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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2000
Teil 4 von 6

Nürnberg (ots)

Der Bestand an Teilnehmern in Maßnahmen zur
direkten Förderung regulärer Beschäftigung ist erneut kleiner
geworden und unterschreitet weiterhin spürbar das Vorjahresniveau;
ähnliches gilt für die Eintritte. Im Januar befanden sich 108.600
Personen in derartigen Maßnahmen (ohne Arbeitnehmerhilfe; -10
Prozent). Allerdings lag die Zahl der mit Eingliederungszuschüssen
Beschäftigten immer noch deutlich über dem Vorjahreswert (+8 Prozent
auf 54.500). Mit Überbrückungsgeld und Beschäftigungshilfen für
Langzeitarbeitslose wurden dagegen weiter erheblich weniger gefördert
(-14 Prozent auf 24.500 bzw. -31 Prozent auf 19.600). Im Januar
nahmen mit Unterstützung dieser Instrumente (einschl.
Arbeitnehmerhilfe) 11.500 Personen eine Beschäftigung auf, das waren
26 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Zum Rückgang trugen
insbesondere weniger Überbrückungsgeld und Eingliederungszuschüsse
bei (-39 Prozent auf 4.100 bzw. -30 Prozent auf 4.300). Eine
bemerkenswerte Zunahme gab es lediglich bei den Beschäftigungshilfen
für Langzeitarbeitslose (+58 Prozent auf 2.100).
Im Rahmen der Freien Förderung (gem. § 10 SGB III) wurden im
Januar ca. 22.500 Leistungen bewilligt, ca. 61 Prozent mehr als vor
einem Jahr.
Im Berichtszeitraum gab es ca. 110.000 Personen gem. der Regelung
des § 428 SGB III, wonach 58-jährige oder ältere Leistungsempfänger
dem Arbeitsmarkt nicht mehr voll zur Verfügung stehen müssen und dann
auch nicht mehr als Arbeitslose gezählt werden; dies sind ca. 4
Prozent weniger als im Vorjahr.
Das Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit (in Kraft
seit 1.1.1999) wurde verlängert. Die Arbeitsämter brachten im Januar
1.300 Jugendliche in eine der verschiedenen Maßnahmen. Damit befanden
sich 52.000 Teilnehmer im Programm.
III. Neue Länder
Keine wesentliche Änderung bei der Arbeitslosigkeit
Die Erwerbstätigkeit dürfte sich zum Jahresende 1999 hin nicht
erhöht haben. Jedenfalls sprechen dafür erste Stichprobenergebnisse
der Beschäftigtenstatistik (vgl. Teil I und II).
Saisonbereinigt verringerte sich die Arbeitslosigkeit im Januar um
13.000, dies sind weniger als im Dezember, der durch Sondereinflüsse
begünstigt war (-30.000), aber etwa genau soviel wie im November
(-10.000); im Durchschnitt der Monate Mai bis Oktober war die Zahl
der Arbeitslosen noch um 14.000 gestiegen. Von wesentlichem Einfluss
auf den jüngsten Rückgang war, dass sich der Einsatz der
arbeitsmarktpolitischen Instrumente im Januar deutlich weniger
verringerte als in den letzten Jahren in dieser Zeit. Stellt man dies
in Rechnung, dürfte sich die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit nur
wenig verändert haben.
Nicht saisonbereinigt erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen von
Dezember auf Januar um 109.400 auf 1.466.600. Dieser Anstieg ist
wesentlich kleiner als meist im Januar (z.B. 1996 bis 1998
durchschnittlich: +157.000). Die Arbeitslosigkeit lag mit +36.600
erneut weniger über dem Vorjahresniveau (Dezember: +44.700; November:
+95.800). Allerdings beruht die Verkleinerung des Vorjahresabstandes
allein darauf, dass die Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik den
Vorjahresstand nur noch um rd. 90.000 unterschreitet (Dezember: rd.
-110.000; November: rd. -140.000).
Die Arbeitslosenquote, berechnet auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen, belief sich im Januar auf 19,1 Prozent; binnen
Jahresfrist erhöhte sie sich um 0,2 Prozentpunkte. Bezogen auf die
abhängigen zivilen Erwerbspersonen errechnet sich eine Quote von 20,6
Prozent (+0,3 Prozentpunkte).
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit haben sich auch im Januar recht
günstig gemacht. Insgesamt meldeten sich im Berichtsmonat 278.900
Personen arbeitslos, dies sind 26.800 oder 9 Prozent weniger als im
Vorjahresmonat. Die Zugänge aus Erwerbstätigkeit (ohne
betriebliche/außerbetriebliche Ausbildung) lagen ebenfalls, wie
bereits seit Oktober 1999, deutlich unter dem Vorjahreswert (-19.000
oder -9 Prozent auf 188.200; 4. Quartal 1999/98: -11 Prozent). Der
jüngste Rückgang beruht jeweils etwa zur Hälfte auf weniger Meldungen
nach einem regulären mehr als kurzfristigen, abhängigen
Beschäftigungsverhältnis (-7 Prozent auf 149.500) und auf weniger
Zugängen nach beendeten ABM (-40 Prozent auf 15.100), und zwar vor
allem infolge einer kleineren Zahl beendeter Maßnahmen.
Dass weniger Personen nach Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen arbeitslos
wurden, hat Konsequenzen für die Entwicklung nach Wirtschaftszweigen.
So waren die Zugänge in Arbeitslosigkeit aus den Branchen, in denen
ABM großes Gewicht haben, deutlich kleiner als im Vorjahreszeitraum
(z.B. Öffentliche Verwaltung, Erziehung und Unterricht, Gesundheits-
und Sozialwesen: -24 Prozent; 4. Quartal 1999/98: -11 Prozent;
sonstige öffentliche und private Dienstleistungen: -18 Prozent bzw.
-6 Prozent; Land- und Forstwirtschaft: -15 Prozent bzw. -12 Prozent).
Dies hat sich auch auf die Meldungen aus dem Dienstleistungsgewerbe
insgesamt ausgewirkt (-14 Prozent bzw. -9 Prozent). Die Zugänge aus
dem Verarbeitenden Gewerbe waren weiterhin rückläufig (-9 Prozent
bzw. -14 Prozent); dies könnte auf Stabilisierungstendenzen bei der
Beschäftigung hindeuten. Die Zahl der Meldungen von Arbeitslosen aus
der Bauwirtschaft war im Januar etwa so groß wie im Vorjahreszeitraum
(+1 Prozent), nachdem sie im vierten Quartal noch erheblich kleiner
war (-15 Prozent). Dies dürfte vor allem auf die unterschiedlichen
Witterungsverläufe der beiden letzten Winter zurück gehen; insofern
war die jüngste Entwicklung also vergleichsweise günstig.
- Teil 5 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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