Alle Storys
Folgen
Keine Story von Save the Children Deutschland e.V. mehr verpassen.

Save the Children Deutschland e.V.

UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi eröffnet "Ich lebe"
Fotoausstellung von Save the Children bei den Vereinten Nationen in Genf

Berlin (ots)

Fast hundert Jahre, nachdem die britische Gründerin von Save the Children den Völkerbund bewegen konnte, die von ihr angeregte "Genfer Erklärung für die Rechte der Kinder" zu ratifizieren, kehrt die Kinderrechtsorganisation auf Einladung der Ständigen Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen in Genf mit einer Fotoausstellung über Kinder im Krieg an diesen historischen Ort zurück. Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge Filippo Grandi und Botschafterin Dr. Katharina Stasch werden die internationale Premiere der Ausstellung am 23. Juni während der 50. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats im Genfer Völkerbundpalast eröffnen.

Was bedeutet es, als Kind das Grauen eines Krieges zu erleben? Wie geht das Leben danach weiter? Und wie formt die Hilfe in der Not die weitere Biografie der Überlebenden? Diesen Fragen spürt Save the Children Deutschland mit dem preisgekrönten Schweizer Fotografen Dominic Nahr in der Ausstellung "Ich lebe. Zehn Kinder, zehn Kriege, zehn Dekaden - und ein Baby" nach. Erstmals wurde die Schau zum hundertjährigen Bestehen der Kinderrechtsorganisation im Jahr 2019 im Auswärtigen Amt in Berlin gezeigt. Sie porträtiert elf Menschen aus aller Welt, die über die vergangenen hundert Jahre als Kind einen Krieg erlebt und dabei Unterstützung von Save the Children erfahren haben.

"Da die erste Hilfsmission von Save the Children hungernden deutschen Kindern nach dem Ersten Weltkrieg galt, wollten wir als deutsches Büro die besondere Geschichte unserer Organisation lebendig machen. Deshalb schufen wir diese Ausstellung und das dazugehörige Buch 'Ich lebe'. Angesichts des Krieges in der Ukraine ist unsere Ausstellung leider besonders aktuell", sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, der lange in Genf lebte und arbeitete. "Heute wachsen mehr als 450 Millionen Kinder - etwa jedes sechste Kind - in Konfliktgebieten auf, und erstmals sind weltweit mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht. Die 'Ich lebe'-Ausstellung bringt uns näher heran an diese schreckliche Realität, sie schenkt uns aber auch Hoffnung."

"Die Schau in den Genfer Völkerbundpalast zu bringen, bedeutet für Save the Children Heimkehr an den Ort, an dem unsere Gründerin Eglantyne Jebb sich leidenschaftlich für die damals noch nicht existenten Kinderrechte einsetzte. Im Jahr 1922 eröffnete sie in Genf weitsichtig das erste internationale Büro der Organisation", sagt Adrian Förster, Geschäftsführer von Save the Children Schweiz. "Mit dieser starken Ausstellung im europäischen Hauptsitz der UN möchten wir auch in Erinnerung rufen, welche besondere Rolle die Schweiz für die politische Arbeit unserer Organisation und unsere frühzeitige Ausweitung der Hilfe auf die ganze Welt spielt."

Zur Ausstellungseröffnung sprechen neben dem UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi und der deutschen Botschafterin und Vize-Präsidentin des UN-Menschenrechtsrats Dr. Katharina Stasch auch die Generaldirektorin der UN in Genf Tatiana Valovaya sowie der Fotograf Dominic Nahr. Als Ehrengast wird die "Ich lebe"-Protagonistin Vichuta Ly dabei sein. Als Neunjährige überlebte sie den Terror der Roten Khmer in Kambodscha und engagiert sich dort heute als Menschenrechtsanwältin. "In Kambodscha sagen wir: 'Kinder sind wie Bambus. Wenn man sie pflegt, werden sie wachsen und zu vielem fähig sein'", sagt Vichuta Ly. Und es ist dieser positive Gedanke, der sich wie ein roter Faden durch die ganze Ausstellung zieht.

