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BGA: Handel verhalten optimistisch für 2005

Berlin (ots)

„Der Großhandel setzt trotz negativer
Wachstumsimpulse vom Konsumgüterhandel seine Erholung fort.
Allerdings konnten die Umsatzeinbußen aus den Jahren 2001 und 2002
noch nicht annähernd kompensiert werden. Die maßgeblichen Impulse
gehen vom Produktionsgüterhandel aus, der von der Dynamik bei den Im-
und Exporten profitiert.“ Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des
Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), bei der
Vorstellung der Ergebnisse des BGA-Großhandels-Indikators sowie
seiner jüngsten Unternehmensbefragung.
Für das Jahr 2005 rechnet der BGA mit einem weiteren
Großhandelswachstum von nominal zwei Prozent und preisbereinigt einem
Prozent, nachdem der Großhandel im vergangenen Jahr um nominal drei
und real 0,5 Prozent zulegen konnte. Für die Gesamtwirtschaft rechnet
der BGA mit einem leichten Wachstum des Bruttoinlandprodukts um ein
einviertel Prozent in 2005.
Verhaltene Zuversicht im Großhandel
Der Großhandelsklima-Indikator setzt seinen Aufwärtstrend fort.
Beide Teilkomponenten des Indikators, also die aktuelle und die
zukünftige Geschäftslage, verbesserten sich, allerdings mit deutlich
abgeschwächter Dynamik. Für das erste Halbjahr 2005 herrscht
verhaltene Zuversicht. Trotz negativer Effekte von der schwachen
Binnenkonjunktur ist der Großhandel optimistisch, als Importeur der
deutschen produzierenden Wirtschaft von einem Wachstum der Importe zu
profitieren.
„Deutschland steckt noch immer in einer Wachstumsklemme. Der
Schlüssel zu mehr Wachstum sind Investitionen. Die Reformen aus dem
Jahr 2004 haben jedoch nicht einmal dazu gereicht, den Rückgang bei
den Investitionen zu stoppen“ erklärt der BGA-Präsident und mahnt
bessere Rahmenbedingungen an. „Kein Konjunkturprogramm wird zu einer
nachhaltigen Belebung bei den Investitionen führen. Nicht einmal der
Außenhandelsüberschuss von über 150 Milliarden Euro - das ist sieben
Mal mehr, als der Staat an Nettoinvestitionen tätigt!!!! – hat die
Binnenwirtschaft aus ihrer Starre reißen können.“
Die Maßnahmen der Agenda 2010 seien als Kurswechsel zu begrüßen.
„Ohne weitere Reformen wird jedoch der ‚Abschwung auf Raten’, der
Deutschland seit den neunziger Jahren erfasst hat, weitergehen“ so
der BGA-Präsident.
Investitionen Schlüssel zu mehr Wachstum und Beschäftigung
Deutschland müsse wieder Standort für Investitionen aus dem Inland
und dem Ausland werden, fordert Börner. Im Großhandel wurden im
vergangenen Halbjahr bei lediglich fünf Prozent der Unternehmen
Erweiterungsinvestitionen, die besonders beschäftigungsintensiv sind,
getätigt. Im kommenden Halbjahr wird sich diese Rate auf zwei Prozent
verschlechtern.
Das Beschäftigungsklima im Großhandel hat sich nach der jüngsten
BGA- Unternehmensbefragung zu Beginn von 2005 wieder verschlechtert.
In den kommenden Monaten planen zwar nur noch 14 Prozent der
Unternehmen einen Stellenabbau und es werden auch bei 10 Prozent neue
Stellen geschaffen, die Lage bleibt aber dennoch unbefriedigend.
„Unsere Unternehmen brauchen mehr Flexibilität, um neue Stellen zu
schaffen und flexibel auf den steigenden Wettbewerb auf den
internationalen Märkten reagieren zu können“, fordert Börner. Äußerst
positiv entwickelt hat sich hingegen die Ausbildungssituation. So
wurden im vergangenen Jahr 9,2 Prozent Ausbildungsverträge für
Kaufleute im Groß- und Außenhandel mehr abgeschlossen. Der Zuwachs
liegt weit über den Zuwachsraten des Handels insgesamt (4,6 Prozent)
und der gesamten Wirtschaft (2,8 Prozent).
Wachstumsbremsen sind nach Ansicht der Unternehmer neben den
regiden Regelungen des Arbeitsmarktes weiterhin die hohen Kosten der
sozialen Sicherungssysteme. 93 Prozent der Unternehmen erwarten
weitere Finanzierungsprobleme und einen Anstieg der Lohnnebenkosten
trotz bisheriger Reformschritte.
Auch das Steuerrecht bremst nach Überzeugung der Befragten die
wirtschaftliche Dynamik. 89 Prozent der befragten Unternehmen glauben
nicht, dass die letzte Stufe der Steuerreform der wirtschaftlichen
Dynamik Auftrieb gibt. Zwar sei die Senkung der Spitzensteuersätze
auf 42 Prozent (Einkommensteuer) und etwa 39 Prozent (Körperschaften)
anzuerkennen. „Diese Grenzsteuersätze bringen jedoch kein Plus an
Investitionen. Länder um uns herum sind vielfach mutiger und
entschlossener ans Werk gegangen, wie dies das Beispiel Österreich
zeigt“ erklärt Börner.
Bei der letzten Stufe der Steuerreform dürfe es deshalb nicht
bleiben. „Und auch nicht, dass wir erst im Jahr 2008 - wenn die
Gesetzesmaschinerie nach der Bundestagswahl aktiv wird - wissen, ob
und in welche Richtung eine Reform geht. Wir brauchen heute Klarheit
über die weiteren Schritte, die das deutsche Unternehmensteuerrecht
international voranbringen“ so der BGA-Chef. Die Unternehmen des
Großhandels können sich eine Absenkung in Richtung 30 Prozent
durchaus vorstellen, wenn Regelungen vereinfacht werden und
Subventionen abgebaut werden. Fast zwei Drittel der Unternehmen
sprechen sich für eine Senkung der Steuersätze bei einer
Verbreiterung der Bemessungsgrundlage aus.
Investitionen hingen eng mit der Innovationsfähigkeit einer
Wirtschaft zusammen. Diese werde in den mittelständischen Unternehmen
durch Regelungsdichte und ausufernde öffentliche Verwaltung
beeinträchtigt, warnt Börner. Die nachlassende Innovationsdynamik
zeige dringenden Handlungsbedarf an. Dazu gehöre auch die Erneuerung
des Bildungssystems. Börner abschließend: „Ausgaben für Bildung sind
keine Kosten, sondern Investitionen in die Zukunft.“
06, Berlin, 18. Januar 2005
Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529

Original-Content von: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., übermittelt durch news aktuell

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