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Universität Kassel

Hauptstadt der Waschbären - Ausstellung im Uni:Lokal

Hauptstadt der Waschbären - Ausstellung im Uni:Lokal
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Ausstellung "Hauptstadt der Waschbären" ab 2. Februar im Uni:Lokal

Plagegeist, possierlicher Freund oder einfach eine spannende Tierart? Die Meinungen über Waschbären sind geteilt. Ihre große Population hat Kassel als Hauptstadt der Waschbären bekannt gemacht und sie sind zum Werbeträger der Stadt avanciert. Eine Ausstellung im UNI:lokal (Wilhelmsstraße 21, Kassel) präsentiert nun außergewöhnliche Fotos, wie die Wildtiere die Stadt als Lebensraum erobern. Der Eintritt ist frei.

Die Fotos von Dominik Janoschka und Jan Piecha wurden schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und werden erstmals so umfassend in Kassel gezeigt. Sie eröffnen neue Blickwinkel auf die Waschbären und das Zusammenleben in der menschlichen Zivilisation.

Die ursprünglich in Nordamerika beheimateten Wildtiere haben vom Edersee, wo sie 1934 erstmals ausgesetzt wurden, ihren Weg in die Stadt gefunden. Die dämmerungs- und nachtaktiven Alleskönner sind durch ihre enorme Anpassungsfähigkeit in der Lage, unterschiedliche Lebensräume zu besiedeln, wozu auch urbane Bereiche gehören. Hier finden sie hervorragende Lebensbedingungen: Menschliche Bebauungen bieten trockene und warme Schlafplätze und ihr Nahrungsangebot wird durch Mülltonnen, Komposthaufen und Vogelfutterstellen bereichert.

Wir teilen unsere Lebensräume mit den Waschbären, ob wir wollen oder nicht. Sie haben Nischen gefunden und konfrontieren uns mit neuen Herausforderungen. Wie die Tiere in ihrer selbsterwählten Hauptstadt leben und was es für die Anwohner der Stadt bedeutet, zeigen die Fotos eindrucksvoll.

Die Fotografen Dominik Janoschka und Jan Piecha haben an der Universität Kassel studiert bzw. gearbeitet und widmen sich schon viele Jahre der Naturfotografie. „Das Fotoprojekt ,Hauptstadt der Waschbären' begann für uns 2018 mit einem einzelnen Waschbären“, erzählt Jan Piecha. „Von da an haben wir uns intensiver mit der Tierart beschäftigt und Dutzende Baumhöhlen ausgekundschaftet, in denen die Tiere leben. Wir haben viele Nächte draußen verbracht um zu fotografieren und lernten ihre Gewohnheiten kennen.“ Dominik Janoschka ergänzt: „Wir sind den Tieren von ihrem natürlichen Umfeld in die beleuchteten Straßen der Stadt gefolgt, um auch Waschbären im urbanen Milieu zu fotografieren. Mit unseren Fotos zeigen wir auch die soziokulturelle Komponente, die durch das Zusammenleben von Wildtieren und Menschen entsteht.“

Jan Piecha und Dominik Janoschka gewannen mit ihren Naturaufnahmen bereits zahlreiche Preise. Die Fotos aus dem Projekt wurden bereits beim Europäischen Naturfotograf des Jahres, dem GDT Naturfotograf des Jahres, dem Bio Photo Contest, dem Comedy Wildlife Photography Award, dem Nature TTL Photographer of the Year und dem WildArt Photographer of the Year prämiert.

