PI Nr. 076/2025 der Leibniz Universität Hannover - Den Übergang zu sauberer Energie gerecht gestalten
PI Nr. 076/2025 der Leibniz Universität Hannover - Den Übergang zu sauberer Energie gerecht gestalten
Den Übergang zu sauberer Energie gerecht gestalten
Neues Forschungsprojekt zur Lithiumpolitik der EU und deren Auswirkungen auf indigene Gemeinschaften im südamerikanischen Lithiumdreieck
Ein interdisziplinäres Projekt unter Leitung der Leibniz Universität Hannover (LUH) will Wege aufzeigen, internationale Energiepolitik, Menschenrechte und lokale Perspektiven besser in Einklang zu bringen. Das Forschungsvorhaben CROSSJET erhält rund 1,95 Millionen Euro aus der neuen Förderinitiative Change! Fellowships der VolkswagenStiftung, um die globalen Dynamiken rund um Lithiumabbau und Energiewende zu erforschen.
Lithium ist ein zentraler Rohstoff für wiederaufladbare Batterien in Elektrofahrzeugen und Energiespeichern und gilt daher als Schlüsselelement für die Energiewende. Auch als Bestandteil von Batterien ist es in fast allen Computern und Telefonen zu finden. „Doch seine Gewinnung führt häufig zu Wasserknappheit, Umweltzerstörung und sozialen Konflikten“, erläutert Dr. Javier Lastra-Bravo, Projektleiter vom Institut für Soziologie der LUH. Im Mittelpunkt von CROSSJET stehen die drei Länder des so genannten „Lithium-Dreiecks“ Chile, Argentinien und Bolivien. Die Forschenden wollen in den kommenden fünf Jahren die sozialen, kulturellen und ökologischen Auswirkungen des dortigen Lithiumabbaus im Zusammenhang mit der europäischen Lithiumpolitik untersuchen. Durch den wasserintensiven Prozess zur Gewinnung des Rohstoffs wird etwa das Wasser in den wüstenreichen Gebieten für Menschen und Felder immer knapper. Die Minengesellschaften konkurrieren mit der lokalen Bevölkerung um die knappe Ressource Wasser, zum Beispiel in der Atacama-Wüste.
Im Projekt wollen Forschende aus Soziologie, Anthropologie und Politikwissenschaft die Situation im Lithiumdreieck analysieren, um die Ergebnisse schließlich politischen Entscheidungstragenden in Form konkreter Handlungsempfehlungen zur Verfügung stellen zu können. Ziel ist es, nachhaltige Lösungen zu finden, um eine gerechte Energiewende für alle zu gewährleisten. Dafür werden neben empirischer Feldforschung in Südamerika intensiv auch europäische Politiken und Lieferketten untersucht. Wie wirkt sich die Lithiumgewinnung auf die lokale Wirtschaft, die Beschäftigungsmöglichkeiten, die Vermögensverteilung, die Ökosysteme und die sozialen Dynamiken aus? Projektleiter Dr. Lastra-Bravo bringt umfangreiche Erfahrungen in der engen Zusammenarbeit mit indigenen Gemeinschaften mit: „Ich bin davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit Vertretenden indigener Völker und lokalen Gemeinschaften unerlässlich ist, um nachhaltige Lösungen zu finden.“
Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Dr. Javier Lastra-Bravo, Institut für Soziologie, unter Telefon +49 511 762 4932 oder per E-Mail unter j.lastra.bravo@ish.uni-hannover.de gern zur Verfügung.
Mechtild Freiin v. Münchhausen, M.A. Leiterin Kommunikation und Marketing Pressesprecherin Referat für Kommunikation und Marketing Leibniz Universität Hannover Welfengarten 1 30167 Hannover Tel.: 0511/762-5342 Fax: 0511/762-5391 kommunikation@uni-hannover.de www.uni-hannover.de