Das Schicksal von Vichuta Ly beschäftigt den Fotografen Dominic Nahr, der für das Save the Children-Projekt weltweit unterwegs war und zurzeit häufig für die Neue Zürcher Zeitung in der Ukraine fotografiert, nachhaltig: "Der brutale Genozid in Kambodscha wird oft vergessen. Vichuta macht diese Geschichte erfahrbar. Mit 'Ich lebe' wollte ich die Realität der vielen Kriege des letzten Jahrhunderts transportieren. Es war interessant, die verschiedenen Generationen zu fotografieren - um nicht nur ihre Geschichte zu erzählen, sondern auch den Krieg, den sie erlebt haben."

Die "Ich lebe"-Initiatorin und Kuratorin Martina Dase, Kommunikationsdirektorin bei Save the Children Deutschland, fasst zusammen: "Unser Projekt 'Ich lebe' ist mehr als eine Ausstellung. Es ist eine Feier des Lebens, trotz allem. Sie zeigt, dass Kinder sich mit großer Widerstandskraft den Verwüstungen eines Krieges entgegenstellen können - wenn ihnen in einem entscheidenden Moment geholfen wird. Unsere Ausstellung genau wie das dazugehörige Buch lassen uns unmittelbar nachvollziehen, wie lebensprägend der Einsatz von Hilfsorganisationen sein kann. Zugleich hilft die Ausstellung Besucher*innen, über das Unaussprechliche zu reden - über das, was der Krieg bei Kindern und bei uns allen anrichtet - und unsere eigenen Geschichten zu erzählen. In meiner Heimatstadt Meldorf in Schleswig-Holstein, wo die 'Ich lebe'-Ausstellung zuletzt zu Gast war, haben wir hautnah erlebt, welchen heilenden Effekt das hat, gerade jetzt, wo wir unter dem Schock eines erneuten Krieges in Europa stehen. Nach der historischen 'Heimkehr' in den Genfer Völkerbundpalast hoffen wir daher auf viele weitere Gastspiele - an Orten, deren Name untrennbar mit einem Krieg verbunden ist, und an Orten wie Genf, an denen um Frieden gerungen wird."

Die Fotoausstellung wird vom 20. Juni bis 9. Juli 2022 im Völkerbundpalast (Gebäude E, 1. Stock, Bar Serpent) in Genf zu sehen sein. Die Eröffnungsfeier am 23. Juni um 13 Uhr wird moderiert von der Genfer BBC-Korrespondentin Imogen Foulkes und musikalisch begleitet von der deutschen Koloratursopranistin Svenja Liebrecht und der Schweizer Harfenistin Céline Pasche. Eine Registrierung zum Eintritt in den Völkerbundpalast ist obligatorisch und unter diesem Link möglich.

Einblick in die Geschichte von Vichuta Ly gibt dieses Video.

Einen visuellen Eindruck der Ausstellung im Auswärtigen Amt 2019 erhalten Sie hier.

Mehr Informationen sowie Bild- und Videomaterial über die Ausstellung und ihre Protagonist*innen sowie die Macher*innen finden Sie zur kostenfreien Nutzung unter www.savethechildren.de/ich-lebe.

Das Buch "Ich lebe", auf das die Fotoausstellung zurückgeht, ist im November 2020 in deutscher und englischer Sprache im Kerber Verlag erschienen und im Handel erhältlich.

Gesamtkonzept "Ich lebe": Martina Dase

Fotografie: Dominic Nahr

Gastautor*innen: Ban Ki moon, Dr. Gerd Müller, Ingo Zamperoni, Anne-Sophie Mutter, Jon Swain, Anne Watts, Margrethe Vestager, Ulrike C. Tscharre, Professor Wole Soyinka, Mayte Carrasco, Marcel Mettelsiefen und Amir Hassan Cheheltan.

ISBN 978-3-7356-0632-7 (Deutsch, 2. Auflage)

ISBN 978-3-7356-0632-8 (Englisch, 2. Auflage)

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Marie-Sophie Schwarzer
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 226
Mail: marie.schwarzer@savethechildren.de

Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Save the Children Deutschland e.V.
Weitere Storys: Save the Children Deutschland e.V.