Mit der Eröffnung der Fotoausstellung setzt die Universität Kassel ihr Programm im neuen UNI:lokal in der Wilhelmsstraße fort. „Mit diesem offenen Veranstaltungs- und Ausstellungsort im Zentrum Kassels bringen wir Forschung und Lehre der Universität Kassel in die Stadt und in die Gesellschaft“, erläutert Präsidentin Prof. Dr. Ute Clement. „Im UNI:lokal wollen wir in den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern treten. Das Thema Waschbären polarisiert in unserer Stadt und wir freuen uns darauf, bei den Veranstaltungen Aspekte aus unserer Forschung zu diskutieren. Auch möchten wir mit dem UNI:lokal Schülerinnen und Schüler sowie Studieninteressierte ansprechen, die sich hier über das vielfältige Studienangebot der Universität informieren können.“

Zur Eröffnung der Ausstellung am 2. Februar ab 16 Uhr spricht Dr. Annette Voigt in ihrem Vortrag über „Waschbären, Stadtfüchse und Tauben: Erfahrungen des Zusammenlebens von Mensch und Tier in der Stadt und innovative Ideen für die Zukunft“.

Sie fragt danach, wie wir mit Wildtieren in der Stadt leben wollen. Die Stadt ist zu einem Begegnungs- und gemeinsamen Interaktionsraum von Menschen und Tieren geworden, der aber auch von Stadtverwaltungen durch Schutz, Umsiedlung oder Tötung der Tiere reguliert wird. Für die sozial-ökologische Transformation und eine vielfältige Natur in der Stadt wäre es notwendig, menschliche Nutzungsinteressen und Ordnungsvorstellungen zu relativieren. Was wären die Voraussetzungen für eine Koexistenz von Mensch und Tier in der Stadt?

Dr. Annette Voigt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Freiraumplanung an der Universität Kassel und erforscht im DFG-Projekt „Planung von Tier-Mensch-Relationen im ‚Habitat Großstadt’“ die Wechselwirkung von im Stadtraum wild lebenden Tieren auf der einen Seite und das auf dieses Tiervorkommen reagierende politische, planerische und administrative Handeln auf der anderen Seite.

Anschließend stellen Dominik Janoschka und Jan Piecha ihr Fotoprojekt vor. Sie erzählen von ihren nächtlichen Foto-Touren und wie sie mittlerweile zu jeder Tages- und Nachtzeit einen unserer heimlichen Mitbürger aufspüren können. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, mit den Kuratoren ins Gespräch zu kommen.

Hauptstadt der Waschbären

Eine Fotoausstellung von Dominik Janoschka und Jan Piecha

2. Februar bis 22. März 2024

UNI:Lokal, Wilhelmsstraße 21, Kassel

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Freitag: 12.00 bis 17.00 Uhr

Samstag 11.00 bis 15.00 Uhr

montags geschlossen

Eintritt frei

Weitere Informationen und alle Begleitveranstaltungen: www.uni-kassel.de

Möchten Sie die Ausstellung mit einer Schulklasse besuchen?

Bitte kontaktieren Sie uns unter uni-lokal@uni-kassel.de

Begleitprogramm

22. Februar, 18 Uhr:

Bildervortrag von Jan Piecha: „Auf der Suche nach dem eigenen Bildstil“ + Kuratorenführung

Was macht eigentlich ein gutes Bild aus? Wie soll es aussehen? Scharf? Bunt? Kreativ? Abstrakt? Im Laufe der Jahre hat Jan Piecha sich verschiedene Fototechniken angeeignet und bietet einen Einblick hinter die Kulissen seiner fotografischen Werke.

12. März, 18 Uhr:

Bildervortrag von Jan Piecha: „Spaziergänge durch Kassels Stadtnatur“ + Kuratorenführung

Obwohl das Fotoprojekt über die Waschbären in den letzten Jahren sein Hauptaugenmerk hatte, konnte Jan Piecha in dieser Zeit noch viele weitere Motive mit seiner Kamera festhalten. In seinem Vortrag zeigt er, was es noch alles bei uns “vor der Haustür“ zu entdecken gibt.

Jeweils UNI:Lokal, Wilhelmsstraße 21, Kassel

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Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle der Universität Kassel:
Sebastian Mense
Universität Kassel
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Tel.: +49 561 804-1961
E-Mail:  presse@uni-kassel.de
 www.uni-kassel.de
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