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Bericht zum Welt-Mädchentag: Klimakrise verschärft Ungleichheiten
immer mehr Frühverheiratungen in Klima-Hotspots

Berlin/London/Genf (ots)

In vielen Regionen der Welt wirkt die Klimakrise als Multiplikator, der bestehende Ungleichheiten und Gefahren für ohnehin benachteiligte Kinder weiter verschärft. Das gilt in besonderem Maße für Mädchen und junge Frauen, wie der diesjährige " Global Girlhood Report" von Save the Children zeigt.

"Unser Bericht macht einmal mehr deutlich, wie die Klimakrise ganz konkret Kinderrechte gefährdet", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland. "Vor allem das Leben und die Zukunft von Mädchen stehen auf dem Spiel. Trotzdem werden sie in den nationalen Klimaplänen so gut wie nicht erwähnt, zu wenig berücksichtigt und nicht beteiligt. Das ist nicht akzeptabel. Die Zukunft des Planeten betrifft die Mädchen ganz direkt, sie müssen Forderungen stellen und Lösungen anbieten können."

Die Studie zeigt unter anderem, dass zwei Drittel aller Frühverheiratungen in Regionen mit überdurchschnittlich hohen Klimarisiken geschehen. Denn wenn Ernten ausfallen, Lebensmittelpreise steigen oder ganze Landstriche veröden und von den Menschen verlassen werden, zieht dies Armut, Nahrungsmittelknappheit und Schulschließungen nach sich - Faktoren, die wiederum das Risiko von Frühverheiratungen erhöhen.

Nach Schätzungen des "Global Girlhood Report" wird die Zahl der Mädchen, die sowohl durch den Klimawandel als auch durch Frühverheiratung gefährdet sind, bis 2050 um mehr als ein Drittel auf fast 40 Millionen steigen. Sie leben vor allem in Bangladesch sowie in Subsahara-Afrika: in Burkina Faso, Guinea, Malawi, Mali, Mosambik, im Niger, dem Tschad, der Zentralafrikanischen Republik und dem Südsudan. Junge Ehefrauen brechen häufig die Schule ab, lernen keinen Beruf und bleiben zeitlebens wirtschaftlich von ihren Männern abhängig. Sie werden oft isoliert und sind einem höheren Risiko körperlicher und sexueller Gewalt ausgesetzt. Außerdem drohen unverhältnismäßig oft Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt.

"Rund um den Globus bekommen Mädchen die direkten und indirekten Folgen der Klimakrise mit voller Härte zu spüren", sagt Patricia Kramarz, Advocacy Managerin Globale Gesundheit bei Save the Children Deutschland. "Nach Naturkatastrophen sind sie im plötzlichen Chaos besonders gefährdet, Gewalt, Missbrauch oder sexueller Belästigung zu erfahren. Auch überbelegte Unterkünfte und der fehlende Zugang zu sicheren Dienstleistungen sind in Notlagen für sie ein großes Problem. Familien verlieren ihre Existenz, und ihre Töchter werden aus der Schule gedrängt, um zu heiraten oder zu arbeiten, was sie wiederum neuen Gefahren aussetzt. Um die Zukunft dieser Mädchen und aller Kinder zu sichern, müssen Regierungen alles daransetzen, die vereinbarten Klimaziele zu erreichen."

Hinweise für die Redaktionen:

Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und
Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in
Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die
inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in
rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder
in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die
Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben
sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit
über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Silke Zorn
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 232
Mail: silke.zorn@savethechildren.de

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