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Bundeskriminalamt

BKA: Internationale Maßnahmen gegen Verbreiter von Kinderpornografie

Wiesbaden (ots)

Ermittlungen gegen mehr als 2.000 Personen
   Durchsuchungen in 14 Staaten - in Deutschland bei 80
Verdächtigen
BKA koordiniert internationale Ermittlungen
Wegen des Verdachts auf Besitz und Verbreitung von
Kinderpornografie wurden am heutigen Tag im Rahmen von mehreren
Ermittlungsverfahren weltweit in vierzehn Ländern zeitgleich
Durchsuchungen bei ermittelten Tatverdächtigen durchgeführt.
   In ganz Deutschland kam es zu Durchsuchungen bei etwa 80
Personen durch die örtlich zuständigen Polizeidienststellen.
Dabei wurden umfangreiche Beweismittel (Computer, Datenträger,
Videos, schriftlichen Unterlagen) sichergestellt. Die Auswertung
dieser Materialien wird geraume Zeit in Anspruch nehmen.
   Weitere große Datenmengen werden derzeit im US-Customs
Cybersmuggling-Center, einer Spezialdienststelle des US-Zolls,
ausgewertet.
Seit März 2001 ermittelt die «AG Nadelöhr» bei der Polizei
in Mayen/Rheinland-Pfalz gegen einen 41-jährigen Deutschen wegen
des Verdachts des Besitzes und der Verbreitung von
Kinderpornografie. Im Rahmen anderweitiger Ermittlungen war der
Computer des Mannes sichergestellt worden.
   Auf dem Computer befanden sich ca. 16.000
kinderpornografische Bilder und 300 Kurzvideos.
   Der Beschuldigte hatte überwiegend das Angebot verschiedener
Provider zum Austausch von Bildern in privaten «Zirkeln»
genutzt, um kinderpornografische Dateien zu verbreiten bzw. mit
anderen auszutauschen. Die Auswertung seines Computers führte
zur Einleitung von Ermittlungsverfahren gegen etwa 2.200
Personen durch die Staaatsanwaltschaft Koblenz. Diese Personen
stehen im Verdacht, kinderpornografische Bilder in privaten
«Zirkeln» weltweit verbreitet zu haben.
Durch die internationale Verbreitung der
kinderponografischen Dateien kam dem Bundeskriminalamt (BKA) in
diesem Ermittlungsverfahren eine Schlüsselrolle zu, da zeitnahe
Nachforschungen bei amerikanischen Providern für den Erfolg
dieser Ermittlungen unabdingbar waren. Weltweit wurden 23
Staaten (Nordamerika, Europa, Australien) frühzeitig in die
Ermittlungen eingebunden und entsprechendes Material übergeben.
   In ständiger Zusammenarbeit mit den ausländischen Polizei-
und Justizdienststellen sowie insbesondere den US-Zollbehörden
gelang es, umfangreiches Datenmaterial bei mehreren Providern im
In- und Ausland zu sichern und als Beweismittel für die weiteren
Ermittlungen heranzuziehen.
   Auch das Landeskriminalamt Baden-Württemberg führt
inzwischen ein Ermittlungsverfahren in dieser Sache.
   Mittels der durch die heutigen Maßnahmen gewonnenen
Erkenntnisse erhoffen sich die Strafverfolger auch die
Identifizierung weiterer Verbreiter von Kinderpornografie.
Die «Operation Nadelöhr» zeigt erneut die Dimension der
Verbreitung von Kinderpornografie im Internet auf.
   Die bei verschiedenen teils renommierten Providern
angebotenen privaten «Zirkel» werden als ideale
Kommunikationplattform für den Austausch von Kinderpornografie
missbraucht. Bislang zu geringe Sicherheitsvorkehrungen der
Anbieter ermöglichen den sprunghaften Anstieg neuer «Zirkel».
Eine Speicherung der wesentlichen Verbindungsdaten erfolgt
überwiegend im Ausland. Dadurch wird den
Strafverfolgungsbehörden die gezielte und zeitnahe Ermittlung
der Verbreiter von Kinderpornografie erschwert.
Das gemeinsame Vorgehen verschiedener Polizeien in vierzehn
Ländern am heutigen Tag belegt jedoch, dass die Strafverfolgung
im Bereich des Internet, in dem sich die Täter bislang relativ
sicher fühlten, auch über nationale Grenzen hinweg wirksam und
erfolgreich ist und keine rechtsfreien Räume zulässt.
ots-Originaltext: Bundeskriminalamt

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle
Telefon: 0611-551 2331
Fax: 0611-551 2323

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