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DIE ZEIT

Necla Kelek antwortet ihren Kritikern: "Sie wollen Menschenrechtsverletzungen nicht sehen"

Hamburg (ots)

Die Berliner Soziologin Necla Kelek wirft ihren
Kritikern vor, das türkische Leben in Deutschland zu idealisieren,
weil es nicht in ihr "ideologisches Konzept des Multikulturalismus"
passe. In der vergangenen Woche hatten 60 Migrationsforscher in der
ZEIT Frau Kelek und ihr Buch Die fremde Braut scharf angegriffen und
als "reißerisches Pamphlet" bezeichnet. In ihrer Antwort in der ZEIT
weist Necla Kelek die Vorwürfe zurück: "Ich empfehle den Forschern
Besuche von Schulen, Beratungsstellen, bei Frauenärzten oder in
Moscheen - dort können sie, wenn sie die Sprache der Frauen sprechen
und Zugang zu ihnen finden, erfahren, dass es in diesem Land
verbreitet Zwangsheirat, Gewalt in der Ehe, Vergewaltigungen und
sogar die Mehrehe gibt."
Weil sie die in den vergangenen Jahren veränderte Wirklichkeit
nicht zur Kenntnis nehmen wollten, hätten die Forscher an der
Illusion einer sich quasi von selbst ergebenden Integration der
Türken festgehalten. "Die 60 Migrationsforscher hätten die Fragen
stellen können, die ich gestellt habe. Sie hätten auch andere Frage
stellen können. Sie haben es nicht getan ... weil sie die
Menschenrechtsverletzungen nicht sehen wollten und wollen. Damit
haben sie aber auch das Tabu akzeptiert und das Leid anderer
zugelassen."  Schließlich zweifelt Frau Kelek prinzipiell an der
Relevanz der Arbeit ihrer Kritiker: "Vielleicht haben die
Unterzeichner auch nur Angst um ihre Forschungsmittel. Sie kommen
nicht mehr unwidersprochen damit durch, vom unaufhaltsamen Weg der
Migranten in die Moderne zu sprechen. Sie merken, dass vielleicht
endlich die ersten Ansätze einer realistischen Integrationspolitik
betrieben werden, die die real existierenden Probleme nicht mehr
wegidealisiert, sondern anzugehen versucht. Zu einer solchen Politik
aber hat ihre Forschung nichts beizutragen."
Den kompletten Beitrag der ZEIT Nr. 7 vom 9. Februar 2006 senden
   wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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