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Konflikt im Sudan behindert Landwirtschaft - Hungerkrise verschärft sich

Berlin/Khartum (ots)

Der Konflikt im Sudan behindert die Landwirtschaft und verschärft die landesweite Hungerkrise: Schätzungen zufolge werden in den kommenden Monaten mehr als neun Millionen Kinder - fast die Hälfte aller Kinder im Land - von einer schweren Nahrungsmittelknappheit betroffen sein. Viele Bäuerinnen und Bauern können aktuell ihre Felder nicht bestellen. Damit drohen im Herbst massive Ernteausfälle.

Der Sudan hat eine der höchsten Raten für Mangelernährung weltweit. Schon vor Beginn der Kämpfe vor zwei Monaten waren 7,6 Millionen Kinder von Nahrungsmittelknappheit betroffen. Diese Zahl dürfte in den kommenden Monaten um 1,7 Millionen steigen.

"Die meisten Familien im Sudan ernähren sich von lokal angebauten Lebensmitteln", sagt Arif Noor, Länderdirektor von Save the Children im Sudan. "Aber viele Felder liegen brach, weil die Bauern mit ihren Familien vor den Kämpfen geflohen sind. Wenn nicht bald Frieden einkehrt, werden sich die Auswirkungen des Konflikts in den Mägen der Kinder bemerkbar machen."

Im Mai beginnt im Sudan normalerweise die Anbausaison, in der die Landwirte Kleinkredite aufnehmen, um Saatgut zu kaufen und auszusäen. Im Oktober und November wird geerntet, dann werden lebenswichtige Vorräte für die ertragsarme Saison angelegt. Durch den Konflikt ist jedoch das Bankensystem zusammengebrochen und die Verfügbarkeit von Krediten ist drastisch eingeschränkt. Hinzu kommt, dass viele Betriebe, die Düngemittel und Pestizide verkaufen, geschlossen haben und dass die Landwirte wegen mangelnden Treibstoffs ihre Maschinen nicht bedienen können.

Auch die massiven Preissteigerungen machen den Familien im Sudan zu schaffen. Wenn der Konflikt andauert, werden die Preise für Lebensmittel, die im März 2023 bereits 28 Prozent über dem Normalwert lagen, spätestens zum Jahresende um weitere 25 Prozent ansteigen.

Schätzungsweise 14 Millionen Menschen wurden durch die seit zwei Monaten andauernden Kämpfe im Sudan vertrieben. Save the Children appelliert an die internationale Gemeinschaft, Mittel für eine groß angelegte Nothilfeaktion sowohl im Sudan als auch in den Nachbarländern bereitzustellen. Lokale und nationale Organisationen müssen ebenfalls unterstützt werden.

"Angesichts der sehr angespannten Lage im Sudan und den Nachbarregionen ist es besonders beunruhigend, dass die Bundesregierung darüber nachdenkt, im Bundeshaushalt 2024 die Gelder für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit zu kürzen", sagt Susanne Grönsfeld, Advocacy Managerin für Entwicklungsfinanzierung und Ernährung bei Save the Children Deutschland. "Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit leisten einen unerlässlichen Beitrag sowohl in der akuten als auch in der langfristigen Bekämpfung von Hunger und Armut. Diese Bereiche müssen ausreichend finanziert werden, um Lebensbedingungen zu verbessern und Armut, Hunger und Ungleichheit zu bekämpfen. Deutschland muss ein verlässlicher Partner bleiben und sich stark machen für eine international gerechtere, friedlichere und stabilere Welt - auch finanziell."

Save the Children hilft Kindern und ihren Familien in fünf sudanesischen Bundesstaaten (Rotes Meer, Kordofan, Gedaref, Sennar, Blauer Nil) in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Kinderschutz, Ernährungssicherheit und Existenzsicherung. Darüber hinaus unterstützt die Organisation Binnenvertriebene im Bundesstaat Gezira südlich von Khartum im Bereich Kinderschutz sowie mit medizinischer Notversorgung und Hygieneartikeln. In den Nachbarländern Ägypten und Südsudan ist Save the Children ebenfalls für Geflüchtete aus dem Sudan im Einsatz.

Die Kinderrechtsorganisation ist seit 1983 im Sudan tätig. Im Jahr 2022 erreichte Save the Children dort 2,1 Millionen Menschen, davon 1,5 Millionen Kinder.

Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle.

Aktuelle Informationen finden Sie auf Twitter @SaveChildrenDE.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Susanne Sawadogo
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 120
Mail: susanne.sawadogo@savethechildren.de

Marie-Sophie Schwarzer
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 226
Mail: marie.schwarzer@savethechildren.de

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