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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Merz: Bundesregierung muss sich um die deutschen Zwangsarbeiter kümmern

Berlin (ots)

In der morgigen Nordsee-Zeitung erscheint folgende
Kolumne des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedrich
Merz MdB:
Es ist ein wichtiges Ereignis und eine gute Entscheidung für
Deutschland: Die Abkommen zwischen der deutschen und der
amerikanischen Regierung zur Entschädigung der ehemaligen
Zwangsarbeiter ist in Kraft getreten. Zwei Wochen zuvor hatte der
Deutsche Bundestag mit großer Mehrheit den Gesetzsentwurf der
Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft" verabschiedet. Die
CDU/CSU-Fraktion hat sich zusammen mit den anderen Fraktionen und
gemeinsam mit der deutschen Wirtschaft zur politischen und
moralischen Verantwortung für die durch NS-Zwangsarbeit Geschädigten
bekannt. Die Stiftung knüpft an das von Konrad Adenauer begonnene
Entschädigungs- und Versöhnungswerk an. Sie ist ein Zeichen der
Versöhnung vor allem für jene, die als Opfer der Zwangsarbeit
unsäglich gelitten haben und die bisher noch nicht von den
umfangreichen Wiedergutmachungs- und Entschädigungsleistungen
Deutschlands erreicht wurden.
Die getroffenen Regelungen sind abschließend - durch die Stiftung
wird die Frage der Reparationen nicht neu gestellt. Für die deutschen
Unternehmen konnte ein ausreichendes Maß an Rechtssicherheit erreicht
werden. Auch wenn die juristische Seite abgeschlossen ist, ist allen
bewusst, dass es einen historischen und moralischen Schlussstrich
unter das dunkelste Kapitel unserer Geschichte nicht geben wird.
Die deutsche Wirtschaft hat sich wie die Politik zu ihrer
Verantwortung bekannt. Es ist einmalig, dass sich Unternehmen
öffentlich zu ihrer moralische Verpflichtung für den NS-Unrechtsstaat
bekennen und freiwillig finanzielle Leistung bereitstellen. Besonders
beeindruckt haben mich die vielen Unternehmen, die nach dem
2.Weltkrieg gegründet wurden und die als Nichtbetroffene aus
moralischer Überzeugung doch ihren Beitrag leisten. Das sollte
Vorbild und Ansporn sein.
Bisher haben rund 3 100 Firmen 3,2 Mrd. DM bereitgestellt, 1,8
Mrd. DM fehlen noch. Ich rufe deshalb besonders die Firmen auf, die
damals von den Zwangsarbeitern profitiert haben und bisher noch
zögern: Stellen Sie sich Ihrer Verantwortung, leisten Sie ihren
finanziellen Beitrag zur Wiedergutmachung und zur Versöhnung!
Verantwortung darf nicht teilbar und Geschichte nicht einseitig
sein. Aus diesem Grund ist es ein Gebot von Gerechtigkeit und
Fairness, auch an die deutschen Zwangsarbeiter zu erinnern. Nach 1945
wurden viele Deutsche - darunter eine große Zahl von Frauen - nach
Russland und in andere Staaten zur Zwangsarbeit verschleppt. Deren
Schicksal darf nicht aus unserem öffentlichen Gedächtnis gestrichen
werden. Deshalb fordere ich die Bundesregierung nachdrücklich auf,
sich dem Vergessen entgegenzustellen und sich um die deutschen
Zwangsarbeiter zu kümmern. Auch diese erwarten zu Recht ein
sichtbares Zeichen. Es geht um eine humanitäre Geste der Länder, in
denen Deutsche durch Zwangsarbeit geschädigt wurden. Zukunft gewinnen
wir nur, wenn sich alle Völker Europas gemeinsam der historischen
Wahrheit verpflichtet fühlen und zur Versöhnung mit allen bereit
sind, die durch Verschleppung und Zwangsarbeit schlimmes Unrecht
erlitten haben. Menschenrechte sind und bleiben unteilbar.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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