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Bundeskriminalamt

BKA: Fingerabdrücke und DNA-Analyse: Bilanz der Personen- und Spurenidentifizierung durch das BKA

Wiesbaden (ots)

Die Personenerkennung durch das
Bundeskriminalamt (BKA) ist ein Eckpfeiler der
Kriminalitätsbekämpfung in Deutschland. Dabei setzen die
Kriminalisten zunehmend auf elektronische Medien: Durch das
stetige Anwachsen der Datenbestände im automatisierten
Fingerabdruck-Identifizierungssystems (AFIS) und der
DNA-Analyse-Datei nimmt auch die Trefferhäufigkeit zu. Personen
und auch an Tatorten gesicherte Spuren können mit Hilfe neuester
Software und dem Einsatz immer leistungsfähigerer Rechner
wesentlich besser und schneller identifiziert werden.
Fast 570.000 Blätter mit Fingerabdrücken wurden dem BKA im
vergangenen Jahr übermittelt. In annähernd 210.000 Fällen wurden
im Laufe des vergangenen Jahres die Unterlagen ausgesondert.
Insgesamt liegen derzeit über 5,5 Millionen Fingerabdruckblätter
von ca. 2,9 Millionen Personen beim BKA ein. Alle Fingerabdrücke
werden digital erfasst, verformelt und recherchierfähig
abgespeichert. Dabei kann in einer Sekunde ein Abgleich mit fast
6.000 in AFIS gespeicherten Fingerabdrücken durchgeführt werden.
Diese Schnelligkeit ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn
beispielsweise durch eine Polizeistreife eine Person
festgenommen wird, die sich nicht ausweisen kann oder falsche
Personalien angibt. In solchen Fällen werden durch die örtlich
zuständige Polizeidienststelle Fingerabdrücke genommen, die auf
elektronischem Weg (per «Telebild») an das BKA übermittelt
werden. 98.113 mal geschah dies allein im Jahr 2000. In ca. 40 %
aller Fälle gelang eine umgehende Identifizierung; 14 528 mal
wurde festgestellt, dass die Person bereits unter anderen
Personalien polizeibekannt war.
Im Jahr 2000 konnte in 162 Fällen die Identität von
unbekannten Toten festgestellt werden.
Neben der Identifizierung von Personen war die Zuordnung von
an Tatorten gesicherten Fingerabdruckspuren zu den
verursachenden Personen eine der wichtigsten Aufgaben, die mit
Hilfe von AFIS bewältigt wurden. Allein im vergangenen Jahr
wurden im BKA und in den Landeskriminalämtern ca. 186.000
daktyloskopische Tatortspuren im AFIS recherchiert. Insgesamt
ca. 13.500 Spurenverursacher wurden im Jahr 2000 identifiziert
und ca. 220 Tatzusammenhänge festgestellt.
Auch zukünftig wird das Bundeskriminalamt auf dem Sektor der
Personenerkennung den Länderpolizeien und dem Bundesgrenzschutz
wegweisend und unterstützend zur Seite stehen. Zur Erweiterung
des Spektrums der Möglichkeiten zur Identifizierung von Personen
werden in Wiesbaden auch neue Wege beschritten:
Auf Grund der Erkenntnis, dass ein Drittel aller
daktyloskopischen Spuren, die an Tatorten gefunden werden, von
Handflächen stammen, soll AFIS auf die Erkennung von Handflächen
erweitert werden.
Daneben wird die Europäisierung der Erkennungsdienste
forciert: Derzeit laufen Verhandlungen mit dem Ziel,
Fingerabdrücke nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen
Ländern elektronisch abgleichen zu können. Auf diese Weise
sollen Personen nicht nur schneller, sondern auch über die auch
für Straftäter offenen Grenzen hinweg identifiziert werden
können.
Ferner wurde mit «Live-Scan» eine weitere technische
Innovation bereits erfolgreich getestet: Derzeit müssen die
Finger der Beschuldigten zunächst mit Stempelfarbe eingefärbt
und die Abdrücke auf Papierbögen, so genannte
Fingerabdruckblätter, übertragen werden. Zukünftig soll das
Schwärzen der Hände entfallen.
   Die Finger werden direkt auf ein Lesegerät
(optoelektronische Aufnahme, ähnlich einem Kopierer) gelegt,
welches das Papillarleistenmuster einliest. Die ausgezeichneten
Ergebnisse des durchgeführten Versuches lassen eine weitere
Effizienzsteigerung durch die Einführung dieser sogenannten
Live-Scan-Technologie erwarten.
Obwohl die Fingerabdrücke weiterhin unverzichtbares Mittel
zur Identifizierung sind, gewinnt eine weitere Methode bei der
Kriminalitätsbekämpfung immer mehr an Bedeutung: Die
DNA-Analyse. In der seit 17.04.1998 bestehenden
DNA-Analyse-Datei sind inzwischen ca. 130.000 Datensätze
gespeichert.
Bisher konnten durch die DNA-Analyse 1761 Tatverdächtige
ermittelt werden; in weiteren 986 Fällen gelang es, Spuren
zusammenzuführen und dadurch Tatzusammenhänge festzustellen. Zu
jeder siebten eingegebenen Spur konnte ein Treffer erzielt
werden
ots-Originaltext: Bundeskriminalamt

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle
Telefon: 0611-551 2331
Fax: 0611-551 2323

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