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Generalstreik in Simbabwe
terre des hommes protestiert gegen Menschenrechtsverletzungen

Osnabrück (ots)

Anlässlich des heutigen »Tags des afrikanischen
Kindes« protestiert terre des hommes gegen die massiven
Menschenrechtsverletzungen in Simbabwe. Inzwischen werden auch
Mitarbeiter von Hilfswerken massiv bedroht. Beschäftigte des terre
des hommes-Landesbüros in Harare mussten mehrfach bei
Regierungsstellen den Verdacht ausräumen, Propaganda für die
Opposition zu machen. Wer sich nicht auf die Seite des seit 23 Jahren
regierenden Präsidenten Robert Mugabe stellt, riskiert, verfolgt und
bedroht zu werden. Bei den Wahlen 2002 konnte sich der 79-jährige
Präsident nur noch durch Betrug an der Macht halten. »Wir verurteilen
die Verhaftung der Oppositionellen und fordern die Rückkehr zur
Demokratie«, sagt Ulrich Tietze, Programmkoordinator für die Projekte
im südlichen Afrika.
Als am 2. Juni der einwöchige Generalstreik ausgerufen wurde, um
Neuwahlen in Simbabwe durchzusetzen, beteiligte sich auch das terre
des hommes-Landesbüro. Mehr als 500 Demonstranten wurden verhaftet,
darunter Mitglieder der »Bewegung für demokratischen Wandel« (MDC).
Zwei Todesfälle wurden gemeldet. Oppositionsführer Morgan Tsvangirai
war bereits vorab in Arrest genommen worden. Bis zum 10. Juli soll er
in Untersuchungshaft bleiben. Gegen den früheren Gewerkschaftschef
bereitet die Staatsanwaltschaft eine Anklage wegen Landesverrats vor.
Im Fall einer Verurteilung droht Tsvangirai die Todesstrafe.
Simbabwe galt einmal als Modell für das südliche Afrika. Der
einstige Befreiungskämpfer Mugabe wurde für seine Aussöhnungspolitik
gegenüber der europäischen Bevölkerungsgruppe und für sein
pragmatische Agieren in der Wirtschaftspolitik gelobt. Viele Jahre
fanden Robert Mugabe und seine Partei ZANU-PF Rückhalt bei der
verarmten Landbevölkerung, die auf Zugang zu fruchtbarem Ackerland
hoffte. Simbabwe erlebt heute, vor allem als Ergebnis der heftig
umstrittenen Landreform, die schwerste politische und wirtschaftliche
Krise seit der Unabhängigkeit: Etwa 70 Prozent der Bevölkerung sind
arbeitslos, die Inflationsrate betragt 228 Prozent, das
Grundnahrungsmittel Mais ist knapp, die Treibstoffprobleme sind
enorm. Schwierig ist es für terre des hommes-Mitarbeiter, den direkt
von AIDS betroffenen Kindern in den Dörfern zu helfen und den Kontakt
zu den ökologisch orientierten Schulprojekten aufrecht zu erhalten.
Im Jahr 2002 unterstützte terre des hommes in Simbabwe 19 Projekte
mit rund 464.000 Euro.
Rückfragen: 
Renate Giesler
Tel.: 05 41/71 01-193
Mail:  r.giesler@tdh.de

Original-Content von: terre des hommes Deutschland e. V., übermittelt durch news aktuell

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