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BKA: Internet-Kriminelle weiten Aktivitäten aus Vermehrt Missbrauch von digitalen Nutzerprofilen BITKOM und BKA geben Tipps zur Vorbeugung für PC-Besitzer

BKA: Internet-Kriminelle weiten Aktivitäten aus
Vermehrt Missbrauch von digitalen Nutzerprofilen
BITKOM und BKA geben Tipps zur Vorbeugung für PC-Besitzer
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Wiesbaden (ots)

Berlin, 8. Oktober 2009
Der BITKOM und das Bundeskriminalamt (BKA) haben in Berlin vor immer 
professionelleren Betrugsmethoden im Internet gewarnt. "Mehr denn je 
müssen sich PC-Nutzer auf dem Laufenden halten, wie sie sich vor 
Kriminellen schützen können", sagte Prof. Dieter Kempf, 
BITKOM-Präsidiumsmitglied und Vorstandsvorsitzender des Vereins 
"Deutschland sicher im Netz". Der BITKOM und das BKA haben dazu 
gemeinsam die wichtigsten Empfehlungen zur Vorbeugung 
zusammengestellt. BKA-Präsident Jörg Ziercke erklärte bei der 
Gelegenheit: "Internet-User müssen wissen, dass die Straftäter von 
heute das Internet zunehmend als Tatmittel nutzen und sich dabei den 
oftmals sorglosen Umgang mit persönlichen Daten sowie die 
Möglichkeiten moderner Schadsoftware zunutze machen."
Viren und andere Schadprogramme sind die häufigste Erfahrung mit 
Kriminalität im Internet. 38 Prozent der Internetnutzer ab 14 Jahren 
- das entspricht fast 20 Millionen Deutschen - haben erlebt, dass ihr
Computer infiziert wurde. Das geht aus einer neuen Umfrage von Forsa 
für den BITKOM hervor. "Schadprogramme beeinträchtigen nicht nur die 
Funktion von PCs, sondern werden zunehmend zur Ausspähung digitaler 
Identitäten eingesetzt", kommentiert BKA-Präsident Ziercke. 
Verstärktes Ziel von Betrügern sind hierbei mittlerweile Zugangsdaten
zu Internet-Shops und Auktionshäusern, sozialen Netzwerken, Foren und
E-Mail-Konten. Bei 5 Prozent der Internetnutzer wurden bereits 
Zugangsdaten für Internet-Shops, Netzwerke oder Online-Banking 
ausspioniert. 3 Prozent haben durch Schadprogramme und 
Datendiebstähle einen finanziellen Schaden erlitten. 53 Prozent der 
Surfer sagen, dass sie noch nie Opfer von Kriminalität im Web waren.
Beim Online-Banking steigt die Zahl der Betrugsfälle 2009 wieder 
an - nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr. Der BITKOM rechnet 
auf Basis von Daten der Landeskriminalämter mit bis zu 2.900 
angezeigten Phishing-Fällen in diesem Jahr - ein Plus von rund 50 
Prozent. Die Schadenssumme steigt der Hochrechnung zufolge um 56 
Prozent auf bis zu 11 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2009 lag der
durchschnittliche Schaden der gemeldeten Einzelfälle bei rund 4.800 
Euro. Bayern, Nordrhein-Westfalen und Berlin melden die meisten 
Opfer. Im Vorjahr waren die Phishing-Zahlen erstmals seit Jahren 
gesunken. Bundesweit hoben Kriminelle 2008 in rund 1.900 Fällen etwa 
7 Millionen Euro von Konten der Geschädigten ab.
Den zeitweiligen Rückgang im Jahr 2008 führen BKA und BITKOM auf 
bessere Schutzmethoden zurück, vor allem durch die fast 
flächendeckende Einführung der iTAN bei Online-Überweisungen.
Inzwischen ist jedoch Schadsoftware verfügbar, die auch diesen 
Sicherungsmechanismus erfolgreich angreift. "Allein die Eingabe der 
Geheimzahlen bei Überweisungen reicht zur Vorbeugung nicht", so 
BITKOM-Präsidiumsmitglied Kempf. "Gesundes Misstrauen und eine 
aktuelle Sicherheitsausstattung des PCs sind genauso wichtig."
"Neue Tatphänomene ersetzen zunehmend klassische Delikte. Es gibt 
kaum noch Kriminalitätsbereiche, in denen Betrüger auf das Internet 
verzichten", sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke. So wurden 2008 in der 
Polizeilichen Kriminalstatistik rund 167.000 Fälle mit dem Tatmittel 
Internet registriert. Um 11 Prozent auf 38.000 Fälle stieg die so 
genannte IuK-Kriminalität im engeren Sinne - also Straftaten, die 
mithilfe oder gegen moderne Informations- und Kommunikationstechnik 
begangen wurden. Ziercke: "Die im Bereich des Cybercrime aktiven 
Täter sind höchst innovativ und passen sich veränderten Gegebenheiten
sehr schnell an." Das BKA beobachtet arbeitsteilig vorgehende, 
international agierende Tätergruppen, denen es um möglichst hohe 
Profite geht. Illegal erlangte Kreditkartendaten werden genutzt, um 
online Waren zu kaufen. Ausgespähte Zugangsdaten zu 
Internet-Auktionshäusern werden verwendet, um angebliche Auktionen zu
starten und Kunden um ihr Geld zu prellen. Um nicht selbst in den 
Fokus der Strafverfolgungsbehörden zu geraten, bedienen sich die 
Kriminellen gutgläubiger Gehilfen, die Waren oder Gelder gegen eine 
Provision in das Ausland weiterleiten.
Der BITKOM und das BKA kündigten an, die Zusammenarbeit zwischen 
Wirtschaft und Polizei weiter auszubauen. Ziel ist ein noch 
intensiverer Austausch über Entwicklungen in der Computerkriminalität
und Strategien zu deren Bekämpfung. Die IT-Wirtschaft fordert darüber
hinaus, mehr Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften gegen 
Computerkriminalität zu bilden: "Das Know-how der Strafverfolger muss
gebündelt werden."
BKA und BITKOM wollen auch künftig bei der Aufklärung der Nutzer 
kooperieren. "IT-Wirtschaft, Banken, Behörden und die Medien haben 
schon viele Nutzer überzeugt, dass es wichtig ist, sich aktiv vor 
Angreifern zu schützen", so Prof. Kempf. Gleichwohl hat eine Umfrage 
des BITKOM gezeigt, dass es noch großen Nachholbedarf gibt. So nutzt 
zum Beispiel nur jeder zweite Internet-User eine Firewall, die 
Schadsoftware blockieren kann. Kempf: "Wer sich selbst schützt, trägt
auch dazu bei, dass Viren und Trojaner nicht weiter verbreitet 
werden." Die BITKOM-Branche engagiert sich daher in Vereinen wie 
"Deutschland sicher im Netz", um die Verbraucher zu sensibilisieren. 
Speziell zur Aufklärung Jugendlicher unterstützt BITKOM die Kampagne 
"Watch Your Web", bei der es um den vorsichtigen Umgang mit privaten 
Daten im Internet geht.
Weitere Informationen sowie Empfehlungen für Internetnutzer zum 
sicheren Surfen finden Sie auch auf der BKA-Homepage unter 
www.bka.de; eine druckfertige Grafik unter 
www.presseportal.de/polizeipresse/pm/7.
Ein Audiobeitrag und O-Töne des BITKOM stehen Ihnen zum kostenfreien 
Download unter www.bitkom.org/de/presse/8477_61310.aspx zur 
Verfügung.

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
www.bka.de

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