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BPOLI S: Selfies im Gleisbett und unbefugtes Überqueren von Gleisen- Gefährlicher Trend hört nicht auf

Heilbronn (ots)

Fotos mit öffentlichen Freundes- und Liebesbekundungen gehören in den sozialen Netzwerken mittlerweile zum Alltag der Jugendlichen. Hierbei kommt es in den Augen der Teenager insbesondere auf das Motiv und den Hintergrund des Bildes an: Eine gewöhnliche Kulisse wird den mit der Botschaft verbundenen Emotionen aus Sicht der jungen Menschen nicht gerecht. Dies ist ein Grund, weshalb Jugendliche häufig Bahnschienen als Hintergrund für ihre Bilder und Videos in sozialen Netzwerken wählen. Bahngleise als Symbol für den Lebensweg, Fernweh, unzertrennliche Freundschaft oder ewige Liebe sollen die Motive prägen. Besonders bei jungen Mädchen spielt diese Selbstdarstellung in den Onlinenetzwerken eine große Rolle. In jüngster Vergangenheit wurden im Stadtkreis Heilbronn erneut zwei dieser Vorfälle bekannt. Der Revierleiter des Bundespolizeireviers Heilbronn, Polizeihauptkommissar Dieter Natterer nahm dies als Anlass, in den 5. und 6. Klassen der betreffenden Schule Präventionsunterrichte zum Thema "Verhalten auf Bahnanlagen" durchzuführen. Gespannt hörten die Schülerinnen und Schüler den Worten Natterers zu: "Die Gefahr durch herannahende Züge wird oftmals unterschätzt. Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Beim fotografieren verliert man seine Umgebung und die Gefahren die dort lauern ohnehin sehr schnell aus dem Blick. Die Aufmerksamkeit ist auf das Selfie gerichtet und Umgebungsgeräusche werden nahezu nicht mehr wahrgenommen". Zum Abschluss seiner Präventionsunterrichte erhielt der Revierleiter des Bundespolizeireviers Heilbronns einen besonders schönen Dank - Ein selbstgemaltes Bild einer Schülerin mit den Worten "Ich habe aufgepasst. Die Polizei ist sehr nett und sorgt für Gerechtigkeit". Neben der Thematik "Selfies im Gleis" führte das Bundespolizeirevier Heilbronn in den letzten zwei Wochen an vier Tagen schwerpunktmäßige Überwachungsmaßnahmen an den neuralgischen Haltestellen Heilbronn-Berufsschulzentrum, Heilbronn-Sülmertor und Neckarsulm-Süd durch. "Das Ergebnis war erschreckend", so Dieter Natterer. Die Beamten des Bundespolizeireviers Heilbronn führten die Kontrollen jeweils in den Morgenstunden für etwa je 60 Minuten durch. In diesem Zeitfenster stellten die Bundespolizisten 45 Personen fest, welche unberechtigterweise die Gleise an dafür nicht vorgesehenen Stellen überschritten. Polizeihauptkommissar Dieter Natterer betont ausdrücklich, dass dies nur die Anzahl derjenigen ist, welche auch mit Bußgeldern geahndet worden sind. Etliche weitere Personen haben die Beamten daran gehindert, über die Gleise zu laufen. "Erschreckend war auch anzusehen, dass Personen trotz unserer Anwesenheit über die Gleise liefen und das obwohl sie die Polizei wahrgenommen haben. Selbst nach Ansprache der Personen liefen diese teilweise unbeeindruckt weiter über die Gleise", so der Revierleiter. Aber nicht nur Schüler oder Berufspendler nutzen die Gleise als vermeintliche Abkürzung: "Ich habe auch schon erlebt, dass eine Mutter mit Kinderwagen die Gleise überquert hat und das obwohl ein Zug sich annäherte", erzählt Polizeihauptkommissar Natterer aus seinem Erfahrungsschatz. Mit Alltagserfahrungen ist die Gefahr, die von herannahenden Zügen ausgeht nicht zu erfassen und leider wird sie auch häufig unterschätzt. Ein Zug, der sich mit 160 km/h nähert, benötigt für eine Strecke von 100 Metern gerade einmal 2,2 Sekunden. Züge können Hindernissen nicht ausweichen und selbst bei einer sofort eingeleiteten Schnellbremsung beträgt der Bremsweg mehrere tausend Meter. Ein elektrisch betriebener Zug, selbst bei einer Geschwindigkeit von über 200 km/h, ist für das menschliche Ohr erst wahrnehmbar, wenn er bereits vorbeifährt. Vielen Personen ist nicht bewusst, dass auch außerhalb des ausgehängten Fahrplanes ein Zugverkehr (z.B. Sonder- oder Güterzüge) stattfindet. "Man mag es sich nicht vorstellen was passiert, wenn die überwiegend Kinder und Jugendliche von einem Zug erfasst werden. Unser Appell geht an alle Eltern und Erwachsene: Sprechen Sie mit ihren Kindern und den Jugendlichen über die Gefahren im Eisenbahnbetrieb und seien sie vor allen Dingen selbst ein Vorbild. Bahngleise dürfen nur an den hierfür bestimmten Stellen, wie z.B. Über- oder Unterführungen, überquert werden", bilanzierte Hauptkommissar Natterer nach den Schwerpunktkontrollen an den Haltestellen Heilbronn-Berufsschulzentrum, Heilbronn-Sülmertor und Neckarsulm-Süd. Was viele nicht wissen: Der unbefugte Aufenthalt in des Gleisen oder auch unbefugte Gleisüberschreitungen stellen Straftaten dar, wenn hierdurch der Schienenbahnverkehr beeinträchtigt wird, beispielsweise durch eine Schnellbremsung. Weitere Tipps und Hinweise zum Verhalten auf Bahnanlagen finden Sie auf der Internetseite der Bundespolizei oder unter dem folgendem Link (https://www.bundespolizei.de/Web/DE/02Sicher-im-Alltag/04Sicher-auf-Bahnanlagen/Sicher-auf-Bahnanlagen_node.html).

Rückfragen bitte an:

Bundespolizeiinspektion Stuttgart
Pressestelle
Daniel Kroh
Telefon: 0711 / 55049 - 107
E-Mail: bpoli.stuttgart.oea@polizei.bund.de
www.bundespolizei.de
http://www.twitter.com/bpol_bw

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