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Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V.

Kreislaufwirtschaft im Bau: Recyclingquote erreicht über 90 Prozent - Instandsetzung von Betonbauwerken gewinnt weiter an Bedeutung

Berlin (ots)

  • 207,9 Mio. Tonnen mineralische Bauabfälle fielen 2022 in Deutschland an
  • Über 90 Prozent wurden wiederverwertet, dennoch bestehen große Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Stoffklassen mineralischer Bauabfälle
  • Beton bleibt ein Schlüsselbaustoff: Instandsetzungen sparen Ressourcen und Kohlenstoffdioxid

Die Bauwirtschaft ist einer der ressourcenintensivsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Mehr als die Hälfte aller Abfälle entsteht im Bau- und Abbruchsektor. Der aktuelle Monitoring-Bericht der Initiative "Kreislaufwirtschaft Bau" zeigt: 2022 sind 207,9 Millionen Tonnen mineralische Bauabfälle angefallen, davon konnten 90,4 Prozent verwertet werden.

Recycling und Verwertung im Bauwesen

Die Ergebnisse unterscheiden sich stark zwischen den einzelnen Stoffgruppen: Während beim Straßenaufbruch 93 Prozent und beim Bauschutt 81,7 Prozent recycelt wurden, bleibt die Verwertung bei Baustellenabfällen mit nur 2 Prozent Recycling sowie bei Bauabfällen auf Gipsbasis (0 Prozent) eine Herausforderung. Von allen insgesamt erfassten mineralischen Bauabfällen wurden 75,3 Millionen Tonnen zu Recycling-Baustoffen aufbereitet. Damit deckten diese 13,3 Prozent des Bedarfs an Gesteinskörnungen in Deutschland. Der größte Teil dieser Recycling-Baustoffe fand wiederum Einsatz im Straßen- und Erdbau, knapp 20 Prozent wurden direkt in der Asphalt- und Betonherstellung genutzt. "Das Monitoring belegt eindrucksvoll die Fortschritte der Kreislaufwirtschaft im Bausektor", heißt es im Bericht.

Circular Economy im Bausektor gewinnt an Bedeutung

Eine begleitende wissenschaftliche Untersuchung des Ludwig-Fröhler-Instituts zeigt die Relevanz der Circular Economy: Dort heißt es, dass die Bauwirtschaft weltweit rund 37 Prozent der Treibhausgasemissionen verursacht - allein die Zementproduktion macht etwa 7 Prozent aus (United Nations Environment Programme, 2023). Ressourcenschonung, Wiederverwendung und Recycling sind daher zentrale Stellschrauben, um Klimaziele zu erreichen.

Der regulatorische Rahmen verschiebt sich dabei deutlich in Richtung Kreislaufwirtschaft: Der EU-Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft und die Überarbeitung der Bauprodukteverordnung zielen darauf ab, Baustoffe langlebiger, reparierbarer und leichter wiederverwendbar zu machen. Auch verbindliche Rezyklatanteile (verbindliche Mindestquoten für den Einsatz recycelter Materialien in Bauprodukten) sind in der Diskussion. In Deutschland gilt seit 2023 die bundeseinheitliche Mantelverordnung, die erstmals klare Standards für die Herstellung und den Einsatz von Recycling-Baustoffen festlegt. Aktuell wird über eine Anpassung der Verordnung beraten, die voraussichtlich Ende 2025 vorgelegt wird. Die Botschaft ist klar: Ressourcen sind endlich - der Bausektor muss vom linearen "Wegwerfmodell" auf echte Kreisläufe umschalten.

Beton im Fokus - Instandsetzung als Schlüssel

Beton ist der am häufigsten verwendete Baustoff weltweit und gleichzeitig einer der ressourcen- und emissionsintensivsten. Hier setzt die Arbeit der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. (BGIB) an: Die Instandsetzung bestehender Bauwerke verlängert die Lebensdauer von Beton, spart Primärrohstoffe und vermeidet klimaschädliche Emissionen, die beim Neubau entstehen würden. Die Instandhaltung ist damit ein wichtiger Bestandteil der Circular Economy im Bausektor.

"Die Zahlen verdeutlichen: Ohne Kreislaufwirtschaft im Bauwesen sind Ressourcenschonung und Klimaschutz nicht erreichbar. Besonders Betonbauwerke spielen dabei eine Schlüsselrolle. Jede gelungene Instandsetzung spart enorme Mengen an Energie, Rohstoffen und Kohlenstoffdioxid. Damit leisten unsere Mitgliedsunternehmen einen direkten Beitrag zur Transformation hin zu einer nachhaltigeren Bauwirtschaft," sagt Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft für die Instandhaltung von Betonbauwerken e.V..

Über die Untersuchung

Die Ergebnisse basieren auf dem zurzeit aktuellen 14. Monitoring-Bericht der Initiative "Kreislaufwirtschaft Bau" mit Daten für das Jahr 2022 sowie auf einer aktuellen wissenschaftlichen Untersuchung zur Circular Economy im Bausektor des Ludwig-Fröhler-Instituts. Die gesamte Untersuchung finden Sie hier.

Über die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V.

In der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. (BGIB) haben sich neun Landesgütegemeinschaften zusammengeschlossen. Unterstützt werden sie durch den Verband "Deutsche Bauchemie e.V.", den "Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz" sowie durch Einzelmitglieder. Ziel der Gemeinschaft ist es, mit der Betoninstandsetzung eine langfristige Werthaltigkeit von Bausubstanz zu sichern und Gefahren aus Mängeln der Bausubstanz abzuwehren. Als Trägerin einer anerkannten Prüf- und Überwachungsstelle sorgt die Bundesgütegemeinschaft zudem für die unabhängige und qualitätsgesicherte Fremdüberwachung von Instandsetzungsmaßnahmen an Betonbauwerken. Die Anerkennung durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) unterstreicht die besondere fachliche und institutionelle Bedeutung der Bundesgütegemeinschaft und ihrer Prüfstelle. Mit dem Portal Betoninstandsetzer.de verfolgt der Verein außerdem das Ziel, mehr Menschen für die Aus- und Weiterbildung zu gewinnen.

Pressekontakt:

Marlene Grau | marlene.grau@tonka-pr.com | +4930403668138

Original-Content von: Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V., übermittelt durch news aktuell

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