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Börnsen: Europa braucht eine EU-Charta der Medien für die Achtung der Menschenwürde

Berlin (ots)

Anlässlich der "Großen niederländischen
Nieren-Spendershow" des öffentlich-rechtlichen Senders BNN, die sich 
in ihrer Abschlussphase als Blöff herausstellte, erklärt der kultur- 
und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, 
Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:
Einen bitteren, überaus fragwürdigen Scherz haben sich die Macher 
vom holländischen BNN beim "Nierenspass" erlaubt, indem sie den 
verzweifelten Hilfeschrei Sterbenskranker als Treibriemen für eine 
europaweite mediale Attraktion auf der TV-Bühne präsentierten.
Diese TV-Sendung ist auch als konstruierte Inszenierung ein 
Verstoß gegen die Menschenwürde, weil privates Leben und Sterben zur 
öffentlichen Show degradiert wird. Die hier praktizierte 
Selbstentblößung todkranker Menschen im Rahmen einer Spiel-Show ist 
ethisch nicht vertretbar. Eine todgeweihte Krebskranke entscheidet am
Ende einer öffentlichen Sendung über das Schicksal schwerkranker 
Betroffener. Und der Zuschauer schaltet sich bei diesem "Spiel über 
Tod oder Leben" über SMS-Botschaften mit ein. Daumen in die Höhe oder
Daumen abwärts, wie bei den Gladiatorenkämpfen im alten Rom, so 
verläuft die Dramaturgie.
Hier wird Hilfe für Todkranke zur Quotenschneiderei missbraucht. 
Auch wenn Provokation mit Recht zur Pressefreiheit dazu gehört, hier 
muss die Achtung vor der Würde des Menschen eine Grenze setzen. Hier 
ist die Selbstkontrolle der holländischen Medienbranche insgesamt 
gefordert.
Bei uns in Deutschland setzt der 1973 von den Presseverbänden 
beschlossene und dem damaligen Bundespräsidenten Gustav Heidemann 
überreichte  Pressekodex einem solchen Zynismus eine Begrenzung. Eine
solche Charta der Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde wäre 
gut für ganz Europa. Nicht staatliches Handeln ist in erster Linie 
gefordert, sondern die Einhaltung moralischer Grundsätze durch die 
Macher in den Medien.
Eine ganz andere Frage ist jedoch, wie wir den Menschen helfen, 
die seit Jahren auf Organspender warten. Es ist für unsere 
Gesellschaft ein Skandal, dass täglich 3 Mitbürger sterben müssen, 
weil es in unserem Land an Spendern fehlt.
Sieben Jahre beträgt durchschnittlich die Wartezeit für schwer 
Nierenkranke. Hier sollte und muss ein Umdenken bei uns einsetzen. 
Der neue Vorschlag des Deutschen Ethikrates, dass jeder von uns von 
Geburt an Spender ist, wenn man diese Bereitschaft nicht in seinem 
Spenderpass verneint, ist ein richtungsweisender Weg. Nur 10 Prozent 
aller Bürger unseres Landes sind bisher zur Spende bereit, wegen 
einer Gesetzgebung, die zu hohe Barrieren aufgebaut hat. Hier muss 
eine Änderung erfolgen, wenn wir Menschenleben sichern wollen. Wenn 
die Grenzüberschreitung der holländischen TV-Sender auch eine 
positive Werbung hat, dann, die Problematik Organspende wieder zu 
einem Top-Thema gemacht zu haben. Jetzt gilt es, zu Konsequenzen zu 
kommen, nicht nur zu einer für die Länder Europas einheitliche 
Richtlinie zu diesem existenziellen Thema, sondern auch über die 
Grenzen medialer Produktionen.
Es ist anzuerkennen, dass ARD, ZDF oder auch SAT offensichtlich 
erklärt haben, über das Thema Organspende seriös und sensibel weiter 
berichten zu wollen.
Diese Einstellung sollte in Europa Gemeingut werden!

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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