"Preis der Herzlosigkeit" 2025 geht an den Molkereikonzern Ehrmann - Undercover-Aufnahmen zeigen gravierende Missstände in Zulieferbetrieben
Memmingen (ots)
Die Tierrechtsorganisation ANINOVA verleiht den Negativpreis "Preis der Herzlosigkeit" 2025 an den Molkereikonzern Ehrmann. Der symbolische Preis wird jährlich an Unternehmen vergeben, die von Tierquälerei profitieren oder diese dulden. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Tönnies, Westfleisch, der Betreiber des sogenannten Schweinehochhauses sowie die Modeunternehmen Breuninger und Bogner, die nach Kritik inzwischen vollständig pelzfrei sind.
Ehrmann wirbt weiterhin mit idyllischen Bildern glücklicher Kühe, doch die Realität sieht völlig anders aus. ANINOVA liegen vor mehreren Wochen entstandene Undercover-Aufnahmen aus drei Milchviehbetrieben in Bayern vor, die an Ehrmann liefern. Die Bilder belegen ganz eindeutig die ganzjährige Anbindehaltung: Die Kühe sind dauerhaft fixiert, oft sichtbar verschmutzt, und Nahaufnahmen der Ketten dokumentieren die massive Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit. Auslauf existiert in keinem der Betriebe. "Ehrmann: Keiner kettet mehr an - das ist unser Appell, denn diese Haltungsform darf in Deutschland keine Zukunft mehr haben", sagt Lisa Wilhelm von ANINOVA.
Die dokumentierten Betriebe liegen im Landkreis Günzburg sowie im Landkreis Unterallgäu. Einige dieser Standorte sind bereits in der Vergangenheit negativ aufgefallen. Die Staatsanwaltschaft Memmingen ermittelt wegen des Verdachts der Tierquälerei in drei Verfahren - unter den Aktenzeichen 301 Js 18911/25, 301 Js 18907/25 und 301 Js 18914/25.
Ehrmann hat auf Nachfrage bestätigt, dass weiterhin Milch aus Anbindehaltung verarbeitet wird. Der Anteil sei "angeblich gering", konkrete Mengenangaben nennt der Konzern jedoch nicht - weder für den Stammsitz noch für weitere Standorte. Aus Sicht von ANINOVA wird damit verschleiert, wie verbreitet die Anbindehaltung im Liefernetz tatsächlich ist.
"Wer nach außen heile Welt suggeriert, gleichzeitig aber zulässt, dass Tiere das ganze Jahr über angekettet sind, zeigt vor allem eines nicht: Herz", so Wilhelm. Mit der Verleihung des "Preis der Herzlosigkeit" 2025 macht ANINOVA erneut sichtbar, wie groß der Widerspruch zwischen Werbung und Wirklichkeit in der Milchindustrie weiterhin ist und wie sehr Tiere unter diesen Bedingungen leiden. Wer Tierquälerei nicht länger unterstützen möchte, dem empfiehlt die Organisation den Umstieg auf eine vegane Lebensweise.
Das aktuelle Bildmaterial aus den dokumentierten Ehrmann-Zulieferbetrieben kann auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.
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