Sozialverträgliche Digitalisierung: Das Kasseler Forschungszentrum ITeG wird 20 Jahre alt
Sozialverträgliche Digitalisierung: Das Kasseler Forschungszentrum ITeG wird 20 Jahre alt
Informationstechnik krempelt die Welt um: Sie bringt Herausforderungen und Gefahren mit sich, aber auch individuelle und gesellschaftliche Chancen, und sie legt die Grundlage für soziale und wirtschaftliche Innovationen. Mit dem Ziel, diese Innovationen zu ermöglichen und sich zugleich in einem Rahmen von Werten und gesellschaftlicher Verantwortung zu bewegen, mischt das Wissenschaftliche Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG) der Universität Kassel seit 20 Jahren in der wissenschaftlichen und öffentlichen Debatte mit. Jetzt feiert es Jubiläum.
Entstanden ist das ITeG 2005 aus einem Forschungsprojekt, für das sich die Fachgebiete Kommunikationstechnik, Technikrecht und Wirtschaftsinformatik zusammengefunden hatten. Die folgende Entscheidung, sich eine dauerhafte Struktur zu geben, um die entstehende digitale Welt zu vermessen, war weitsichtig.
Seitdem erforschen die – inzwischen zwölf – ITeG-Fachgebiete das Design von gesellschaftlich wünschenswerter Informationstechnik aus einer soziotechnischen Perspektive. Maßgeblich sind zwei Schlagworte: Akzeptanz und Akzeptabilität. Akzeptanz bezieht sich dabei auf die empirisch feststellbare Bereitschaft der Nutzerinnen und Nutzer, die untersuchte IT-Anwendung zu verwenden. Akzeptabilität umfasst die Vereinbarkeit der prognostizierten Auswirkungen von IT mit demokratisch auszuhandelnden Werten und Normen.
Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, erklärte: „Ein gesellschaftlicher Diskurs über neue Technologien ist wichtig, um ein Bewusstsein für Chancen und Risiken zu entwickeln. Das ITeG leistet hierzu seit 20 Jahren hervorragende Arbeit, die wir als Land Hessen tatkräftig unterstützen – zum Beispiel mit unserem Forschungsförderprogramm LOEWE: Im aktuell geförderten Schwerpunkt DyNaMo wird am ITeG zur Frage geforscht, wie Künstliche Intelligenz für sichere und nachhaltige Mobilität in der Stadt sorgen kann. Ich gratuliere herzlich zum Jubiläum.“
Auch die Präsidentin der Universität Kassel, Prof. Dr. Ute Clement, gratulierte: „Das Wissenschaftszentrum ITeG trägt zur Profilbildung der Universität bei – und zwar auf einem Feld, das der Universität Kassel gut zu Gesicht steht. Die Universität Kassel verfolgt den Anspruch, Forschung zu betreiben, die gesellschaftlich relevant ist. Aus Überzeugung hat das Präsidium daher erst vor einem Jahr die Verlängerung des Zentrums beschlossen.“
Prof. Dr. Gerd Stumme, Geschäftsführender Direktor des ITeG, fügte hinzu: „Wir sehen als zentrale Herausforderung für die Zukunft, die Selbstbestimmung der Nutzenden in der digitalen Gesellschaft zu bewahren und gleichzeitig datengetriebene digitale Technologien stetig weiterzuentwickeln und deren Potenziale zu heben. Wir verbinden damit – etwa bei der Analyse und Gestaltung von hybriden Bewertungsplattformen – eine kritische Auseinandersetzung mit dem Verständnis davon, was zentrale Begriffe wie Privatheit, Selbstbestimmung und Demokratie überhaupt bedeuten.“
Den 20. Geburtstag begeht das ITeG mit einer öffentlichen Tagung: Die Veranstaltung am 8. Oktober 2025 im Campus Center bringt aktuelle Fragestellungen der Digitalisierung in Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft auf den Plan. Forscherinnen und Forscher geben aktuelle Einblicke in den drei ITeG-Forschungslinien Digitale Zukunft nachhaltig gestalten, Privatheit und Selbstbestimmung sowie Künstliche und Hybride Intelligenz. Die Veranstaltung ist öffentlich.
Das gesamte Programm unter:
https://www.uni-kassel.de/forschung/iteg/iteg20-tagung.html
Was heißt das zusammengefasst?
- Eine IT-Gestaltung, die sich im Rahmen demokratischer Werte und Normen bewegt, ist für die Gesellschaft von zentraler Bedeutung.
- Das ITeG der Universität Kassel setzt sich bereits seit 20 Jahren wissenschaftlich mit sozialverträglicher IT-Gestaltung auseinander.
- Den 20. Geburtstag begeht das ITeG mit einer öffentlichen Tagung
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Sebastian Mense Universität Kassel Stabsstelle Kommunikation und Marketing Tel.: +49 561 804-1961 E-Mail: presse@uni-kassel.de www.uni-kassel.de
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