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AbbVie Pressemitteilung: Elimination von Hepatitis C in Zeiten von Corona - vernachlässigen wir die Risikogruppen?

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PRESSEMITTEILUNG

3. Bundesweites PLUS-Forum meets Suchtexperten-Gremium:

Elimination von Hepatitis C in Zeiten von Corona - vernachlässigen wir die Risikogruppen?

Wiesbaden, 19. Oktober 2020 - "Wir sind noch weit entfernt vom Ziel einer Elimination der Hepatitis C und müssen mehr Patienten den Zugang zu einer Behandlung ermöglichen", konstatierte Professor Dr. Marcus-Alexander Wörns, Mainz, während des 3. Bundesweiten PLUS-Forums und Suchtexperten-Gremiums in Mainz.* Hepatitis C ist bei nahezu allen Patienten schnell und gut verträglich heilbar, auch bei sogenannten Hochrisikogruppen wie Drogengebrauchenden.1,2 Die Weltgesundheitsorganisation3 und die Bundesregierung4 haben sich daher zum Ziel gesetzt, Hepatitis C bis zum Jahr 2030 zu eliminieren.Trotzdem haben noch immer viele Menschen mit Hepatitis C keinen Zugang zu einer Therapie. Die Corona-Pandemie erschwert die Versorgung von Drogengebrauchenden zusätzlich. Niedrigschwellige Angebote für Risikogruppen werden deshalb noch wichtiger und sollten weiter ausgebaut werden - so das Fazit der Teilnehmer.

Rund 65 Experten aus Politik und Versorgung hat AbbVie im Rahmen des 3. Bundesweiten PLUS-Forums und Suchtexperten-Gremiums an einen Tisch gebracht. Aktuelle Ansätze rund um das Thema Hepatitis C in den Bereichen Sucht, Haft und Migration wurden in interaktiven Talk-Runden und Workshops diskutiert. Hepatitis C wird durch Blut-zu-Blut-Kontakt übertragen. Viele Betroffene bemerken ihre Erkrankung nicht, da die Symptome häufig unspezifisch sind. Unbehandelt kann Hepatitis C jedoch zu bleibenden Leberschäden bis hin zum Tod führen. Bei 64% der Neuinfektionen mit bekanntem Übertragungsweg ist eine Hepatitis-C-Infektion auf injizierenden Drogenkonsum zurückzuführen.5 Doch gerade Menschen mit Suchterkrankung sind schwer erreichbar für Diagnose und Therapie. "Häufig fehlen Informationen auf Seiten der Patienten und durch die individuelle Lebenssituation hat das Thema Gesundheit für sie oft nur eine untergeordnete Priorität. Durch die Corona-Pandemie wurde der Zugang zu Betroffenen weiter erschwert, viele Hilfsangebote finden nicht statt", berichtet Dirk Schäffer, Referent für Drogen und Strafvollzug bei der Deutschen Aidshilfe e.V. und Patientenvertreter beim Gemeinsamen Bundesauschuss (G-BA), während der Veranstaltung. "Es ist ganz wichtig, dass wir hier wieder mehr Zugang schaffen und Aufklärungsarbeit leisten können", so Schäffer weiter.

Screening für eine Elimination von Hepatitis C

Damit Erkrankte behandelt werden können, müssen diese im ersten Schritt auch systematisch identifiziert werden. "Eine nationale Screening-Strategie wäre ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Elimination. Gleichzeitig müssen wir noch mehr informieren, damit sich mehr Menschen auf Hepatitis C testen lassen", so Prof. Dr. Christoph Sarrazin, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberhilfe und Chefarzt am St. Josefs-Hospital in Wiesbaden. "Wir verlieren zudem auch derzeit zu viele Patienten zwischen Diagnose und Therapie. Aus meiner Sicht brauchen wir deshalb mehr patientenzentrierte Unterstützung wie z. B. niedrigschwellige Angebote für Menschen mit Suchterkrankung", führte er fort.

Mikroeliminationsprojekte für ein Leben ohne Hepatitis C

Niedrigschwellige Angebote haben zum Ziel, Versorgungshürden für Risikogruppen abzubauen. Zielgruppenspezifische Mikroeliminationsansätze wie die regionalen PLUS-Projekte setzen genau hier an. Maßnahmen und Angebote werden an den individuellen Bedarf von Regionen angepasst und so individuell umgesetzt. "Im Rahmen der Initiative konnten wir die interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Drogenberatungsstellen, Hausärzten und Suchtmedizinern nachhaltig verbessern und die Behandlungsraten bei Hepatitis-C-Erkrankungen unter Drogengebrauchenden deutlich steigern", berichtet ein Teilnehmer des Ludwigshafener PLUS-Projekts.

