Alle Storys
Folgen
Keine Story von ZDF mehr verpassen.

ZDF

ZDF-Exklusivinterview mit Reinhard Nemetz, Leitender
Oberstaatsanwalt, Augsburg, zum Prozessauftakt im Fall "Ursula Herrmann"

Mainz (ots)

Vor dem Prozessauftakt im Mordfall "Ursula Herrmann"
am kommenden Donnerstag, 19. Februar 2009, rechnet der leitende 
Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz mit einer Verurteilung des 
Angeklagten. Die damals zehnjährige Ursula Herrmann war vor 28 Jahren
entführt und in einer Kiste im Wald lebendig begraben worden. In der 
ZDF-Sendung "ML Mona Lisa" sagte Oberstaatsanwalt Nemetz am Sonntag, 
15. Februar 2009: "Auf Grund der Fakten gehe ich davon aus (...), 
dass unser Angeklagter mit Wahrscheinlichkeit, ja mit großer 
Wahrscheinlichkeit schuldig gesprochen wird, aber entscheiden muss 
das Gericht auf Grund der  Beweisaufnahme, die in der öffentlichen 
Hauptverhandlung durchzuführen ist."
Kein Erfolgsdruck auf das Gericht
Einen Erfolgsdruck auf das Gericht sieht Nemetz nicht: "Weder auf dem
Gericht, noch auf der Staatsanwaltschaft lastet ein Erfolgsdruck. Das
Gericht muss versuchen, die Wahrheit herauszufinden, wir haben uns 
bemüht im Ermittlungsverfahren und werden unseren Beitrag in der 
Hauptverhandlung dazu leisten."
Keine Fehler bei der Ermittlung
Fehler bei der Ermittlung kann Nemetz nicht erkennen: "Ich habe nicht
die geringsten Anhaltspunkte für die Annahme, das irgendetwas früher 
nicht optimal gelaufen wäre. Im Gegenteil: Ich habe den  Eindruck 
gehabt, dass äußerst intensiv und engagiert vorgegangen wurde. Nur, 
es haben sich in jüngster Vergangenheit halt ganz wesentlich neue 
Mosaiksteinchen ergeben, die jetzt das Bild zu einem Gesamtbild 
abrunden. Mit dem Ergebnis, dass wir Anklage erheben konnten. Dazu 
zählen insbesondere ein aufgefundenes Tonbandgerät, dazu zählen 
Telefongespräche, die wir überwacht haben, und dazu zählen Angaben 
des Angeklagten bei seinen jüngsten Vernehmungen, die nicht in 
Einklang mit seinen früheren Angaben stehen."
Prozessdauer mindestens ein Jahr
Oberstaatsanwalt  Reinhard Nemetz rechnet damit, dass der Prozess 
mindestens ein Jahr dauern wird: "Die Erfahrung lehrt allerdings, 
dass solche Prozesse länger dauern, als sie vorher konzipiert sind. 
Es kann also durchaus ein Jahr oder länger werden."
Fall von besonderer Qualität
Zur Bedeutung des Falls sagte Nemetz: "Der Fall ist natürlich von 
besonderer Qualität. Zum einen ist ein Kind betroffen.(...) Zum 
anderen, wie ist dieses Kind betroffen: Es ist buchstäblich lebendig 
begraben worden, ein in der Kriminalhistorie ganz ungewöhnliches 
Geschehen."

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: ZDF
Weitere Storys: ZDF