Alle Storys
Folgen
Keine Story von CDU/CSU - Bundestagsfraktion mehr verpassen.

CDU/CSU - Bundestagsfraktion

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Paziorek/Grill: Novelle des Atomgesetzes ist zukunfts- und klimafeindlich

Berlin (ots)

Aus Anlass der heutigen Anhörung zur Novellierung
des Atomgesetzes im Ausschuss Umweltschutz, Naturschutz und
Reaktorsicherheit erklärt der umweltpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Peter Paziorek MdB und der zuständige
Berichterstatter im Umweltausschusses des Deutschen Bundestages,
Kurt-Dieter Grill MdB:
Die Novelle des Atomgesetzes stellt für den Klimaschutz und den
Standort Deutschland einen erheblichen Rückschlag dar. Das
novellierte Atomgesetz ist zukunfts- und klimafeindlich und unsozial.
Überdies setzt sie rechtspolitisch falsche Signale. Dies sind aus
Sicht der Unionsfraktion wesentliche Ergebnisse der heutigen Anhörung
"Entwurf eines Gesetzes zur geordneten Beendigung der
Kernenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität".
Der durch die Novelle initiierte Atomausstieg gefährdet die
Erreichung der Klimaschutzziele von Kioto. Die Novelle bleibt die
Antwort darauf, wie nach dem Ausstieg der CO2-Ausstoß reduziert
werden soll, schuldig. Einig sind sich die Experten, dass allein mit
erneuerbaren Energien, die durch den Ausstieg verursachten
Versorgungslücken nicht CO2-neutral geschlossen werden können.
Es besteht die Gefahr, dass das Neubauverbot für Reaktoren in die
technologische Isolation führt. Damit wird Deutschland den Anschluss
an die internationale Entwicklung verlieren. Die Technologie der
Hochtemperaturreaktoren bietet z. B. die Chance, Strom CO2-freundlich
herzustellen und dabei alle gegen die herkömmliche Kernenergienutzung
vorgebrachte Bedenken auszuräumen.
Deutschland wird durch den Ausstieg zusätzlich an kerntechnischer
Kompetenz verlieren. Technische Kompetenz ist aber erforderlich, um
die Kraftwerke auch für die Restlaufzeit sicher zu betreiben. Es ist
absehbar, das Deutschlands Stimme in Fragen der Kernsicherheit
international nicht mehr gehört wird.
Der Ausstieg aus der Kernenergie hemmt nicht nur die Entwicklung
von Innovationspotential, er ist auch unsozial. Der Verlust von
zahlreichen Arbeitsplätzen wird von den Experten als sicher
vorausgesehen.
Auch rechtspolitisch setzt die Novelle, insbesondere bei der
Entsorgung, falsche Signale. Mit dem praktischen Verzicht auf die
Möglichkeit staatlicher Enteignung zum Zweck der Endlagerung verliert
der Staat ein wichtiges Instrument, um das allgemeingesellschaftliche
Interesse auf eine sichere Endlagerung auch tatsächlich
durchzusetzen.
Bedauerlich ist, dass die Novelle bei der Entlagererkundung
keinerlei Berichtspflicht der Bundesregierung vorsieht. Bei der
Endlagerung handelt es sich um eine Frage von höchster
sicherheitstechnischer Relevanz, die es gebietet, die Bundesregierung
in die Pflicht zu nehmen. Sie muss darlegen, wie sie in Zukunft mit
der Endlagerung verfahren will. Es muss verhindert werden, das die
Antwort hierauf auf die nächste Generation vertagt wird.
Wir fordern die Bundesregierung daher auf,
  • endlich klarzustellen, wie sie die Kernenergie CO2-neutral ersetzen will;
  • für den Erhalt kerntechnischer Kompetenz durch Bereitstellung von Forschungsmitteln und den Erhalt von Lehrstühlen zu sorgen;
  • eine Arbeitsplatzsicherungsprogramm für die durch den Ausstieg betroffenen Arbeitsplätze zu schaffen;
  • eine Berichtspflicht der Bundesregierung zur Endsorgung in die Novelle des Atomgesetzes aufzunehmen.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion