Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (738) In die Rolle seines Bekannten aus Köpenick geschlüpft
Ansbach (ots)
In die Rolle seines Bekannten schlüpfte ein 61 Jahre alter gelernter Melker und bezog gleichzeitig auch für ihn Arbeitslosenhilfe. Doch letztlich kamen die Behörden dahinter. Jetzt sitzt der Melker hinter Schloss und Riegel.
Bereits im Sommer 1999, als er wegen eines Verkehrsdeliktes einige Monate in einem Gefängnis in Baden-Württemberg absitzen musste, bezog der 61-Jährige unberechtigt Arbeitslosenhilfe vom Arbeitsamt, denn dort hatte er den JVA-Aufenthalt nicht gemeldet. Wieder in Freiheit besann er sich, dass er ja noch eine Geburtsurkunde seines drei Jahre älteren in Köpenick geborenen Bekannten hatte, die irgendwie einmal in seinen Besitz gekommen war. Der rechtmäßige Inhaber war bereits vor einigen Jahren nach Australien ausgewandert und seitdem nicht mehr in der alten Heimat gewesen. Um auch amtlich in dessen Identität schlüpfen und evtl. doppelte Einnahmen verbuchen zu können, meldete der Melker an seinem Wohnort im Lkr. Ansbach Ausweis und Führerschein als verloren und bekam anhand der vorgelegten Geburtsurkunde dafür Ersatz. Damit wurde dann noch ein Bankkonto eingerichtet. Es gelang ihm nun auch unter den Personalien des im fernen Australien Lebenden hier in Franken dessen Arbeitslosenhilfe aufs neue Konto zu bekommen, die er immer gleich nach Gutschrift wieder abhob. Zusammen mit der ihm rechtmäßig zustehenden Arbeitslosenhilfe auf dem eigenen Konto hatte er so eine stattliche Summe zur Verfügung. Im Herbst des vergangenen Jahres wurde es dem Doppelempfänger dann doch zu heiß mit den zwei Identitäten, und er verschwand ins Bundesland Brandenburg. Dort meldete er sich unter den falschen Personalien an und fuhr mit einem zwischenzeitlich angeschafften PKW und dem erschwindelten Führerschein durch die Lande. Den Melker hatte er vorher unter Mithilfe einer Freundin ordnungsgemäß aus dem Lkr. Ansbach nach Spanien abmelden lassen.
Die Behörden in Franken waren dem 61-Jährigen aber zwischenzeitlich auf seine doppelte Identität gekommen und bereits seit Januar 2001 sitzt der Melker wieder in einer Zelle. Immerhin war es ihm aber gelungen, während seines Gefängnisaufenthaltes und für seinen drei Jahre älteren Bekannten aus Köpenick fast 30.000 Mark zu ergaunern. Ob er vielleicht durch den Geburtsort seines Bekannten zu dem Trick mit der anderen Identität animiert worden war?
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
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