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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Riester: Etappenerfolg für Kampagne "50.000 Jobs für Schwerbehinderte"
Unternehmen nutzen verbesserte Einstellungsbedingungen

Nürnberg (ots)

Als einen wichtigen Etappenerfolg haben
Bundesarbeitsminister Walter Riester und der Präsident der
Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, das bisherige Ergebnis der
Kampagne "50.000 Jobs für Schwerbehinderte" bezeichnet. "Wir haben
eine Trendwende erreicht: Erstmals seit zehn Jahren geht die
Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen nachhaltig zurück", sagte
Riester in Berlin. "Es bestehen gute Chancen, dass das Ziel erreicht
und bis Oktober 2002 die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen
um 50.000 verringert wird." Dazu seien aber noch erhebliche
Anstrengungen nötig. Riester und Jagoda riefen Betriebe und
Verwaltungen auf, weitere Stellen zur Verfügung zu stellen.
Die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten konnte seit Oktober
1999 um 23.700 auf 166.000 gesenkt werden. Die Arbeitslosigkeit von
Menschen mit schwerer Behinderung sei sogar überdurchschnittlich
stark gesunken, erläuterte Riester. Verbesserte
Einstellungsbedingungen für Unternehmen sowie die verstärkten
Vermittlungsaktivitäten der Arbeitsämter hätten maßgeblich zu diesem
positiven Zwischenergebnis beigetragen. Wie Jagoda mitteilte, haben
die Arbeitsämter von Oktober 1999 bis September 2001 rund 103.000
arbeitslose schwerbehinderte Menschen auf dem Arbeitsmarkt
vermittelt. Dabei war die Vermittlung von Jahr zu Jahr erfolgreicher.
Auch im nächsten Jahr sei die Vermittlung schwerbehinderter Menschen
ein Schwerpunkt der Arbeitsämter, sagte Jagoda. Mit vereinten Kräften
müssten noch einmal 100.000 vermittelt werden. Dann sei das Ziel zu
erreichen. Die Arbeitsämter und Integrationsfachdienste könnten
hierfür den Boden bereiten. Einstellen müssten aber letztendlich
private und öffentliche Arbeitgeber.
Um das Beratungsangebot für Unternehmen zu verbessern und auch um
besonders schwer integrierbaren Menschen eine Chance zu geben, sind
inzwischen für alle Arbeitsamtsbezirke Integrationsfachdienste
eingerichtet worden. Speziell ausgebildete Fachkräfte konnten dort
allein in diesem Jahr des Aufbaus rund 2000 besonders betroffene
schwerbehinderte Menschen in Arbeit und Beruf eingliedern, was ohne
diese Unterstützung aussichtslos gewesen wäre. "Das verbesserte
Beratungsangebot sowie die durchgängige Betreuung nach der
Einstellung hat sich als ein attraktives Angebot für Unternehmen
erwiesen", sagte Riester. 2001 hat der Bund rund 80 Millionen Mark
für die Einrichtung der Integrationsfachdienste zur Verfügung
gestellt, für 2002 sind 100 Millionen Mark vorgesehen.
Auch das verbesserte Fördersystem zeige Wirkung, sagte Riester. So
können Unternehmen, die schwer zu vermittelnde Menschen mit
Behinderung einstellen, bis zu 70 Prozent der Lohnkosten vom
örtlichen Arbeitsamt erstattet bekommen. Anreize biete auch das neue
System von Beschäftigungspflicht und Ausgleichsabgabe. "Das neue
Prinzip ist gerechter und wird seine Wirkung nicht verfehlen.
Derjenige, der gar nichts tut, bezahlt mehr. Derjenige, der sich
engagiert, wird entlastet", betonte Riester. Zahlten früher alle
Arbeitgeber 200 Mark, wenn sie ihrer Beschäftigungspflicht nicht
nachkamen, gilt heute ein differenzierteres System. So muss ein
Unternehmen jetzt 200 Mark zahlen, wenn es zwischen 3 Prozent und
unter 5 Prozent Schwerbehinderte beschäftigt; 350 Mark, wenn die
Quote zwischen 2 Prozent bis 3 Prozent liegt. Wer weniger als 2
Prozent beschäftigt, muss 500 Mark zahlen. Ausnahme sind kleinere
Unternehmen, für die Sonderregelungen gelten. Ob die allgemeine
Pflichtquote, die von 6 Prozent auf 5 Prozent gesenkt wurde,
unverändert bleibe, werde sich im Oktober 2002 entscheiden. "Sie
bleibt, wenn die Zahl arbeitsloser schwerbehinderter Menschen bis
dahin um 50.000 gesenkt wird. Ansonsten wird sie wieder auf 6 Prozent
angehoben", sagte Riester.
Für die verbleibenden 13 Monate der Initiative "50.000 Jobs für
Schwerbehinderte" riefen Riester und Jagoda die Arbeitgeber auf, mehr
Menschen mit schwerer Behinderung einzustellen. Gleichzeitig
präsentierten sie den zweiten Teil der bundesweiten
Öffentlichkeitskampagne. Bärbel K., Meike B. und Christopher L.
werben als behinderte Berufstätige für die Einstellung
schwerbehinderter Menschen und demonstrieren, welche Stärken gerade
sie zu bieten haben. Ab dem 22. Oktober 2001 werden die neuen
Anzeigen zum Auftakt der zweiten Welle in Tageszeitungen und
Magazinen geschaltet.
Sämtliche Informationen rund um die Kampagne sowie die aktuellen
Motive sind unter www.jobs-fuer-schwerbehinderte.de als kostenloser
Download erhältlich. Auf seiner Webseite fasst das
Bundesarbeitsministerium die neuen gesetzlichen Regelungen und ihre
Konsequenzen zusammen. Unternehmer und Schwerbehinderte finden hier
alle wichtigen Informationen sowie praktische Tipps, Ansprechpartner
und Fördermöglichkeiten.
In Deutschland leben rund 6,6 Millionen schwerbehinderte Menschen.
Bis 1999 war ihre Arbeitslosigkeit kontinuierlich angestiegen und
erreichte mit rund 190.000 die Höchstmarke. In Zusammenarbeit mit den
Behindertenorganisationen, Arbeitgeberverbänden, Handwerk und
Gewerkschaften verbesserte die Bundesregierung daher die
Einstellungsbedingungen, die im Rahmen des Gesetzes zur Bekämpfung
der Arbeitslosigkeit Schwerbehinderter - heute Bestandteil des
Neunten Buches Sozialgesetzbuch - am 1. Oktober 2000 in Kraft traten.
Eine Gesamtübersicht der bisher erschienenen Presseinformationen
   der Bundesanstalt für Arbeit finden Sie im Internet unter
   http://www.arbeitsamt.de/hst/services/presseinfo/index.html
Dieser Pressedienst wird herausgegeben von:
Bundesanstalt für Arbeit
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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