instituts auch Gemeinsamkeiten. Dazu gehört, dass bei beiden Geschlechtern der Krankenstand mit zunehmendem Alter immer höher wird, bevor er sich bei Beschäftigten ab 60 Jahren auf dem ähnlich hohen Niveau von 11,52 Prozent bei den Männern und 11,53 Prozent bei den Frauen trifft. „Eine Ursache dafür ist, dass die Krankheitsschwere und die Genesungsdauer mit dem Alter zunehmen. Bestimmte Erkrankungen mit besonders langer Falldauer wie psychische Störungen oder Krebs treten in höherem Alter häufiger auf“, sagt Merit Kirch, Geschäftsführerin des BGF-Instituts.

Ein Blick in die Diagnosen zeigt, dass psychische Erkrankungen im Jahr 2024 zu den meisten Fehltagen bei Frauen geführt haben, sie machen 17,3 Prozent der AU-Tage aus, gefolgt von Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 16,8 Prozent und Atemwegserkrankungen mit 15,3 Prozent. Bei beiden Geschlechtern ist die Zahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Belastungen in den vergangenen 20 Jahren nach oben geschnellt, bei den Frauen ist diese Zahl sogar um über 150 Prozent gestiegen.

Platz eins bei den Männern: Fehltage wegen Muskel-Skelett-Beschwerden

Männer fallen an ihrem Arbeitsplatz am häufigsten wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen aus (21,3 Prozent). Danach folgen AU-Tage aufgrund von Atemwegserkrankungen (14,3 Prozent) und psychischen Problemen (11,7 Prozent). „Viele Frauen arbeiten in sozialen und pflegerischen Berufen, die psychisch und emotional herausfordernd sein können. Klassisch von Männern ausgeübte Berufe sind eher technisch und mit weniger Kundenkontakt verbunden, dafür bringen sie oft höhere körperliche Belastungen mit sich. Diese Bedingungen beeinflussen das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen stark“, sagt Merit Kirch.

Und noch eine Auffälligkeit: Bei den Männern nehmen ab 50 Jahren die Herz-Kreislauf-Erkrankungen stark zu. Über alle Altersgruppen hinweg macht diese Diagnose bei den Männern 5,7 Prozent der AU-Tage aus, bei den Frauen 3,5 Prozent.

Was bedeuten diese Auswertungen für Prävention und Arbeitswelt? Sie zeigen, dass eine geschlechtssensible Gesundheitsförderung wichtiger ist denn je. Das BGF-Institut der AOK Rheinland/Hamburg unterstützt Unternehmen dabei, Belastungen zu verringern, Gesundheitsrisiken vorzubeugen und die körperliche und psychische Gesundheit der Beschäftigten nachhaltig zu stärken: www.bgf-institut.de

*) Weitere Geschlechter (beispielsweise die Kategorie „divers“) können aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewertet werden, da die Fallzahlen zu klein sind.

Pressestelle AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse
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