Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (4) Umstände der Schussverletzung aufgeklärt
Nürnberg (ots)
Wie berichtet, gab eine 12-jährige Schülerin an, vorige Woche auf dem Weg zum Sportunterricht in Nürnberg, Stadtteil Schweinau, von unbekannten Jugendlichen durch einen Schuss aus einem Luftgewehr verletzt worden zu sein.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben nun, dass die Schülerin nicht durch Unbekannte, sondern von einem ihr wohl bekannten 14-Jährigen verletzt wurde. Der Jugendliche führte mit einer Luftpistole Schießübungen auf Blechdosen durch, als die Schülerin dazu kam. Weil der Schütze das Mädchen durch den Knall der Luftpistole erschrecken wollte, drückte er ab. Er hatte jedoch nicht daran gedacht, dass sich noch ein Projektil in der Waffe befand.
Nachdem sich die verletzte 14-Jährige zum Arzt begab und dieser dem Opfer mitteilte, dass er Schussverletzungen der Polizei melden müsse, erfand die 12-Jährige die Geschichte mit den unbekannten Jugendlichen. An dieser Geschichte hielt sie auch fest, als Kriminalbeamte ihr mehrere Lichtbilder vorlegten. Sie gab an, einen der dort abgebildeten Jugendlichen zweifelsfrei als Täter wieder zu erkennen, worauf bei diesem eine Durchsuchung durchgeführt wurde.
Nach Ermittlungen der Kripo hatte dieser sowie seine in Verdacht geratenen Freunde mit der Sache nichts zu tun. Da der eigentliche Schütze in der Schule mit seinem Unglücksschuss prahlte, kamen die Ermittler schnell auf die Spur des 14-Jährigen. Nach anfänglichem Leugnen gab er an, die Luftpistole von seiner Großmutter ausgeliehen zu haben. Die Waffe, ein Erbstück des verstorbenen Großvaters, bewahrte die Witwe in einem Karton unter ihrem Bett auf.
Gegen den 14-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung und nach dem Waffengesetz eingeleitet. Seine Großmutter hat sich wegen unsachgemäßer Verwahrung der Schusswaffe zu verantworten. Die 12-jährige Schülerin kann auf Grund ihres kindlichen Alters trotz der falschen Verdächtigungen nicht strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
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