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Polizei Düsseldorf

POL-D: Raubmord/Raub mit Todesfolge an Autohändler in Krefeld - DNA-Spur des Täters - Gleicher Täter beging vier bewaffnete Raubüberfälle auf Geldinstitute - Überörtliche Fahndungssansätze

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Krefeld/Düsseldorf (ots)

Am Montag, 19. Mai 2008, wurde in Krefeld Oppum der 27-jährige Autohändler Askin Uludag im Büro seines Gebrauchtwagenhandels gefesselt und ermordet aufgefunden. (Siehe auch Pressemitteilungen des Polizeipräsidiums Krefeld vom 20., 23. und 29. Mai 2008) Tatortuntersuchungen ergaben, dass ein DNA-Muster des Täters an mehreren Stellen am Tatort, unter anderem auch an der Handfessel, nachgewiesen werden konnte. Ein Abgleich mit der DNA-Datenbank führte zur Feststellung, dass der Täter darin zwar nicht gespeichert ist, jedoch ein identisches DNA-Muster aus einem Raubüberfall aus dem Jahre 1995 vorliegt. "Das heißt nicht, dass der Täter noch nicht mit der Kriminalpolizei zu tun hatte. Es gibt noch Tausende von Straftätern alleine in NRW, die nicht in der DNA-Datenbank gespeichert sind." teilte Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission mit. Weitere Ermittlungen ergaben, dass dem Täter aus Krefeld nicht nur der erwähnte Raubüberfall, sondern insgesamt 4 bewaffnete Überfälle auf Geldinstitute zugeordnet werden können. Dabei handelt es sich um folgende Taten: 31.07.1990: Schwerer Raub auf die Vereins- und Westbank in Preetz/Schleswig-Holstein, 16.02.1995: Schwerer Raub am auf die gleiche Bank in Preetz, 10.08.1995: Schwerer Raub am auf die Stadtsparkasse in Wuppertal/Katernberg. 14.12.1995: Schwerer Raub am auf die gleiche Stadtsparkasse in Wuppertal. "Wir sind sicher, dass es sich bei allen 5 Raubüberfällen um den gleichen Täter gehandelt hat. Das ergibt sich aus sehr vielen kriminalistischen Detailermittlungen, und aus DNA-Untersuchungen", erklärte Gerd Hoppmann. Der Täter wurde in allen Fällen als mindestens 190 cm groß und athletisch beschrieben.

Es wurde jetzt auch Spurenmaterial der 13 und 18 Jahre zurückliegenden Straftaten mit neuester DNA-Analysetechnik untersucht. Da die Taten noch nicht verjährt sind, kann der Täter dafür noch belangt werden. Der Täter drohte in allen 4 Altfällen mit unterschiedlichen Schusswaffen und erbeutete insgesamt über 187.000,-DM. Der Täter bereitete seine Taten sehr aufwändig vor. Er trug bei allen früheren Taten Gummihandschuhe. Er entwendete oder kaufte Fluchtfahrzeuge (Crossmotorrad und preisgünstige VW Fahrzeuge), entfernte Fahrzeugidentifizierungsnummern und wechselte während der Flucht meist von Kraftfahrzeug auf Fahrrad und umgekehrt. Er war bei allen früheren Taten maskiert und ist auf den Raumüberwachungsfotos mit Stumpfmaske, Sonnenbrillen, Perücke, Helm, Kapuze, Maske also jeweils anderer Maskierung zu sehen. (siehe beigefügte Raumüberwachungsfotos) Tatbekleidung und Maskierungen ließ er zum Teil auf der Flucht zurück.

Es war sehr aufwändig, die vielen Fakten und Spuren der früheren Raubüberfälle zu analysieren, miteinander zu verbinden und Zeugen aus der damaligen Zeit zu vernehmen. Eine Reihe von Erkenntnissen ist fahndungsrelevant. So ist beispielsweise ein blauer Arbeitsoverall interessant, der von dem Täter bei einem Raubüberfall in Wuppertal am 10.08.95 getragen wurde. Der Anzug war neuwertig und wurde vom oder im Auftrag des Täters umgearbeitet. Der Reißverschluss wurde komplett herausgetrennt, Beine und Arme komplett der Länge nach aufgetrennt und umgenäht. Alle Schnittstellen wurden mit Klettband versehen. Der Täter konnte sich so auf der Flucht den Anzug mit einem Griff vom Körper reißen und mit völlig anderem Erscheinungsbild fliehen. Möglicherweise erinnert sich jemand, die Näharbeiten 1995 an dem sehr großen Overall mit einer Nähmaschine durchgeführt zu haben.

Ein wichtiger Fahndungshinweis scheint zu sein, dass der Täter zumindest in der Zeit vom 1990 bis 1995 einen örtlichen Bezug nach Schleswig Holstein (Kiel, Kreis Plön und Umgebung) sowie Nordrhein-Westfalen (Bereich Wuppertal, Dortmund oder Düsseldorf) gehabt haben dürfte. Ob es hierfür private Gründe, Ausbildungs- oder Arbeitsgründe gab, kann nur vermutet werden. Gerd Hoppmann, Leiter der Krefelder Mordkommission: "Wir fragen uns, ob der Täter von 1995 bis 2008 keine Straftaten mehr beging, ob er Straftaten beging, aber nicht ermittelt wurde oder er womöglich im Ausland oder vielleicht sogar in einer Justizvollzugsanstalt gewesen ist. Bei den Ermittlungen in Schleswig Holstein werden wir von Beamten der Kieler Mordkommission unterstützt." Es ist davon auszugehen, dass der Täter, der in Krefeld unmaskiert mit einem Fahrrad geflohen ist, dem Phantombild ähnelt und der auffälligen Beschreibung entspricht. Er dürfte mindestens 190 cm, wahrscheinlich ca. 195 cm groß und athletisch und kräftig sein. Er hatte zuletzt dunkles kurzes Haar. Der Mann kann zwischen 36 und 50 Jahre alt sein, wahrscheinlich wird er rund 45 Jahre alt sein. Er ist auch heute noch "gut in Form", athletisch und sportlich. Er dürfte ein guter Radfahrer sein, und kann Motorrad fahren. "Der Täter ist intelligent und hat alle Taten überlegt und akribisch vorbereitet. Ich bin ziemlich sicher, dass er zumindest früher Motocrossmotorräder gefahren hat und sich fahrzeugtechnisch ziemlich gut auskennt", meint der Leiter der Krefelder Mordkommission. Die Verbreitung der Fahndung muss nun überregional, insbesondere auf die Bereiche Schleswig-Holstein (Kiel und Kreis Plön) sowie auf ganz Nordrhein-Westfalen, hier insbesondere den Bereich von Dortmund bis Wuppertal, ausgedehnt werden. "Wir suchen wieder mal die Stecknadel in einem Heuhafen. Ich bin optimistisch, dass wir diesen Täter finden werden. Die Stecknadel ist diesmal ziemlich auffällig (in Bezug auf Größe und Statur). Das Fahndungsgebiet ist aber riesig" meint Gerd Hoppmann. Hinweise werden erbeten an die Mordkommission in Krefeld 02151 6340 oder jede andere Polizeidienststelle. Von der Staatsanwaltschaft Krefeld und privater Seite wurde eine Belohnung von insgesamt 21.500,-Euro ausgesetzt.

Pressekontakt:

Polizeipräsidium Düsseldorf - Pressestelle

Jürgensplatz 5-7
40219 Düsseldorf

Fon +49(211)-870-2005
Fax +49(211)-870-2008
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