Arbeitslose sollen mehr Chancen erhalten
Arbeitgeber-Präsident Dr. Dieter Hundt zu Besuch bei der Bundesanstalt für Arbeit
Nürnberg (ots)
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und die Bundesanstalt für Arbeit (BA) sind sich darüber einig, dass die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen noch stärker auf eine Integration von Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt ausgerichtet werden. Augrund der guten konjunkturellen Entwicklung bestehe jetzt die Chance, Arbeitslose in reguläre Beschäftigung zu bringen. Das ist ein wesentliches Ergebnis eines Gesprächs zwischen BDA-Präsident Dr. Dieter Hundt und BA-Präsident Bernhard Jagoda am Donnerstag in Nürnberg.
Hundt lobte das Engagement der BA bei der Vorbereitung des Sofortprogramms der Bundesregierung zur Deckung des Bedarfs an IT-Fachkräften, zum Beispiel durch Einrichtung einer Vermittlungsbörse im Internet. Er zeigte sich zuversichtlich, dass auch die Umsetzung des voraussichtlich am 1. August 2000 wirksam werdenden Programms schnell und unbürokratisch erfolgen wird.
Jagoda rief die Betriebe auf, die Arbeitsämter noch stärker als bisher bei der Personalsuche einzuschalten und zusätzliche Ausbildungsstellen bereitzustellen, damit der Fachkräftebedarf auch in Zukunft gesichert sei. "Je genauer die Anforderungsprofile sind, desto besser können die Arbeitsämter vermitteln und notfalls auch qualifizieren."
Der BA-Präsident setzte sich dafür ein, dass Betriebe auch älteren Arbeitnehmern eine Chance geben. Gerade unter den älteren Arbeitnehmern seien viele gut qualifiziert oder könnten mit wenig Aufwand auf neue Anforderungen vorbereitet werden. Angesichts der absehbaren demografischen Entwicklung in Deutschland sei es ein Gebot der Stunde, sich diesen Arbeitnehmern wieder verstärkt zuzuwenden. In diesem Zusammenhang regte Jagoda an, spezielle Qualifizierungsangebote für diese Zielgruppe zu gestalten. Hundt erklärte, eine Strategie zur Erhöhung der Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer müsse auch Veränderungen im Arbeits- und Sozialrecht umfassen. Sowohl für die Betriebe als auch für die Mitarbeiter wirkten manche Anreize derzeit in entgegengesetzter Richtung.
Hundt begrüßte die kundenorientierte Organisationsform "Arbeitsamt 2000", von der er sich eine noch schnellere und effizientere Deckung des Kräftebedarfs der Betriebe erhofft. Im Hinblick auf den Mangel an Fachkräften in vielen Regionen und Branchen wünsche er sich eine bedarfsgerechte und betriebsnahe Qualifizierung der Arbeitslosen sowie verstärkte Bemühungen zur überregionalen Arbeitsvermittlung. Dies sei auch das Ziel der BA, sagte Jagoda.
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