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Lausitzer Rundschau: Zum Rücktritt des Bahnchefs Mehdorn weg, nichts gut

Cottbus (ots)

Es ist, als verabschiedet sich ein Fußballer, der
beim Trainer wegen schlechten Benehmens in Ungnade gefallen ist, mit 
einer Torgala vom Publikum. Hartmut Mehdorn legte am Montag noch 
einmal eine blitzsaubere Bilanz vor, nicht zum ersten Mal. Bilanzen 
sind die Tore eines Managers. Der scheidende Bahnchef hat aus dem 
Staatsunternehmen einen florierenden Konzern gemacht, das bleibt. 
Aber es zählt am Ende nicht. Bei diesem speziellen Unternehmen muss 
der Chef auch das Vertrauen der Politik, der Arbeitnehmer und der 
gesamten Öffentlichkeit genießen. Das hatte Mehdorn zuletzt nicht 
mehr und wahrscheinlich nie. Noch jede Panne, jede Verspätung zählte 
in der Öffentlichkeit mehr als schwarze Zahlen. Erst recht die 
Datenaffäre.
 Mit Mehdorns Rücktritt ist nichts geklärt. Nicht, wie es in 
Unternehmen generell um den Datenschutz der Mitarbeiter bestellt ist,
an dem es wahrlich - siehe Lidl - nicht nur bei der Bahn hapert. Hier
ist eine schnelle gesetzliche Regelung notwendig.
Und nicht geklärt ist, wie es bei der Bahn weitergeht. Mehdorn wollte
aus der Bahn einen privatwirtschaftlich betriebenen, weltweit 
agierenden Logistikkonzern machen. Darauf hat er das Unternehmen 
getrimmt, das machte seinen Erfolg aus. Doch genau diese 
Privatisierung blieb umstritten.
Es ist kaum vorstellbar, dass sich die Parteien der Großen Koalition 
ausgerechnet in der kommenden Wahlkampfphase noch auf ein Konzept für
die Bahn von morgen einigen werden, das sie in den Jahren vorher 
nicht fanden. Ohne eine solche Entscheidung aber fehlen jedem 
Nachfolger die Koordinaten.

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