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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: (135/2010) Ermittlungsgruppe der Polizei Göttingen klärt Brandstiftung und versuchte Erpressung zum Nachteil eines Geschäftsmannes auf - Spur führte nach Nordrhein-Westfalen, mutmaßliche Bande festgenommen

Göttingen (ots)

GÖTTINGEN/RORINGEN (jk) - Nach umfangreichen
Ermittlungen und in sehr enger, guter Zusammenarbeit mit der 
Göttinger Staatsanwaltschaft sowie der Polizei des Kreises Euskirchen
(Nordrhein-Westfalen) konnte eine Ermittlungsgruppe der Polizei 
Göttingen jetzt die vorsätzlichen Brandstiftungen an einem VW Touareg
und einem VW Golf Variant am 24.10.09 vor dem Wohnhaus eines 
Geschäftsmannes in Roringen bei Göttingen (siehe unsere 
Pressemitteilung Nr. 842 vom 26.10.09) aufklären. Im Zusammenhang mit
der Tat hat die Polizei im Februar drei Mitglieder einer Bande aus 
dem Kreis Euskirchen festgenommen. Sie sollen im Auftrag eines 
anderen Geschäftsmannes die Fahrzeuge teilweise vermutlich mit Benzin
übergossen und angezündet haben.
Anwohner hatten die Feuer damals rechtzeitig entdeckt und zusammen
mit dem Geschädigten sofort mit deren Ablöschen begonnen, wodurch 
eine Ausweitung der Brände und ein Übergreifen auf das Wohnhaus 
verhindert werden konnte. Durch die Flammen wurden der Privat- und 
der Firmenwagen des 47 Jahre alten Geschäftsführers eines Betriebs 
mit Sitz in Köln erheblich beschädigt. Der Sachschaden betrug rund 
20.000 Euro.
Zwei Tage nach der Bränden ging bei dem Geschäftsmann ein Anruf ein, 
in dem ein männlicher Anrufer ihn dazu aufforderte, eine bestimmte 
Firma aus dem Kreis Euskirchen "in Ruhe zu lassen", da sonst "weitere
Dinge" passieren würden. Die Polizei leitete daraufhin neben dem 
Ermittlungsverfahren wegen Brandstiftung und versuchter schwerer 
Brandstiftung ein weiteres Verfahren wegen versuchter Erpressung ein.
Mit der Bearbeitung des sensiblen und komplexen Falles wurde eine 
speziell eingerichtete Ermittlungsgruppe beim Zentralen 
Kriminaldienst beauftragt, die sofort ihre umfangreiche Arbeit 
aufnahm. So stellte sich heraus, dass der Geschädigte in seiner 
Funktion als Geschäftsführer in der Vergangenheit beruflichen Kontakt
zu der vom anonymen Anrufer angesprochenen Firma hatte. Aus diesen 
geschäftlichen Beziehungen gingen nach Aussage des erpressten 
Göttinger Geschäftsmannes noch finanzielle Forderungen an diesen 
Betrieb  in Höhe von mehreren tausend Euro hervor.
Aus dem Zeugenhinweis eines 31 Jahre alten Roringers entwickelte sich
schon bald eine weitere konkrete Spur. Der Anwohner hatte in 
zeitlichem Zusammenhang mit den Brandstiftungen einen mir drei 
Männern besetzten dunklen Pkw, an dem Kennzeichen aus dem Kreis 
Euskirchen (EU-) angebracht gewesen seien, in der Feldmark in der 
unmittelbaren Nähe des betroffenen Wohnhauses beobachtet.
Der Hinweis sollte sich für die Ermittler als sehr wichtig 
herausstellen. Zusammen mit    über die Staatsanwaltschaft Göttingen 
veranlassten operativen Maßnahmen, wie die Überwachung mehrerer 
Telefonanschlüsse, führte sie die Ermittler schließlich nach 
Nordrhein-Westfalen und hier speziell zu den drei 30, 32 und 38 Jahre
alten Tatverdächtigen in den Kreis Euskirchen. Weitere intensive 
Ermittlungen auch in enger Zusammenarbeit mit dem örtlich dort 
zuständigen Kriminalkommissariat brachten ans Licht,  dass es sich 
bei dem Trio um eine Bande handelte, die sich zur fortgesetzten 
Begehung von Straftaten zusammengeschlossen hatte. Hierzu zählten 
sowohl eigene, von der Gruppe selbst geplante Taten als auch 
gelegentliche Auftragstaten, wie im Fall Roringen.
Als Ergebnis der Ermittlungen nahmen Beamte den mutmaßlichen 32 Jahre
alten Kopf der Bande sowie seine zwei 30 und 38 Jahre alten Komplizen
im Februar in ihren Wohnorten im Raum Euskirchen fest.  Den 
arbeitslosen Männern wird sowohl die Brandstiftung an den beiden PKW 
als auch die anschließend versuchte Erpressung vorgeworfen.  Alle 
drei Festgenommen sind bereits erheblich wegen Eigentums- und 
Gewaltdelikten polizeilich in Erscheinung getreten. In ihren 
Vernehmungen räumten sie ein, im Auftrag des 40 Jahre alten 
Geschäftsführers der anderen Firma gehandelt und dafür einen 
entsprechenden Geldbetrag erhalten zu haben.
Ein weiterer 23 Jahre alter Mann aus dem Täterumfeld wurde u. a. 
wegen Zugehörigkeit zu einer Einbrecherbande und Verstoßes gegen das 
Betäubungsmittelgesetz ebenfalls vorläufig festgenommen und dem 
zuständigen Haftrichter vorgeführt. Auch er ist bereits polizeilich 
bekannt. An der Roringer Tat war er aber vermutlich nicht beteiligt.
Gegen die drei mutmaßlichen Brandstifter und Erpresser wurden 
U-Haftbefehle wegen Flucht- und Wiederholungsgefahr erlassen. 
Zusammen mit dem 24 Jahre alten Festgenommenen sitzen sie inzwischen 
in der JVA Aachen ein.
Neben der schnell aufgeklärten Roringer Tat können sich die Ermittler
der Polizei Göttingen aber noch über einen weiteren Erfolg freuen. Im
Zuge der gegen sie laufenden  Ermittlungen räumten die 
Tatverdächtigen noch mindestens 20  Einbrüche sowie 6 weitere 
Brandstiftungen im Nahbereich ihrer Wohnorte im Kreis Euskirchen ein.
Entsprechende Ermittlungsverfahren wegen Bandendiebstahls, 
gewerbsmäßiger Bandenhehlerei, Verstoß gegen das Waffengesetz sowie 
Handel mit Betäubungsmitteln wurden eingeleitet.
Bei den in diesem Zusammenhang durchgeführten Wohnungsdurchsuchungen 
wurde eine erhebliche Menge an Diebesgut, darunter Elektromaschinen, 
Flachbildfernseher pp. und weitere Beweismittel aufgefunden und 
sichergestellt.
Für den Raum Göttingen sind bislang keine weiteren Taten bekannt. Die
Ermittlungen-auch gegen den mutmaßlichen Auftraggeber-  dauern an.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Göttingen
Presse-/Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0551/491-1034
Fax: 0551/491-1035
E-Mail: pressestelle@pd-goe.polizei.niedersachsen.de
www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdgoe/pd_goettingen/

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