Neben Menschen mit Suchterkrankungen haben auch Menschen mit Migrationshintergrund aus Regionen mit erhöhter Hepatitis-C-Prävalenz ein erhöhtes Risiko für eine Hepatitis-C-Erkrankung.5 Die Prävalenz von Hepatitis C in Osteuropa wird auf 3,3 % geschätzt und ist damit mehr als zehn Mal so hoch wie in Deutschland.6 Häufig fehlt es aber an zielgruppengerechten Zugangswegen und Informationen zu Versorgungsangeboten. "Wichtig sind deshalb Angebote, die auf Mittler aus den entsprechenden Communities setzen, um besser über Versorgungsangebote zu informieren. Zugangswege müssen an die Lebensrealität von Menschen mit Migrationshintergrund angepasst sein", fasst Dirk Schäffer zusammen.

Über die PLUS-Gesundheitsinitiative Hepatitis C

Um Hepatitis C zu besiegen, bedarf es der Anstrengung von vielen. Die PLUS-Gesundheitsinitiative Hepatitis C spricht deshalb Menschen mit Hepatitis C aus Risikogruppen an, um deren regionale Gesundheitsversorgung durch eine umfassende Berücksichtigung der Lebensumstände nachhaltig und strukturell zu verbessern. Die Initiative vereint regionale PLUS-Projekte in verschiedenen Städten, bei denen Projektpartner mit der Unterstützung von AbbVie vor Ort verschiedene Maßnahmen nach ihrem individuellen Bedarf gestalten. So wurden in Projektstädten beispielsweise Fortbildungen und Arbeitsangebote für Menschen mit Suchterkrankungen umgesetzt oder Kompetenztrainings und Informationsveranstaltungen rund um das Thema Hepatitis C organisiert. PLUS gibt es bisher in Stuttgart, Ludwigshafen, Hamburg, Wiesbaden/Mainz, Kassel und Bochum. Weitere Informationen finden Sie unter www.HCVVersorgungPLUS.de.

Über AbbVie

AbbVie (NYSE:ABBV) ist ein globales, forschendes BioPharma-Unternehmen. AbbVie hat sich zum Ziel gesetzt, neuartige Therapien für einige der komplexesten und schwerwiegendsten Krankheiten der Welt bereitzustellen und die medizinischen Herausforderungen von morgen anzugehen. AbbVie will einen echten Unterschied im Leben von Menschen machen und ist in verschiedenen wichtigen Therapiegebieten tätig: Immunologie, Onkologie, Neurologie, Augenheilkunde, Virologie und Frauengesundheit sowie mit dem Portfolio von Allergan Aesthetics in der medizinischen Ästhetik. In Deutschland ist AbbVie an seinem Hauptsitz in Wiesbaden und seinem Forschungs- und Produktionsstandort in Ludwigshafen, sowie mit Allergan in Frankfurt vertreten. Insgesamt beschäftigt AbbVie inklusive Allergan weltweit 47.000 und in Deutschland rund 2.800 Mitarbeiter*innen. Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.abbvie.com und www.abbvie.de. Folgen Sie @AbbVie auf Twitter oder besuchen Sie unsere Karriereseite auf Facebook.

* AbbVie lud zum 3. Bundesweiten PLUS- Forum und Suchtexperten-Gremium am 24. und 25. September 2020 nach Mainz ein. Unter der Leitfrage: "Elimination von Hepatitis C in Zeiten von Corona - Vernachlässigen wir die Risikogruppen?" diskutierten die Teilnehmer Lösungsansätze für eine bessere Versorgung für u. a. intravenös Drogengebrauchende und Menschen mit Migrationshintergrund aus Ländern mit erhöhter Hepatitis-C-Prävalenz.

Literatur

1 Sarrazin, C. et al., S3-Leitlinie "Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-C-Virus (HCV)-Infektion" Z Gastroenterol. 2018, 56: 756-838.

2 Buggisch, P. et al., Empfehlungen des bng zur Therapie der chronischen Hepatitis C, 2018.

3 World Health Organization (2017). Global Hepatitis Report.

4 Bundesministerium für Gesundheit, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (2016). BIS 2030 - Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Infektionen.

5 Zimmerman, R, et al. (2020) Robert-Koch-Institut (RKI). Epidemiologisches Bulletin Nr. 30/31, 23. Juli 2020; 22-25.

6 Maistat, L., Kravchenko, N., & Reddy, A. (2017). Hepatitis C in Eastern Europe and Central Asia: a survey of epidemiology, treatment access and civil society activity in eleven countries. Hepatology, medicine and policy, 2, 9. https://doi.org/10.1186/s41124-017-0026-z.

Kontakt 
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Inka Lasser
Communication Manager HCV
T: +49 152 298 592 89
E-Mail:  inka.lasser@abbvie.com
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