Rudi Völler hält Erfolg von italienischen Klubs für temporäre Erscheinung - "Nicht wiederholbar"
Köln (ots)
Der frühere Italien-Profi und aktuelle DFB-Sportdirektor Rudi Völler hält den momentanen Erfolg italienischer Mannschaften im Europapokal für eine temporäre Erscheinung, die mehr mit der Krise englischer Klubs als mit der Stärke der italienischen zu tun hat. Fünf italienische Vereine stehen im Halbfinale der europäischen Wettbewerbe. Die Mailänder Klubs AC und Inter spielen die Finalteilnahme in der Champions League gar unter sich aus (Hinspiel Mittwoch, 21 Uhr). "Das ist schön für die Italiener, sie feiern sich auch ein wenig selbst dafür, aber ich glaube, das ist auch ein wenig der Premier League geschuldet, weil Klubs wie Liverpool und Chelsea schlechte Phasen hatten und schwächeln", sagte Rudi Völler, von 1987 bis 1992 Torjäger der AS Rom, im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Er ziehe den Hut vor dieser Leistung, halte sie aber nicht für wiederholbar: "Das waren günstige Umstände. Das wird sich nicht so wiederholen."
Sein Klub Bayer 04 Leverkusen, bei dem Rudi Völler zwischen 1994 und 2022 eine Vielzahl von Positionen bekleidet hatte, trifft am Donnerstag im Hinspiel des Europa-League-Halbfinales auf den Ex-Verein AS Rom, zu dem der Weltmeister von 1990 noch eine starke Verbindung hat. Dennoch ist Völler, der seit mehr als drei Jahrzehnten mit einer Römerin verheiratet ist, emotional ganz klar auf der Seite des Werksklubs: "Meine Liebe und Nähe zu Bayer 04 ist sicherlich nachvollziehbar etwas ausgeprägter als zur AS Rom, obwohl ich den Römern immer alles Gute wünsche. Aber was uns nachhängt: Wir haben zu wenige Titel. Um die Jahrtausendwende waren zwei, drei Jahre dabei, in denen wir hätten deutscher Meister werden müssen. Es war eigentlich fast unmöglich, nicht Meister zu werden. Das hängt uns immer noch nach. Man hat das Gefühl, dass wir jetzt mal dran sind."
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