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25. DEUTSCHER KAMERAPREIS 2015: 12 Preisträger in Köln ausgezeichnet

Köln (ots)

Insgesamt sieben Kamerafrauen und -männer und vier Editoren sind am 
Samstag in Köln für ihre herausragenden Leistungen in Bildgestaltung 
und Schnitt mit dem DEUTSCHEN KAMERAPREIS geehrt worden. Im 
Jubiläumsjahr erhielt der polnische Kameramann Slawomir Idziak den 
Ehrenpreis des Kuratoriums. Prominente Laudatoren wie Detlev Buck, 
Barbara Hahlweg und Udo Lielischkies würdigten die Preisträger der 
renommierten Auszeichnung. Katty Salié und Jörg Thadeusz moderierten 
die feierliche Gala, die in mehreren Fernsehprogrammen übertragen 
wird. WDR-Intendant Tom Buhrow eröffnete die Veranstaltung: "Für 
unsere außergewöhnlichen Filme, für unsere aufdeckenden Storys, für 
unsere starken Inhalte brauchen wir starke Bilder. Der Deutsche 
Kamerapreis ehrt zum 25. Mal die Menschen, die diese Bilder schaffen,
sie montieren und zu intensiven Geschichten formen. Dabei geht es 
auch um eine gestalterische, klar erkennbare öffentlich-rechtliche 
Haltung und Bildsprache. Wir würdigen und fördern heute die 
Künstlerinnen und Künstler, die sonst nicht so sehr im Rampenlicht 
stehen, die uns Zuschauer aber immer wieder auf's Neue begeistern." 

Ehrenpreis für Slawomir Idziak 

"Mit Slawomir Idziak ehrt der Deutsche Kamerapreis einen 
Bildgestalter, der das europäische Kino der Gegenwart maßgeblich 
geprägt hat", so die Begründung des Kuratoriums. Er sei ein Meister 
der Bewegung, der seinen Stil in "Black Hawk Down" auf die Spitze 
getrieben habe. Neben der Kameraarbeit für Ridley Scotts 
Hollywoodfilm, die ihm eine Oscar-Nominierung eintrug, zählen unter 
anderem Detlev Bucks "Männerpension" (1995) und David Yates' "Harry 
Potter und der Orden des Phönix" (2007) zu Idziaks Publikumserfolgen.
Zu seinen letzten Filmen gehören "Die Vermessung der Welt" (2012), 
den das WDR Fernsehen am 8. August um 21.45 Uhr ausstrahlt, sowie 
Natalie Portmanns Regiedebut "A Tale of Love and Darkness". 

