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Respektabler Rücktritt

Frankfurt (ots)

Aus unbeteiligter Distanz mag der Rücktritt der EKD-Ratsvorsitzenden und westfälischen Präses Annette Kurschus rechthaberisch, gar selbstgerecht wirken. In ihrem Umgang mit Missbrauchsvorwürfen gegen einen mit ihr befreundeten Kirchenmitarbeiter habe sie sich nichts vorzuwerfen. Darauf beharrte Kurschus wie schon seit Tagen und sprach von einer "absurden" Verschiebung der Debatte. Sie sei mit sich selbst im Reinen - und mit Gott. Eine höhere Autorität kann nun wirklich niemand beanspruchen. Lässt man einmal beiseite, dass die Kommunikation zu dem Fall aus den 1990er Jahren selbst Wohlmeinendste den Kopf schütteln ließ, hat Kurschus mit ihrer Rücktrittserklärung doch einen Maßstab gesetzt. Katholische Kleriker hingegen können sich hinter der Ideologie des Gottesgnadentums verschanzen. Mit sich und Gott im Reinen, bleiben sie im Amt, auch ohne Rückhalt. Kurschus geht. Das hat am Ende eine Größe, auf die manch hochgestellter Kirchenmann in Köln und anderswo wohl nimmermehr kommt.

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