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Deutscher Bauernverband (DBV)

EU-Pflanzenschutzmittelpaket stellt die Landwirte vor große Herausforderungen - Harmonisierung der europäischen Pflanzenschutzzulassung geht in die richtige Richtung

Berlin (ots)

(DBV) "Das Verhandlungsergebnis zum
EU-Pflanzenschutzpaket wird den landwirtschaftlichen Betrieben 
einiges abverlangen. Wir erkennen aber an, dass gegenüber den ersten 
vollkommen überzogenen Vorschlägen mit katastrophalen Folgen jetzt 
deutliche Verbesserungen erreicht wurden. Die tatsächlichen 
Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion wird jedoch erst 
in einigen Jahren sichtbar werden." Diese Bewertung gab der Präsident
des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, über das 
Kompromisspaket zum Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln und 
zum nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln als Ergebnis des 
Trilogs zwischen Europaparlament, Kommission und Ministerrat ab, 
welches am heutigen Tag im Plenum des Europäischen Parlaments 
angenommen wurde.
Mit der im Kompromiss zu der Pflanzenschutz-Zulassungsverordnung 
enthaltenen zonalen Zulassung werde ein wichtiger Schritt in Richtung
der seit vielen Jahren vom Berufsstand geforderten Harmonisierung der
Pflanzenschutzmittelzulassung in Europa getan, begrüßte Sonnleitner. 
Dies bedeutet einen erheblichen Fortschritt für den Verbraucherschutz
und einen Abbau von Wettbewerbsverzerrungen für die Landwirte. 
Kritisch beurteilt Sonnleitner dagegen, dass mit der Einführung von 
pauschalen Ausschlusskriterien zur Zulassung von Wirkstoffen eine 
Abkehr von dem bisherigen risikobasierten Ansatz erfolge. Auch wenn 
die jetzt vorgesehenen Ausschlusskriterien nicht mehr den Wegfall der
Mehrzahl der Pflanzenschutzwirkstoffe zur Folge haben werden, blieben
doch gravierende und zur Zeit nicht abschätzbare Auswirkungen 
bestehen, betonte der Bauernpräsident.
Hinsichtlich der Rahmenrichtlinie über die Anwendung von 
Pflanzenschutzmitteln stellte Sonnleitner fest, dass einige 
unverhältnismäßige und pauschale Auflagen entfallen seien und der 
hierin vorgesehene risikobasierte Ansatz von der Landwirtschaft 
mitgetragen werde. Hierbei würden die Landwirte in ihrem Bestreben 
unterstützt, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf das notwendige
Maß zu beschränken. Aber auch die nach wie vor sehr weitreichenden 
Regelungen für die künftige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in 
der EU könnten in der Praxis zu erheblichen 
Bewirtschaftungseinschränkungen führen und zum Beispiel eine 
Bewirtschaftung in Natura 2000-Gebieten sogar gänzlich in Frage 
stellen.
Sonnleitner forderte, dass die Umsetzung und Ausfüllung der neuen 
Vorgaben für die nachhaltige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in 
den kommenden Jahren mit Augenmaß betrieben werden müsse, um die 
landwirtschaftliche Produktion nicht unverhältnismäßig 
einzuschränken. Zudem müsse mit allem Nachdruck eine fundierte 
Folgenabschätzung erfolgen, um die Auswirkungen der neuen 
Pflanzenschutzpolitik zu überprüfen. Dadurch werde ein nachhaltiger 
Schutz landwirtschaftlicher Kulturen im Sinne des Verbrauchers, der 
Umwelt und der Landwirtschaft zugesichert.

Pressekontakt:

Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original-Content von: Deutscher Bauernverband (DBV), übermittelt durch news aktuell

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