Auszeichnungen in acht Kategorien  

Die hochkarätig besetzte Jury unter dem Vorsitz von Gernot Roll hat 
mehr als 400 eingereichte Produktionen des 25. DEUTSCHEN 
KAMERAPREISES gesichtet und bewertet. 
Die Auszeichnung Beste Kamera in der Kategorie Kinospielfilm ging an 
Nikolaus Summerer für "Who am I - Kein System ist sicher": Als 
Außenseiter Benjamin eine Hackergruppe mit gleichgesinnten gründet, 
findet er die nötige Selbstbestätigung. Aus dem anfänglichen Spaß 
wird bitterer Ernst, als er ins Visier des BKA und von Europol gerät.
Für die Jury spiele die Kamera mit der ganzen Bandbreite visueller 
Möglichkeiten: "Mit choreografischer Eleganz zieht Nikolaus Summerer 
alle Register seiner Kunst und macht die Kamera zu einem aktiven 
Element auf allen Erzählebenen." 
In der Kategorie Fernsehfilm/Dokudrama wurde Ralf Noack für seine 
Bildgestaltung in "Der Metzger muss nachsitzen" ausgezeichnet. In der
Krimikomödien-Reihe wird ein verschrobener Restaurator unfreiwillig 
zum Detektiv. Für die Jury eine Arbeit, in der nichts ist ",wie man 
es sonst so macht'. Die Absurdität der Geschichte spiegelt sich in 
der Bildgestaltung von Kameramann Ralf Noack." 
Aleksander Duraj erhielt den Preis für die Beste Kamera in der 
Kategorie Dokumentarfilm/Dokumentation: In "The Queen of Silence" 
gelinge es Duraj, durch atmosphärisch dichte Bilder eine visuelle 
Authentizität zu erzeugen und so einen intensiven Einblick in das 
Leben gesellschaftlicher Randgruppen zu evozieren, so die Jury. In 
der Dokumentation fristet die zehnjährige taube Denisa als Roma ein 
trostloses Dasein. Ein Hörgerät und Bollywood-Filme eröffnen ihr ganz
neue, traumhaft schöne Welten, selbst als die illegale Siedlung, in 
der sie lebt, zwangsgeräumt wird. Auch die Editoren Thomas Ernst und 
Hansjörg Weißbrich erhielten für "The Queen of Silence" die begehrte 
Auszeichnung für den Schnitt. Laut Jury ermöglicht "die kluge und 
durchdachte Montage dem Zuschauer einen unverstellten Blick und 
emphatischen Zugang zu den Welten der außergewöhnlichen 
Protagonistin." 
In der diesjährigen Wechselkategorie Krisenberichterstattung wurde 
Ivan Lyubysh-Kirdey ausgezeichnet. Das Team der 
ARD/WDR-"Weltspiegel"-Reportage "Flucht aus Ilowajsk" begleitet ein 
ukrainisches Freiwilligen-Bataillon, das durch eine Verlegung direkt 
an die Front gerät. In Ilowajsk wird das ARD-Team von ukrainischen 
Separatisten und russischen Verbänden angegriffen und dreht vier Tage
unter Lebensgefahr. In ihrer Begründung hob die Jury hervor, dass der
Kameramann es verstand, nicht nur die Action zu drehen, "[...] 
sondern sich auf die Reaktion der Menschen zu konzentrieren. [...] 
Unter höchster physischer und psychologischer Belastung hat er 
perfekt die Stimmung eingefangen und Nähe zu den Menschen 
hergestellt."
In "Sweetheart" kämpft ein Mädchen nach dem Absturz eines mysteriösen
Asteroiden um das nackte Überleben. Die Jury zeichnet Jalaludin 
Trautmann für seine Arbeit in diesem "grandiosen Stück Kino des 
Endzeit- und Zombiegenres" in der Kategorie Kurzfilm aus und 
befindet: "Meisterhaft bedient er die Genreregeln und organisiert die
enorme Spannung mit variantenreichen Gestaltungselementen." 
Den Preis für die Beste Kamera in der Kategorie Journalistische 
Kurzformate nahm Kameramann Michael Habermehl für "Faszination 
Mini-Erde" entgegen. Darin unternimmt er eine außergewöhnliche Reise 
in das Hamburger Miniatur Wunderland. Habermehl schaffe "mit 
präzisen, atemberaubenden Kamerafahrten, sensationellem Timing und 
sicherem Gespür für die Situationen [...] eine perfekte Illusion."
Bei den Kurzformaten zeichnete die Jury Jan Ruschke für seinen 
Schnitt in dem Kurzfilm "Sadakat" aus. Während der Proteste in 
Istanbul im Jahr 2014 nimmt ein Ehepaar einen gesuchten Aktivisten 
auf und gerät so ebenfalls ins Visier der Polizei. Während die 
Ehefrau den Gesuchten jedoch weiterhin schützen will, wird ihr 
Ehemann hinter ihrem Rücken zum Erfüllungsgehilfen der Polizei. "Jan 
Ruschke schafft es durch seine gelungene Montage, den Konflikt der 
Protagonisten spannungsvoll und stringent aufzuzeigen", so die Jury. 

Starker Nachwuchs 

Die von der Film- und Medienstiftung NRW und Panasonic gestifteten 
und mit jeweils 5.000 Euro dotierten Nachwuchspreise gingen in diesem
Jahr an Kamerafrau Martina Di Lorenzo für die Bildgestaltung im 
Kurzfilm "Alter Egon" und an den Editor Andreas Pakull für den 
Kurzfilm "Anti Cupido". Pakull schrieb dabei auch das Drehbuch und 
führte selbst Regie. 

Ein Zusammenschnitt der Verleihung des DEUTSCHEN KAMERAPREISES 2015 
ist zu sehen: 
WDR Fernsehen: Montag, 22.6.2015, 23.30 - 1.00 Uhr 
BR Fernsehen: Montag, 22.6.2015, 23.40 - 1.10 Uhr  
NDR Fernsehen: Freitag, 26.6.2015, 0.30 - 2.00 Uhr 
Einsfestival: Sonntag, 28.6.2015, 9.00 - 10.30 Uhr 
SWR Fernsehen: Sonntag, 5.7.2015, 9.45 - 11.15 Uhr
 
Fotos der Preisverleihung finden Sie ab Sonntagmittag unter 
ard-foto.de. Die Pressemappe mit ausführlichen Juryurteilen und einem
Interview mit dem Ehrenpreisträger finden Sie in der WDR Presselounge
unter presse.WDR.de. Dort stehen darüber hinaus ein Film über die 
Juryarbeit unter Vorsitz von Gernot Roll sowie ein Portrait von 
Slawomir Idziak zur Ansicht bereit. Unter deutscher-kamerapreis.de 
können Sie die Trailer der preisgekrönten Produktionen sehen. 

Am 21. Juni findet ab 15 Uhr ein Screening ausgewählter 
preisgekrönter Arbeiten im Filmforum NRW im Museum Ludwig in Köln 
statt. Der Eintritt ist frei.

Pressekontakt:

WDR Pressedesk
Telefon 0221 220 7100
wdrpressedesk@wdr.de

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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