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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Jork: Besserung der dramatischen Lehrstellensituation Ost nur durch vernünftigere Wirtschaftspolitik zu erwarten

Berlin (ots)

In der Debatte um den Berufsbildungsbericht 2000
erklärt der Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für
berufliche Bildung, Dr.-Ing. Rainer Jork MdB:
Die Bundesregierung zeichnet in ihrem Berufsbildungsbericht 2000
ein insgesamt realistisches Bild des Lehrstellenmarktes in
Deutschland. Durch das Jugendsofortprogramm JUMP wurden im
vergangenen Jahr die erheblichen Probleme bei der Sicherung eines
ausreichenden Ausbildungsplatzangebotes zwar gemildert, aber
keineswegs gelöst. Für die neuen Bundesländer waren die Maßnahmen nur
ein kurzes Strohfeuer ohne nachhaltigen Effekt. Durchschnitts- und
Zuwachsangaben können nicht über die nach wie vor dramatische
Situation hinwegtäuschen.
Die Anzahl der neuen betrieblichen Ausbildungsplätze ist hier
"erneut deutlich rückläufig", obwohl rund 70 % der betrieblich
abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse im vergangenen
Ausbildungsjahr subventioniert wurden. Die Zahl der besonders
ausbildungsintensiven kleineren und mittleren Betriebe stagniert oder
ist rückläufig. Die sogenannte Ökosteuer und hohe Abgaben und
Lohnnebenkosten machen vielen Unternehmen das Überleben unmöglich.
Insbesondere im Handwerk mussten deutliche Einbrüche verzeichnet
werden. Dabei sind Handwerk und Mittelstand die tragenden Säulen der
dualen Berufsausbildung in Deutschland und bilden mit 1,2 Millionen
etwa 80 % aller Auszubildenden aus. Das "Bündnis für Arbeit" erkennt
richtig, dass der Mittelstand diese Rolle weiter beibehalten muss. Wo
aber sind bisher die konkreten Schlussfolgerungen und Maßnahmen zur
Verbesserung der wirtschaftlichen Ausgangslage in den neuen
Bundesländern geblieben? Der für die kommenden Jahre prognostizierte
wirtschaftliche Aufschwung wird an den neuen Ländern vorbeigehen.
Hier gibt es gegenwärtig ein Quote von 15,7 % bei den Arbeitslosen
unter 25 Jahren, während diese in den alten Ländern bei 9,0 %, in
Bayern gar nur bei 5,8 % liegt. - Sieht so die Chefsache "Aufbau Ost"
des Kanzlers Schröder und seines Placebo-Ministers Schwanitz aus?
Unterstützende staatliche Programme und Maßnahmen sind willkommen,
können allerdings keine Dauerlösung sein und müssen den Kriterien von
Nachhaltigkeit und Effizienz genügen. Bund und Länder müssen sich
abstimmen, um Konkurrenz und Kontraproduktivität ihrer Programme zu
vermeiden. Eine Modernisierung der beruflichen Bildung ist dringend
vonnöten. Neue Berufsbilder müssen geschaffen werden. Durch
Modularisierung und Teilqualifikationen muss das bestehende System
der beruflichen Bildung effektiviert und flexibilisiert werden. Die
Mobilität lehrstellensuchender Jugendlicher ist zu erleichtern.
Berufe mit innovativem Zukunftspotential, insbesondere die von der
alten Bundesregierung geschaffenen neuen technischen und
handwerklichen Berufe im Bereich der Informationstechnologien, müssen
gerade in den neuen Ländern gefördert werden.
Vor allem aber: Es genügt nicht, an den Krankheitssymptomen zu
laborieren. Eine gute Berufsbildungspolitik für die neuen Länder kann
nur mit einer vernünftigen Wirtschafts- und Mittelstandspolitik
gekoppelt sein. Es müssen schleunigst ministerienübergreifende
Maßnahmen zur Steuer- und Abgabenpolitik, zur Verbesserung der
Eigenkapitaldecke der Unternehmen, von Zahlungsmoral und -bedingungen
und zur Infrastrukturförderung ergriffen werden.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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