Alle Meldungen
Folgen
Keine Meldung von Bundeskriminalamt mehr verpassen.

Bundeskriminalamt

BKA: ESRIF-Abschlussbericht zur zivilen Sicherheitsforschung und Innovation in Europa vorgestellt
BKA-Vizepräsident bringt Interessen von Sicherheitsbehörden und -anwendern ein

Wiesbaden (ots)

Nach zweijähriger Arbeit hat das European
Security Research and Innovation Forum (ESRIF), das unter deutscher 
Ratspräsidentschaft 2007 von der EU-Kommission und den 
Mitgliedstaaten initiiert wurde, Ende September in Stockholm seinen 
Abschlussbericht vorgestellt. In elf thematischen Arbeitsgruppen 
haben über 600 Experten aus 27 europäischen Staaten die Erfordernisse
an die zivile Sicherheitsforschung in den nächsten zehn bis zwanzig 
Jahren zusammengestellt und dabei folgende Eckpunkte ausgearbeitet:
- Die Bürger Europas und deren individuelle Freiheitsrechte müssen
bei der Sicherheitsforschung im Mittelpunkt stehen. Ethische Fragen 
und gesellschaftliche Ursachenforschung bilden wesentliche Gebiete, 
die im gleichen Maße wie technologische Forschung zu fördern sind.
- Die Gesellschaft und ihre lebenswichtigen Einrichtungen müssen für 
den Fall unvorhersehbarer Ereignisse widerstandsfähig gemacht werden,
um die Funktionsfähigkeit des Gemeinwesens schnell wieder herstellen 
zu können. Entscheidender Faktor hierfür ist die Vertrauensbildung 
zwischen Bevölkerung und Institutionen. Die Erarbeitung von Szenarien
zur Einschätzung von möglichen Folgen technologischer Entwicklungen 
und Risiken sind für die Vorbereitung einer adäquaten Reaktion von 
Bevölkerung und Sicherheitsdienstleistern erforderlich.
- Weiterhin ist wichtig, dass technische und operative Maßnahmen in 
verschiedenen Ländern kompatibel sein müssen. Die europäische 
Sicherheitsindustrie sollte durch eine wettbewerbsorientierte und 
innovationsfreundliche Industriepolitik auf dem Weltmarkt gut 
aufgestellt werden. Um dies zu erreichen, ist die frühe Integration 
von Sicherheitsaspekten bei der Entwicklung von Produkten oder 
Prozessen unter Einbindung der Anwender erforderlich.
- Zur Optimierung der Sicherheit in Europa durch Forschung und 
Innovation sind gemeinsame und koordinierte Ausbildungs- und 
Trainingsmaßnahmen erforderlich.
Im ESRIF waren fünf deutsche Experten vertreten, die im Rahmen der
EU-Zusammenarbeit durch das für das nationale 
Sicherheitsforschungsprogramm federführende Bundesministerium für 
Bildung und Forschung nominiert wurden. Der Vizepräsident des 
Bundeskriminalamtes, Professor Dr. Jürgen Stock, ist 
stellvertretender Vorsitzender des ESRIF. Neben Professor Dr. Stock 
waren vier weitere deutsche Mitglieder im ESRIF-Plenum vertreten: 
Professor Dr. Holger Mey von der EADS, Professor Dr. Bernd Michel vom
Fraunhofer Institut, Sabine Wiedemann von der Deutschen Post und 
Christoph Unger, Präsident des BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz 
und Katastrophenhilfe). Darüber hinaus haben über 70 deutsche 
Experten in den Arbeitsgruppen mitgewirkt.
Um die Interessen der deutschen Mitglieder und Experten besser 
einbringen zu können, fanden auf Initiative des Bundesministeriums 
für Bildung und Forschung und auf Einladung des Bundeskriminalamtes 
gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern Abstimmungstreffen 
statt, die nicht nur für den ESRIF Prozess förderlich waren, sondern 
darüber hinaus auch für die nationale Zusammenarbeit im Bereich der 
Sicherheitsforschung.
Am 29. und 30. September 2009 fand im Rahmen der schwedischen 
EU-Ratspräsidentschaft die seit 2006 jährlich durchgeführte Security 
Research Conference (SRC) in Stockholm statt. Hierbei handelt es sich
um die zentrale Veranstaltung zum Thema zivile Sicherheitsforschung 
in Europa. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt der diesjährigen 
Konferenz war die Vorstellung der Ergebnisse des ESRIF durch dessen 
Vorsitzenden, den ehemaligen Innenminister von Slowenien, Dragutin 
Mate. Erste Reaktionen im Rahmen einer Panel-Diskussion und am Rande 
der Konferenz waren positiv, da hier erstmalig ein umfassender 
Bericht zur zivilen Sicherheitsforschung erstellt worden sei, der in 
ausgewogener Weise technologische und gesellschaftliche Aspekte in 
einem ganzheitlichen Ansatz zusammengefügt habe. Die Bedeutung der 
sozialen und  kulturellen Aspekte für die Sicherheitsforschung seien 
angemessen berücksichtigt und deren Wechselwirkungen mit 
industriepolitischen Erfordernissen umfassend dargestellt worden. Der
ESRIF-Abschlussbericht bilde eine gute Grundlage für die Gestaltung 
und Finanzierung der zivilen Sicherheitsforschungsinstrumente der EU 
und der Mitgliedstaaten.

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
www.bka.de

Original-Content von: Bundeskriminalamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Meldungen: Bundeskriminalamt
Weitere Meldungen: Bundeskriminalamt