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Erstes Bundesland reagiert auf Kritik am Pflege-TÜV Dreyer bittet Pflegekassen die Veröffentlichung von Prüfberichten aufzuschieben

Mainz (ots)

Wenige Tage vor der geplanten Veröffentlichung der
ersten Pflegenoten für Heime und ambulante Dienste bittet die 
rheinland-pfälzische Sozialministerin Malu Dreyer in einem Brief an 
die Landesvertretungen der Pflegekassen "um Prüfung, ob die 
Veröffentlichung der Transparenzberichte für die stationäre und 
ambulante Pflege aufgeschoben werden kann". Dieses Schreiben liegt 
dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" exklusiv vor. Hintergrund 
dieses Briefes sind neue Erkenntnisse des medizinischen Dienstes in 
Rheinland Pfalz, die vor wenigen Tagen bei einer 
Verwaltungsratssitzung vorgestellt wurden. Demnach wurden seit Juli 
2009 insgesamt 48 ambulante Pflegedienste überprüft. 58,3 Prozent 
davon erhielten im Bereich pflegerische Leistungen die Note 
mangelhaft und damit die schlechteste Note. "Damit schneiden viele 
ambulante Pflegedienste schlechter ab, als ihre tatsächliche 
Pflegequalität ist", sagte Walter Bockemühl, Chef der AOK 
Rheinland-Pfalz, gegenüber "Report Mainz".  Dieser Argumentation 
schließt sich die rheinland-pfälzische Sozialministerin an. Wörtlich 
schrieb Malu Dreyer an die Pflegekassen: "Am Beispiel der ambulanten 
Pflege hat sich die Kritik verfestigt, die, sollte sie sich auf einer
breiten empirischen Grundlage bestätigen, zu einer deutlichen 
Benachteiligung ambulanter Pflegedienste führen dürfte. Der Grundsatz
ambulant vor stationär würde gegebenenfalls ins Gegenteil verkehrt." 
Weiter heißt es im Schreiben der Sozialministerin: "Ein Aufschub bis 
zum Abschluss der Vorabauswertungen für den ambulanten und 
stationären Bereich ermöglicht es, eventuelle, im Rahmen der 
Detailanalyse festgestellte, gravierende Mängel vor einer 
Veröffentlichung zu beheben."
Auch die seit Monaten in der Kritik stehenden Berichte der 
stationären Pflege sollen auf den Prüfstand. Dreyer: "Ergibt die 
Analyse auf einer breiten empirischen Grundlage, dass die 
unterschiedlichen Bewertungssysteme im Verhältnis bessere Noten für 
stationäre Einrichtungen mit sich bringen, kann nur der Aufschub der 
Veröffentlichung eine Verzerrung vermeiden."
Walter Bockemühl, Teilnehmer der Verwaltungsratssitzung des MDK 
(Medizinischer Dienst der Krankenversicherung), betont gegenüber 
"Report Mainz": "Ich teile die Auffassung der Ministerin ausdrücklich
und werde ihrer Bitte natürlich entsprechen und die Pflegeberichte 
nicht veröffentlichen."
Rheinland-Pfalz ist damit das erste Bundesland, das die 
Transparenzberichte nach massiver Kritik auch des prüfenden 
medizinischen Dienstes, erst einmal nicht veröffentlichen will. 
Zunächst sollen die Mängel beseitigt werden.
Zitate gegen Quellenangabe frei.

Pressekontakt:

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.:
06131/929-3351.

Original-Content von: SWR - Das Erste, übermittelt durch news aktuell

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