POL-LIP: Lippe. Zweiradsaison steht bevor - Polizei gibt wichtige Präventionstipps.
Lippe (ots)
Bei zu erwartenden steigenden Temperaturen werden die Zweiradfahrer wieder vermehrt täglich im Straßenverkehr auftauchen. Eine Situation, an die sich alle Verkehrsteilnehmer nach der "Winterpause" der Biker wieder gewöhnen müssen. In den zurück liegenden Jahren ereigneten sich zu Beginn jeder "Saison" leider zum Teil schwere Unfälle. Daher appelliert die Polizei wie jedes Jahr an die Zweiradfahrer und auch an die Autofahrer, bestimmte Verhaltensregeln zu beachten. Sie sollen helfen, schwere Verkehrsunfälle zu vermeiden.
Jeder Biker sollte sich nach der Winterpause wieder "einfahren". Es hat sich herausgestellt, dass die ersten 500 Kilometer besonders kritisch sind. Nach der relativ langen Winterpause fühlen sich die meisten fit, aber der Schein trügt. Tatsächlich bedarf es eines Trainings, denn die fehlende Fahrpraxis gilt es durch besonnenes "Einfahren" wieder auszugleichen bzw. aufzuholen.
Leider stellen wir immer wieder fest, dass ein Teil der Biker zu schnell auf ihren Maschinen unterwegs ist. Welche physikalischen Kräfte und Gesetze sich hinter dem Problempunkt "Geschwindigkeit" verbergen, davon kann derjenige ein Lied singen, der aus einer höheren Geschwindigkeit heraus schon mal eine Notbremsung hinlegen musste. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h beträgt der Anhalteweg auf trockener Straße etwa 83 Meter! Bei einer Geschwindigkeit von 160 Km/h sind es schon 185 Meter! Gerade beim Durchfahren von Kurven spielen die Geschwindigkeit und das Bremsverhalten eine wichtige Rolle. Daher sollte sich jede/r Motorradfahrer/in im Vorfeld überlegen, wie er/sie eine Kurve anfährt. Ist die Kurve übersichtlich? Stimmt meine Geschwindigkeit? Komme ich mit dieser Geschwindigkeit durch oder muss ich in der Kurve "basteln", d.h. bremsen oder mich aufrichten? Das Bremsen in der Schräglage bewirkt, dass sich das Motorrad -je nach Geschwindigkeit, Bremsdruck oder Bremsanlage- abrupt aufrichtet. In der Kurve hat das meistens zur Folge, dass die Maschine geradeaus weiterfährt oder sich überschlägt und möglicherweise gegen einen Baum oder eine Leitplanke prallt.
Herannahende Motorradfahrer werden häufig "übersehen". Warum ist das so? Weil sie für viele andere Verkehrsteilnehmer aufgrund des schmalen Erscheinungsbildes im Verkehrsumfeld "untergehen" (schmale Silhouette). Oftmals werden sie von anderen Fahrzeugen ganz oder teilweise verdeckt. Daher gilt: Die Fahrweise immer so einrichten, dass andere Verkehrsteilnehmer auch eine Chance haben, Motorrad und Fahrer zu erkennen. Entsprechende Schutzbekleidung und gut sichtbare Kleidung verschaffen zusätzliche Sicherheit. Auch Autofahrer müssen sich erst wieder an die schmalen Silhouetten im Straßenverkehr gewöhnen! Für die Autofahrer gilt ebenfalls besondere Achtsamkeit. So sind in der Vergangenheit oftmals (erlaubte) Geschwindigkeiten von herannahenden Zweirädern unterschätzt und Unfälle beim Ab- oder Einbiegen und beim Überholen verursacht worden. Gegenseitige Rücksichtnahme und Disziplin im Straßenverkehr kann sich nur positiv auf die Unfallstatistik auswirken. Helfen SIE mit!
Ferner sollten Motorradfahrer den technische Zustand ihrer Maschine überprüfen, denn sie hat ja einige Zeit gestanden. Sind die Reifen noch okay? Ist der Luftdruck passend? "Packen" die Bremsen? Und, und, und..... Die Antworten auf all diese Fragen muss sich jeder selbst geben. Unfalluntersuchungen haben ergeben: Die Schwachstelle im System ist der Mensch! Fahren Sie vorsichtig und umsichtig und halten Sie sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen. Der "Killer Nummer 1" auf unseren Straßen ist nach wie vor überhöhte Geschwindigkeit. Die Polizei Lippe ist täglich in verschiedenen Gemeinden unterwegs und führt aus diesem Grunde auch Geschwindigkeitskontrollen durch.
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