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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: (278) Angetrunkener von U-Bahn erfasst und schwerst verletzt; hier: Kripo ermittelt wegen unterlassener Hilfeleistung

Nürnberg (ots)

Wie berichtet (OTS-Nr. 267 vom 25.02.2004),
stürzte am 24.02.2004, gegen 19.45 Uhr, in Nürnberg im U-Bahnhof
Schweinau ein stark angetrunkener 59-Jähriger kopfüber in den
Gleisbereich der U-Bahn. Dort kam er zwischen Bahnsteigkante und
Schiene zum Liegen, allerdings mit beiden Füßen auf der Schiene. Als
um 19.51 Uhr der U-Bahnzug der Linie U 2 in Fahrtrichtung Innenstadt
einfuhr, konnte der Führer des U-Bahnzuges trotz einer sofort
eingeleiteten Notbremsung nicht mehr verhindern, dass der 59-Jährige
an beiden Füßen überrollt und schwerst verletzt wurde. Der 59-Jährige
befindet sich nach wie vor in einer Nürnberger Klinik und wird
intensiv medizinisch versorgt.
An Hand der in der U-Bahnstation aufgezeichneten Videobilder
konnten die Ermittler des Fachkommissariats der Nürnberger
Kriminalpolizei das Unfallgeschehen nun exakt nachrecherchieren. Die
Bilder zeigen, dass der 59-Jährige vor dem Sturz in den Gleisbereich
etwa in der Mitte des Bahnsteiges auf einer Bank saß. Gegen 19.45 Uhr
stand er auf und stürzte in Folge der Alkoholeinwirkung unmittelbar
danach ohne Fremdeinwirkung von der Bahnsteigkante auf den
Gleisbereich. Anschließend war er auf der Videoaufzeichnung nicht
mehr zu sehen.
Allerdings zeigen die Videobilder auch, dass die schweren Folgen
des Unfalls hätten vermieden werden können, wenn drei Personen, die
sich zu diesem Zeitpunkt in der U-Bahnstation aufgehalten hatten,
richtig reagiert und zumindest eine der vorhandenen
Notrufeinrichtungen im U-Bahnbereich, auch in unmittelbarer Nähe des
Unfallortes, genutzt hätten. Diese Notrufeinrichtungen wurden von der
Kriminalpolizei nach dem Unglück überprüft und waren voll
funktionsfähig.
Deshalb richtet sich der Tatverdacht der unterlassenen
Hilfeleistung zum einen gegen ein noch unbekanntes Pärchen, das sich
zum Zeitpunkt des Sturzes in der U-Bahnstation aufgehalten, das
Geschehen offensichtlich mitbekommen haben muss, aber sich
anschließend abgewandt und die U-Bahnstation über den südlichen
Ausgang (Elisenstraße) verlassen hat.
Zum anderen lief unmittelbar nach dem Sturz ein inzwischen
ermittelter 14-jähriger Jugendlicher entlang der Bahnsteigkante, sah
den 59-Jährigen auf der Schiene liegen und ging zunächst zum Ausgang.
Anschließend lief er nochmals zurück, ging dann wieder zum Ausgang
und verließ die U-Bahnstation erst, nachdem die Rettungskräfte sich
bereits um den Verunglückten bemühten.
Gegen diesen Jugendlichen wurde in der Zwischenzeit ebenfalls ein
Ermittlungsverfahren wegen unterlassener Hilfeleistung eingeleitet,
denn er hätte nach Ansicht der Ermittler mehr als vier Minuten Zeit
gehabt, die entsprechenden Notrufeinrichtungen zu nutzen und
rechtzeitige Hilfe anzufordern. In einer ersten Befragung räumte der
14-Jährige ein, dass er mit der Situation in der U-Bahnstation
überfordert gewesen wäre.
Im Zusammenhang mit dem Unfallgeschehen sucht die Kriminalpolizei
deshalb auch weiterhin nach dem Pärchen, das die U-Bahnstation in
südlicher Richtung verlassen hat. Hinweise auf die beiden werden an
den Kriminaldauerdienst in Nürnberg, Telefonnummer (0911) 211-3333,
erbeten.
Die Polizei appelliert in diesem Zusammenhang nochmals
eindringlich, bei Vorliegen einer derartigen Gefahrensituation die
vorhandenen Notrufeinrichtungen zu benutzen. Dies sind pro
U-Bahnstation mindestens zwei Notrufe und zwei Nothalte, die auch
entsprechend gut und in roter Farbe gekennzeichnet und zentral zu
erreichen sind. Durch Drücken des Notrufes ist man direkt mit der
VAG-Leitstelle verbunden und kann sein Anliegen entsprechend
vorbringen. Beim Ziehen des Nothaltes wird dem U-Bahnfahrer
unmittelbar eine Gefahrensituation signalisiert, so dass dieser
sofort entsprechend reagieren kann.
Zudem besteht auch die Möglichkeit, per Handy mit Notruf 110 die
Polizeieinsatzzentrale zu verständigen, da in den Nürnberger
U-Bahnstationen mittlerweile eine Verbindung zu allen gängigen
Handynetzbetreibern möglich ist.
ots-Originaltext: Polizeipräsidium Mittelfranken
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=6013

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelfranken
PD Nürnberg - Pressestelle

Telefon: 0911/211-2011/-2012
Fax: 0911/211-2010

Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelfranken, übermittelt durch news aktuell

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