Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (991) Bergbilanz "2010"
Erlangen (ots)
Nach dem offiziellen Ende der Bergkirchweih zieht die Erlanger Polizei eine vorläufige Bilanz und zeigt sich mit dem Gesamtverlauf durchaus zufrieden.
Mit einem neuen und erweiterten Konzept gelang es der Polizei, mit der gesteigerten hohen sichtbaren Präsenz der eingesetzten Einsatzkräfte oftmals schneller und häufiger an Brennpunkten zu agieren und so eine nicht unerhebliche Zahl sich anbahnender Sicherheitsstörungen bereits im Keime zu ersticken.
Einen der herausragenden Schwerpunkte der diesjährigen polizeilichen Einsätze bildeten die alltäglichen Jugendschutzkontrollen und die dazu gehörige Prävention. Während der zwölf "Bergtage" wurden 45 Personen wegen übermäßigen Alkoholkonsums in Schutzgewahrsam genommen, unter ihnen 34 Jugendliche und zwei Kinder (zwei 13-Jährige mit 0,46 und 0,92 Promille). Sieben Jugendliche wurden von der Bergwache des Rettungsdienstes in eine Klinik eingeliefert bzw. vor Ort betreut.
Die Anzahl der in Gewahrsam genommenen Personen liegt mit 56 gegenüber 75 im letzten Jahr um 19 niedriger.
Trend "friedlicher Berg" fortgesetzt
Fortgesetzt hat sich der Trend der letzten Jahre, dass auf dem Berggelände weit weniger Straftaten begangen werden als beim "After-Berg" in der Innenstadt und in der Erlanger Party-Meile. In diesem Jahr waren auf dem Berggelände nur noch 68 Anzeigen zu bearbeiten gegenüber 109 Anzeigen im Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang um rund 38 %. Insgesamt wurden mit Bezug auf die Bergkirchweih 345 Anzeigen aufgenommen. Die Anzahl der Verkehrsdelikte, insbesondere die Fahrten unter Alkoholeinfluss (72), sind um das Doppelte gestiegen.
In den Deliktsbereichen "Gewalt- und Rohheitsdelikte" sind erfreulicher Weise Rückgänge festzustellen. Die gefährlichen Körperverletzungen gingen von 30 im Vorjahr auf 20 zurück (03.00 Uhr - 06.00 Uhr keine einzige). Die Zahl der einfachen Körperverletzungen blieb mit 67 Delikten annähernd (Vorjahr: 60) gleich. Auch hier war die Tatzeit von 0.00 - 03.00 Uhr mit 27 Anzeigen wesentlich höher belastet als der Zeitraum zwischen 03.00 Uhr und 06.00 Uhr mit neun Delikten.
Bei vier (Vorjahr: acht) Widerstandhandlungen von Festgenommenen wurden drei Polizeibeamte verletzt. Zwei (im Vorjahr keine) verbotene Waffen wurden auf dem Berg sichergestellt. Von 41 angezeigten Sachbeschädigungen (6 weniger als 2009) wurden 28 an Kraftfahrzeugen begangen. Es wurden drei (Vorjahr: vier) Sexualdelikte und ein einziger (2009: drei) Raub angezeigt. Die Zahl der Taschendiebstähle war mit zehn gegenüber acht im Vorjahr fast gleich, die der Diebstähle aus Handtaschen und anderen Behältnissen ging von 18 auf 10 zurück.
In den 72 Verkehrsdelikten sind 66 Trunkenheitsfahrten, unter diesen wiederum sieben Verkehrsunfälle mit Fahruntüchtigkeit in Folge Alkohols, enthalten. Bei den zahlreich von Bediensteten des Ordnungsamtes zusammen mit der Polizei durchgeführten Sperrzeitkontrollen wurden fünf Verstöße festgestellt. Besucher wie auch die Gastwirte hielten sich weitestgehend diszipliniert an die geänderten Bestimmungen.
Sehr erfreulich aus Sicht der Polizei ist auch, dass 19 Fahrraddiebe bei 40 gestohlenen Rädern, 14 Straftäter nach 41 begangenen Sachbeschädigungen und die meisten der Schläger bei den verübten Körperverletzungen schon ermittelt wurden. Gegen drei Personen (Vorjahr: vier) wurde ein Bergverbot ausgesprochen. Gegen vier Täter wurde nach einer gemeinschaftlich begangenen Gefährlichen Körperverletzung die Untersuchungshaft angeordnet .
Alles in Allem: die Erlanger Polizei zieht ein durchaus positives Fazit in der vorläufigen Bewertung der diesjährigen Bergkirchweih.
Jürgen Ederer/n
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