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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April 2000 - Teil 2/9

Nürnberg (ots)

Die Arbeitslosigkeit hat sich weiter verringert. Das
Saisonbereinigungsverfahren errechnet für April aber nur einen
leichten Rückgang (-8.000), nachdem es für März sogar einen Zuwachs
ausgewiesen hatte (+10.000). Im Januar und Februar hatte es dagegen
Rückgänge von jeweils 30.000 gegeben; im Durchschnitt der
ausgesprochen milden Monate Dezember und November 1999 sogar von
56.000. Dass zuletzt die Abnahme der saisonbereinigten
Arbeitslosenzahl stagnierte, stellt wohl großenteils die Korrektur
der ungewöhnlich günstigen Ergebnisse von Dezember und November 1999
dar. Weil das Saisonbereinigungsverfahren Witterungseinflüsse nur in
üblicher Größe berücksichtigt, wurden damals zu große
Saisonkomponenten heraus gerechnet; dementsprechend wurde zuletzt ein
stärkerer Rückgang saisonaler Arbeitslosigkeit unterstellt. Dies wird
auch dadurch belegt, dass sich die saisonbereinigte Zahl arbeitsloser
männlicher Arbeiter, die den weitaus größten Teil der in Außenberufen
Tätigen ausmachen, im April sogar erhöht hat (+6.000), während sich
die starke Abnahme im Dezember und November 1999 auf diese
Personengruppe konzentrierte (durchschnittlich: -31.000). Fasst man
die Monate November bis April zusammen, ergibt sich eine
durchschnittliche Abnahme von 29.000. Im dritten Quartal 1999 hatte
die Arbeitslosigkeit stagniert, zuvor war sie noch angestiegen.
Nicht saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen - wie
üblicherweise im April - stark gesunken. Im Vergleich zu März
verringerte sie sich um 154.600 auf 3.986.400. Dieser Rückgang war
größer als im Vorjahr (-143.200). Infolgedessen lag die Zahl der
Arbeitslosen zuletzt mit -159.000 wieder stärker unter dem
Vorjahresniveau (März: -147.500; Februar: -187.800). Allerdings war
zugleich die Entlastungswirkung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen
(vgl. Bericht über die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 1999,
in: Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA), 47. Jg.
(1999) Nr. 9, September 1999, Seite 857, 85) nur noch um gut 100.000
kleiner als vor Jahresfrist (März: -120.000; Februar: -140.000).
Die Arbeitslosenquote, berechnet auf der Grundlage aller zivilen
Erwerbspersonen, beziffert sich im Berichtsmonat auf 9,8 Prozent, auf
der Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen betrug sie 10,8
Prozent. Für April 1999 waren Quoten von 10,7 Prozent bzw. 11,9
Prozent errechnet worden (der aktuelle Rückgang der Arbeitslosenquote
beruht etwa zur Hälfte auf einer Neuberechnung der Bezugsbasis
(Nenner), wie sie grundsätzlich jährlich vorgenommen wird. Dieses Mal
ist die Basis stark gewachsen, und zwar hauptsächlich wegen einer
größeren Zahl geringfügig Beschäftigter, die erstmals aus Daten der
Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit gewonnen wurde.
Mit bundesweit rd. 3,65 Mio war die Zahl geringfügig Beschäftigter
(zum Stichtag 30.6.1999) etwa doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor.
Bisherige Quelle war der Mikrozensus, der - wie empirische
Untersuchungen schon früher ergeben hatten - die geringfügige
Beschäftigung stark untererfasst hatte. Durch diese Neuberechnung der
Bezugsbasis verringerte sich die Arbeitslosenquote (auf der Basis
aller zivilen Erwerbspersonen) bundesweit um 0,4 Prozentpunkte
(Westen: -0,4 Prozentpunkte; Osten: -0,5 Prozentpunkte). Größere
Veränderungen hat es u.a. bei einzelnen Personengruppen gegeben,
insbesondere bei Jüngeren; dort war die Untererfassung der
geringfügigen Beschäftigung durch den Mikrozensus besonders groß (vor
allem Jugendliche unter 20 Jahren, Arbeitslosenquote bezogen auf die
abhängigen zivilen Erwerbspersonen BRD: -1,7 Prozentpunkte, Westen:
-2,0 Prozentpunkte; Osten: -0,8 Prozentpunkte). Vormonats- und
Vorjahresvergleiche der Arbeitslosenquoten sind also nur
eingeschränkt möglich).
Weiterhin mehr betriebliche Ausbildungsstellen
Die leichte Entspannung am Ausbildungsstellenmarkt setzte sich
fort. Bis Ende April, d.h. in den ersten sieben Monaten des laufenden
Berufsberatungsjahres, ist ein deutlicher Zuwachs der gemeldeten
betrieblichen Ausbildungsstellen zu verzeichnen, während die
Bewerberzahlen weiterhin unter dem Vorjahreswert liegen.
Von Oktober 1999 bis April 2000 sind den Arbeitsämtern 480.600
Ausbildungsstellen gemeldet worden, 1 Prozent oder 2.400 mehr als im
Vorjahreszeitraum. Dabei ist das Angebot an betrieblichen Lehrstellen
deutlich stärker, nämlich um über 5 Prozent auf 469.900, angestiegen.
Andererseits wurden, insbesondere infolge der veränderten Konditionen
des Sofortprogramms der Bundesregierung zum Abbau der
Jugendarbeitslosigkeit, in diesem Jahr weitaus weniger
außerbetriebliche Ausbildungsstellen eingerichtet. Gleichzeitig haben
628.400 Jugendliche die Berufsberatung bei ihrer Suche nach einer
Ausbildungsstelle eingeschaltet, 5 Prozent oder 36.300 weniger. Die
geringeren Bewerberzahlen resultieren z.T. aus dem
Jugendsofortprogramm im vergangenen Jahr, das zahlreichen Bewerbern
früherer Jahrgänge geholfen hat; eine Rolle spielt aber wohl auch die
steigende Inanspruchnahme des Ausbildungsstellen-Informations-Service
(ASIS).
Noch nicht vermittelt waren Ende April 339.600 Bewerber, 3 Prozent
mehr als vor Jahresfrist; zugleich lag die Zahl der noch offenen
Ausbildungsstellen mit 199.300 wesentlich stärker, nämlich um 18
Prozent, über dem Vorjahreswert. Somit ist die rechnerische Lücke
zwischen unbesetzten Ausbildungsstellen und noch nicht vermittelten
Bewerbern erneut kleiner als in den Vorjahren.
Weder aus der Tatsache, dass im bisherigen Verlauf des
Berufsberatungsjahres knapp 150.000 mehr Bewerber als Stellen bei den
Arbeitsämtern registriert wurden, noch daraus, dass es Ende April rd.
140.000 mehr nicht vermittelte Bewerber als offene Stellen gab, kann
geschlossen werden, es fehlten jetzt oder später Ausbildungsstellen
in dieser Größenordnung. Denn die Lücke zwischen noch nicht
vermittelten Bewerbern und noch offenen Stellen ist regelmäßig im
April am größten und verringert sich bis zum Ende des
Berufsberatungsjahres stark (vgl. Kasten: "Hinweise zum Verständnis
der Berufsberatungsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit").
Teil 3 folgt

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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