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Neue Presse Hannover: Verschwendung - Kassen riskieren Vertrauensverlust Ein Kommentar von Anja Schmiedeke

Hannover (ots)

Es geht natürlich wieder nur um Peanuts. Zehntausend Euro hier, fünfzigtausend Euro da - was bei den gesetzlichen Krankenkassen versickert, ist wenig, wenn man das große Rad sieht, dass im Gesundheitssystem gedreht wird. 180 Milliarden Euro geben allein die gesetzlichen Krankenkassen jährlich aus. Sie verschieben gewaltige Summen an Ärzte, Krankenhäuser, Apotheker und Rehabilitationskliniken. Dass dabei einiges Geld im eigenen Betrieb hängen bleibt, erscheint nicht verwunderlich. Doch in den Augen eines Kassenmanagers sind die Verwaltungsausgaben seines Hauses (durchschnittlich sechs Prozent) und der eigene Verdienst (auch mal 200.000 Euro) immer angemessen - wenn nicht sogar bescheiden. Für Beitragszahler aber sieht das anders aus. Und tatsächlich erstaunt, dass Kassenchefs so viel verdienen sollen wie die Bundeskanzlerin. Zudem sind viele Versicherte ohnehin sauer, dass die Versicherungen milliardenschwere Rücklagen anhäufen und den Beitragszahler leer ausgehen lassen. Und wenn dann auch noch Verschwendung und Betrug bekannt wird wie gestern, dann bringt das für viele das Fass zum Überlaufen. Zwar rügt der Prüfbericht des Bundesversicherungsamtes nur Einzelfälle. Doch der Imageschaden ist gewaltig. Daran ist die Eigenwerbung der Krankenkassen nicht unschuldig. Gerne geben sie sich als Anwalt der Patienten und jagen öffentlichkeitswirksam betrügerische Mediziner und Apotheker. Aber das ist nur glaubwürdig, wenn die Sicherheitsmaßnahmen im eigenen Laden funktionieren. Versagen sie, auch nur bei Peanuts, ist das Vertrauen schnell dahin.

Pressekontakt:

Neue Presse Hannover
Dirk Racke
Telefon: 0511 / 5101-2254
racke@neuepresse.de

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