Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.
Wäsche: Frisch und sauber ohne teure und reizende Duftstoffe
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Wäsche: Frisch und sauber ohne teure und reizende Duftstoffe
Diese Wasch- und Pflegegewohnheiten schonen Umwelt, Gesundheit und Portemonnaie
Von der berühmten Aprilfrische über den Frischebooster bis zum schier endlosen Dufterlebnis: Wäscheparfüms, Duftperlen, Trocknerblätter und Weichspüler versprechen besonders gut riechende Textilien und damit einen lang anhaltenden Eindruck von Sauberkeit und Hygiene. „Dabei ist gut zu wissen: Sauber riecht ganz einfach neutral. Und viele Menschen reagieren empfindlich auf Duftstoffe, etwa mit Kopfschmerzen, Allergien und Atemwegsbeschwerden“, erklärt Kerstin Effers, Chemikerin und Referentin für Umwelt und Gesundheitsschutz bei der Verbraucherzentrale NRW. Zudem sind die duftenden Waschzusätze vielfach schädlich für Wasserorganismen und schwer abbaubar. Bei „langanhaltendem Duft“ werden Duftstoffe in winzige Plastikkapseln, sogenannte „Microcapsules“, verpackt. Wenn die verwendeten Kunststoffe nicht biologisch abbaubar sind, tragen sie zur Mikroplastik-Belastung bei. Mit einigen Wasch- und Pflegeroutinen lässt sich aber auch ohne die kostspieligen Produkte ein sauberes und frisches Ergebnis erzielen.
Weißwäsche regelmäßig heiß waschen
Für weiße Wäsche empfiehlt sich der Einsatz eines Vollwaschmittels mit Bleichmittel auf Sauerstoffbasis. Es entfernt nicht nur Flecken, sondern auch unangenehme Gerüche. Alle drei bis vier Wochen sollte ein 60-Grad-Programm mit Vollwaschmittel laufen – das beugt der Bildung von Biofilm und Mikroorganismen in der Waschmaschine vor. Danach die Maschine gut trocknen lassen und Gummidichtungen mit einem Tuch abwischen. So bleibt sie hygienisch sauber und geruchsfrei. Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Wäsche nicht muffig riecht.
Richtig trocknen
Wäsche sollte immer vollständig trocknen, bevor sie in den Schrank kommt. Feuchte Textilien beginnen schnell zu müffeln. Ideal ist das Trocknen im Freien oder in gut belüfteten Räumen. Das sorgt für eine natürliche Frische und beugt Schimmelbildung vor.
Natron als Geruchskiller
Wenn die Wäsche trotz richtiger Pflege muffig riecht, hilft ein einfaches Hausmittel: Na-tron. Dazu einen Esslöffel Natron in etwa fünf Liter Wasser auflösen und die Textilien darin über Nacht einweichen (Achtung: nicht für Wolle oder Seide geeignet). Anschließend können sie auf dem empfohlenen Waschprogramm gewaschen werden. Alternativ kann ein Esslöffel Natron auch direkt zum Waschpulver gegeben werden. Natron neutralisiert Gerüche ohne weitere Zusätze.
Natürliche Duftstoffe
Wer darüber hinaus noch einen leichten Wäscheduft möchte, kann Duftsäckchen oder kleine Flacons mit natürlichen ätherischen Ölen wie Lavendel, Zeder oder Zirbe in den Kleiderschrank legen. Diese Düfte können Textilien aus Wolle oder Seide zusätzlich vor Mottenbefall schützen. Weil auch natürliche ätherische Öle das Abwasser belasten, sollte man diese Duftöle jedoch nicht in die Waschmaschine geben. Zudem sollten Menschen mit bekannter Überempfindlichkeit oder Allergie gegen bestimmte Duftstoffe auch ätherische Öle meiden.
Naturfasern bevorzugen
Besonders Kleidung aus Synthetikfasern wie Polyester oder Polyamid nimmt Gerüche leicht an. Einige Hersteller setzen als Abhilfe auf biozide Wirkstoffe, um der Geruchbildung vorzubeugen. Diese sind nicht immer unbedenklich für Mensch und Umwelt und können teilweise dazu führen, dass sich resistente Bakterien bilden. Atmungsaktive Naturfasern wie Baumwolle, Hanf, Leinen, Wolle, Seide oder zellulosebasierte Stoffe wie Viskose beginnen weniger schnell unangenehm zu riechen. Oft hilft bei diesen Fasern schon Lüften im Freien, um Gerüche zu entfernen – das schont insbesondere empfindliche Wollkleidung.
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