Alle Storys
Folgen
Keine Story von Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie mehr verpassen.

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

Erste Zugvögel verlassen Hessen Richtung Süden

Ein Dokument

Erste Zugvögel verlassen Hessen Richtung Süden

Die staatliche Vogelschutzwarte am HLNUG informiert über ihre Arbeit

Wiesbaden, 07. Oktober 2022 – Wenn im Herbst die Temperaturen sinken, steigt die Unruhe der Zugvögel: Drosseln, Stare und Schwalben brechen nun auf in ihre Winterquartiere. Ein besonderes Schauspiel bieten dabei Stare, die sich im Oktober auf den Weg in ihre Winterquartiere machen.

Der Vogelzug ist auch ein fester Termin im Kalender der Staatlichen Vogelschutzwarte Hessen: Denn während der Hauptzugzeiten werden zum Beispiel die Bestände rastender Wasservögel erfasst. Die Bestandszahlen und die Entwicklungen über die Jahre hinweg geben nicht nur Einblicke in die Populationsentwicklung, sondern zeigen auch die Bedeutung der aufgesuchten Gebiete und deren potenzielle Veränderungen. Neben diesen Aufgaben während der Zugzeiten der Vögel in Hessen, hat die Staatliche Vogelschutzwarte aber noch viele weitere Tätigkeitsfelder:

Monitoringprogramme

Zu den wichtigsten Beobachtungsprogrammen in Hessen gehören das Monitoring der häufigen und seltenen Brutvogelarten, das Monitoring der EU-Vogelschutzgebiete und das Monitoring rastender Wasservögel. Die Vogelschutzwarte arbeitet im Rahmen aller Programme intensiv mit ehrenamtlichen Vogelkundlern zusammen. So wird beispielsweise das Monitoring häufiger Brutvögel derzeit in Kooperation mit der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) und dem Dachverband Deutscher Avifaunisten durchgeführt. Mit den so erhobenen Daten kann die Bestandsentwicklung repräsentativer Vogelarten berechnet werden, wobei es auch auf den jeweiligen Landschafts- und Lebensraum ankommt. Diese Arten fungieren dann als Indikator für die Artenvielfalt in dem jeweiligen Gebiet. Ziel des Monitorings ist es, fundierte Aussagen zur Bestandsgröße und Entwicklung der hessischen Vogelwelt treffen zu können, insbesondere in den EU-Vogelschutzgebieten.

Forschung

Im Rahmen von Forschungsprojekten evaluiert die Vogelschutzwarte laufende Maßnahmen im Naturschutz. Durch Kooperationen mit Hochschulen wird dabei sichergestellt, dass Methoden, Erfassungen und Auswertungen immer aktuell sind. Da ständig Daten gesammelt werden, können außerdem aktuelle Auswertungen zur Verbreitung von gefährdeten oder bedrohten Vogelarten gemacht werden. Diese sind eine wichtige Grundlage für den landesweiten Naturschutz. Die Vogelschutzwarte testet außerdem, inwiefern neue Methoden, wie beispielsweise Drohnen und Wärmebildtechnik, im angewandten Vogelschutz helfen können.

Naturschutz

Im Jahre 2008 wurde die Staatliche Vogelschutzwarte vom Umweltministerium mit der Erstellung von Artenhilfskonzepten (AHK) beauftragt. In diesen werden für Vogelarten, die sich in einem ungünstigen Erhaltungszustand befinden, artspezifische und praxistaugliche Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen ausgearbeitet, durch deren Umsetzung die entsprechenden Zustände dieser Arten sich wieder erholen sollen. Hierzu werden im Anschluss an die Erstellung der Artenhilfskonzepte jährlich Beraterverträge an freiberufliche Ornithologinnen und Ornithologen zur fachlichen Begleitung der Maßnahmenumsetzung vergeben. Durch die Unterstützung von elf Beraterinnen und Beratern konnte die Vogelschutzwarte 2022 für mehr als 20 Vogelarten eine kompetente Artberatung anbieten. Das betrifft auch die Vogelarten der hessischen Streuobstwiesen, wie zum Beispiel Gartenrotschwanz, Wendehals und Steinkauz. Die Vogelschutzwarte unterstützt damit die „Hessische Streuobststrategie“, die das Land in diesem Jahr auf den Weg gebracht hat. Artenhilfskonzepte und Beraterverträge tragen daher wesentlich dazu bei, die Ziele der Biodiversitätsstrategie erfolgreich umzusetzen.

Hintergrund

Auch in Hessen sind viele Tier- und Pflanzenarten bedroht. Um diese zu bewahren und zu fördern, sowie den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen, wurden die Fachbehörden für den Naturschutz in Hessen gebündelt: Seit Anfang des Jahres 2022 sind nun die Aufgaben der Abteilung Naturschutz des HLNUG, des Wolfszentrums Hessen, der Staatlichen Vogelschutzwarte, der Geschäftsführung des Lore-Steubing-Instituts, der Naturschutzakademie Hessen und einer Wildbiologischen Forschungsstelle des Landes gebündelt unter einem Dach beim Zentrum für Artenvielfalt angesiedelt. Seit dem 1. Januar 2022 ist die Staatliche Vogelschutzwarte als Dezernat „N3 - Staatliche Vogelschutzwarte“ in die Abteilung Naturschutz des HLNUG integriert und hat ihren Sitz in Gießen. Die Aufgaben der Vogelschutzwarte verteilen sich auf die Bereiche Monitoring, Schutz und Forschung. Darüber hinaus berät die Vogelschutzwarte unterschiedliche Akteure und Behörden zu ornithologischen Fachfragen.

Weitere Informationen:

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/vogelschutzwarte

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/vogelschutz-praktisch

Pressesprecherin Franziska Vogt
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Rheingaustraße 186
D-65203 Wiesbaden
0611 - 6939 307 
franziska.vogt@hlnug.hessen.de
Weitere Storys: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Weitere Storys: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
  • 30.09.2022 – 11:01

    Hessisches Wolfsmonitoring bekommt Unterstützung

    Hessisches Wolfsmonitoring bekommt Unterstützung HLNUG und HessenForst arbeiten zusammen Wiesbaden, 30. September 2022 – Flächendeckendes Monitoring und durchgängige Er­reichbarkeit – um beides sicherzustellen, gibt es im hessischen Wolfsmonitoring ab sofort eine entscheidende Neuerung: Wurde das Wolfszentrum Hessen (WZH) am Hessischen Landesamt ...

    Ein Dokument
  • 23.09.2022 – 11:00

    Sommer 2022 viel zu warm und zu trocken - HLNUG zieht vor läufige Bilanz

    PRESSEMITTEILUNG Sommer 2022 viel zu warm und zu trocken HLNUG zieht vorläufige Bilanz Wiesbaden, 23.09.2022 – Der Sommer 2022 liegt hinter uns, die vielerorts drückende Hitze und wochenlange Dürre sind überstanden. Zum heutigen meteorologischen Herbstbeginn zieht das Hessische Landesamt für ...

    Ein Dokument
  • 16.09.2022 – 10:00

    Wolfs-DNA an drei Nutztierschäden im September nachgewiesen

    Wolfs-DNA an drei Nutztierschäden im September nachgewiesen Genetische Analyse bestätigt Wolf als Verursacher Wiesbaden, 16. September 2022 – An drei Nutztierrissen von Anfang September wurde nun durch das wildtiergenetische Labor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Gelnhausen Wolfs-DNA festgestellt. Betroffen waren ein Schaf bei ...

    Ein Dokument