BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
BGA: Unternehmenssteuerreform auf dem Weg der Besserung
Berlin (ots)
"Licht und Schatten liegen bei der nun eingeleiteten Unternehmenssteuerreform na-he beieinander. Niedrige Steuersätze für im internationalen Wettbewerb stehende Unternehmen werden mit erheblichem Mehraufwand erkauft." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), zur heutigen Verabschiedung der Unternehmenssteuerreform im Bundeska-binett.
"Im Interesse von Arbeitsplätzen und einer maximalen Steuerbelastung von 29 Pro-zent auf im Unternehmen belassene Gewinne werden problematische Regelungen wie die Zinsschranke wohl nicht gänzlich abwendbar sein, auch wenn sie auf die Steuerqualität drücken. Allerdings können die jetzigen Regelungen noch nicht das letzte Wort sein. Im Rahmen der parlamentarischen Beratungen muss nochmals nachgebessert und weiter entschärft werden. Die Thesauriserungsbegünstigung muss mit Blick auf die Nachbelastung von hochversteuerten Altgewinnen bei Perso-nenunternehmen attraktiv bleiben", fordert Börner.
"Bedenklich ist, dass eine wirkliche Reform der Gewerbesteuer nicht in Angriff ge-nommen wurde. Die Ausweitung der Hinzurechnungen bleibt eine Regelung, die vie-le Mittelständler, gerade im Handel, trifft. Die Besteuerung von Boni, Skonti, Rabat-ten, Zahlungszielen und Factoring findet im Handel kein Verständnis, weil sie an der Praxis völlig vorbeigeht", kritisiert der BGA-Präsident.
"Die Unternehmensteuerreform ist dennoch gut für weitere Steuerfortschritte. Mit der Verabschiedung müssen Politik und Finanzverwaltung zeitnah und mit Verve einen großen Vereinfachungsentwurf auf den Weg bringen, der Gestaltungen und Miss-brauch mit weniger Steuern und einfachen Regelungen uninteressant macht. Wenn es gelingt, die Steuerbürokratie so einzudämmen, dass die Vorschriften vor allem wieder für Mittelständler aus sich heraus verständlich werden, wird auch die Steuer-politik glaubwürdiger und der Steuerwiderstand geringer", so Börner abschließend.
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