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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: (1070) Bundesweite Bankraubserie - begangen durch eine organisierte Tätergruppierung aus Estland - weitgehend aufgeklärt

Nürnberg (ots)

In den letzten Monaten kam es in mehreren
bundesdeutschen Großstädten zu einer auffälligen Häufung von
Banküberfällen, die von Einzeltätern ausgeführt wurden. Die
unmaskierten Räuber legten Devisen zum Umtausch am Schalter vor
und lenkten die Kassierer zunächst von sich ab. Anschließend
erpressten sie blitzschnell und unter Vorhalt einer Schusswaffe
Bargeld und flüchteten.
Auf diese Art und Weise verübten die Räuber auch innerhalb
des Nürnberger Stadtgebietes in der Zeit vom 9. Februar 2001 bis
zum 18. Mai 2001 insgesamt acht Überfälle auf Filialen der
Sparkasse. Weitere zwei Sparkassenüberfälle in Nürnberg während
dieses Zeitraums werden nicht dieser Serie zugeordnet.
Unter Leitung der Kriminalpolizei Nürnberg erfolgte eine
//flexible// Überwachung der Sparkassenfilialen und zudem wurde
die Sonderkommission //Banken// errichtet.
Obwohl es für die Sonderkommission //Banken// der Nürnberger
Kriminalpolizei anfangs sehr schwierig war, die Zusammenhänge
festzustellen, gelang es schließlich auf Grund der
hervorragenden bundesweiten Zusammenarbeit, insbesondere mit den
Kriminalpolizeidienststellen in Duisburg und Stuttgart,
umfassende Erkenntnisse über Nationalität und Struktur der
Räuber zu gewinnen.
Mittlerweile befinden sich insgesamt -31- Tatverdächtige in
Untersuchungshaft. Nach weiteren wird mit internationalen
Haftbefehlen gefahndet. Die Tatverdächtigen stehen in dringendem
Verdacht, dass sie mindestens -84- Überfälle auf Banken verübt
haben, davon -79- im Bundesgebiet und -5- in Österreich.
Insgesamt betrug die Raubbeute bei den bisherigen Überfällen
ca. 1,4 Millionen DM.
Nach den vorliegenden Erkenntnissen handelt es sich bei der
Tätergruppe um eine straff strukturierte estnische Organisation
mit hierarchischem Aufbau und mehreren Ebenen. Es erfolgte eine
Abschottung oberer Ebenen nach unten, so dass Ausführende wenig
Kenntnisse über die Führungskräfte hatten. Zudem wurde ein
arbeitsteiliges Vorgehen der einzelnen Ebenen in Estland und vor
Ort (in bundesdeutschen Großstädten und in Wien) praktiziert.
Nachdem die Soko //Banken// durch ihre intensiven
Ermittlungen präzise Erkenntnisse über Vorgehensweise und
Strukturen der Tatverdächtigen erlangen konnte, gelang es den
Einsatzkräften in den letzten beiden Fällen in Nürnberg
(19.04.2001 und 18.05.2001), die Räuber innerhalb von wenigen
Minuten nach der Tatausführung festzunehmen. Die Grundlage für
diese Fahndungserfolge war das optimale Zusammenspiel zwischen
Sonderkommission, Sparkassenangestellten, Beamten in der
Einsatzzentrale und Streifenbeamten vor Ort. Der Soko
„Banken“ war es mittels dieser beiden Festnahmen
möglich, sofort und intensiv nach den Hintermännern zu fahnden.
So verübte die Bande beispielsweise bereits wenige Stunden
nach dem Sparkassenüberfall vom 18.05.2001 in Nürnberg, bei dem
der ausführende Räuber festgenommen wurde, einen weiteren
Überfall auf eine Bankfiliale in München. Nur durch die
Entscheidung der Kriminalpolizei Nürnberg, diese Festnahme in
den Medien zunächst nicht bekannt zu geben, gelang es, die Spur
der Hintermänner des Nürnberger und des Münchner Banküberfalls
aufzunehmen. Einer der Münchner Mittäter hatte nach erfolgtem
Überfall in München einen ICE bestiegen. Nach einer
mehrstündigen Fahndung quer durch Deutschland, die von Nürnberg
aus koordiniert wurde, gelang es noch am 18.05.2001 spät nachts
zwei Führungskräfte der Bande in Köln festzunehmen und die Beute
aus dem Überfall in München und aus einem weiteren Banküberfall
sicherzustellen.
Bereits eine Woche vorher war im bundesweiten Zusammenwirken
ein empfindlicher Schlag gegen die Bande gelungen. Beim Vollzug
von Haftbefehlen und Durchsuchungsbeschlüssen konnten am
11.05.01 in Hamburg, Offenbach und Wiesbaden insgesamt sechs
Tatverdächtige, davon fünf Hintermänner, wegen des dringenden
Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung in
Untersuchungshaft genommen werden.
Zwischenzeitlich wird auch in Estland, in enger
Zusammenarbeit mit den dortigen Sicherheitsbehörden, gegen die
beiden führenden Köpfe der Organisation ermittelt; beide
Drahtzieher sind bereits in Haft.
Die Ermittlungen dauern an und wurden bundesweit in
verschiedene Komplexe aufgeteilt, wobei die jeweiligen
Kriminalpolizeien koordiniert in bestimmten Fällen bzw. gegen
bestimmte Täter ermitteln. Hinsichtlich der Sparkassenüberfälle
in Nürnberg sind, insbesondere auch aufgrund von Feststellungen
und einsatztaktischen Maßnahmen der Soko //Banken//, derzeit 11
Tatverdächtige insgesamt bekannt, wovon 9 inhaftiert sind.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken

Rückfragen bitte an:

Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken

Telefon: 0911-211-2011/12
Fax: 0911-211-2010

Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelfranken, übermittelt durch news aktuell

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