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BGA-Unternehmerumfrage: Groß- und Außenhändler sehen Silberstreif am Horizont

Berlin (ots9 -
SPERRFRIST: 8.2.2000, 10.30 Uhr (Beginn der PK)
Die wirtschaftliche Stimmungslage in den Unternehmen des deutschen
Groß- und Außenhandels hat sich zum Jahresbeginn 2000 verbessert: Mit
23 Prozent beurteilen zwar noch immer mehr Unternehmer ihre
derzeitige Stimmungslage als schlecht und sehr schlecht, allerdings
macht bereits jeder fünfte Unternehmer eine gute Stimmungslage aus.
Vor fünf Monaten zeichneten noch 42 Prozent ein düsteres
konjunkturelles Bild, während lediglich sechs Prozent eine gute
Konjunkturentwicklung sahen. Über dieses Ergebnis der aktuellen
Unternehmerumfrage berichtete Dr. Michael Fuchs, Präsident des
Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), heute auf
einer Pressekonferenz in Berlin. Mit 56 Prozent stufe die große
Mehrzahl der Befragten ihre wirtschaftliche Stimmungslage lediglich
als befriedigend ein. "Ein Silberstreif am Horizont, mehr aber auch
nicht!", lautet daher das Fazit des BGA-Präsidenten zur
konjunkturellen Entwicklung seiner Branche.
Für die kommenden Monate des Jahres 2000 haben die Unternehmer
ihre Erwartungen weiter nach oben korrigiert. Nach 43 Prozent im
vergangenen Jahr rechnen nunmehr 59 Prozent der Unternehmer mit
steigenden Umsätzen. Die Anzahl der Pessimisten, die einen Rückgang
ihrer Umsätze befürchten, habe ebenfalls spürbar von 14 Prozent auf
nur noch acht Prozent abgenommen. "Nach der enttäuschenden
Umsatzstagnation 1999 sind steigende Umsätze im laufenden Jahr mehr
als dringend, um damit den Kostenanstieg beispielweise aus der
überzogenen Tarifrunde 1999 in Teilen auffangen zu können", führte
Fuchs aus. Auf hohem Niveau blieben die Investitionen. "Noch immer
liegt der Investitionsschwerpunkt bei den Ersatz- und
Rationalisierungsinvestitionen und weniger bei den
beschäftigungssteigernden Erweiterungsinvestitionen. Dies hängt
einerseits mit dem Erfordernis zusammen, durch Ersatzinvestitionen
wettbewerbsfähig zu bleiben. Andererseits werden
Rationalisierungsreserven dort ausgeschöpft, wo dies noch möglich
ist", erläuterte Fuchs.
Die Beschäftigungserwartungen für das Jahr 2000 hätten sich in der
Branche verbessert. "Von einer Beschäftigungszunahme gehen
mittlerweile 25 Prozent der Unternehmer aus. Im Vorjahr lag dieser
Wert noch bei 19 Prozent. Einen Rückgang erwarten nur noch acht
Prozent. Damit deutet sich erstmals seit Jahren wieder ein leichter
Beschäftigungsaufbau an, den ich aber keineswegs für ausreichend
halte. Um den Arbeitsmarkt nachdrücklich zu beleben, brauchen wir
einen stärkeren Anstieg der Erweiterungsinvestitionen. Diese sind
wiederum nur dann zu erwarten, wenn unsere Unternehmen nachhaltig
Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft fassen", sagte der
BGA-Präsident.
Im politischen Teil der BGA-Unternehmerumfrage wurde gefragt:
"Erfüllen die bisherigen Ergebnisse im Bündnis für Arbeit Ihre
Erwartungen?" 96 Prozent der Befragten antworteten, dass ihre
Erwartungen nicht erfüllt seien. Nach Auffassung des BGA-Präsidenten
Fuchs sei am Bündnistisch eine akzeptable Einigung erzielt worden:
Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter hätten sich auf eine
beschäftigungsorientierte, längerfristige und vor allem
branchenspezifische Tarifpolitik verständigt. "Diese Vereinbarung
wurde aber bereits zwei Tage später durch die Tarifforderungen von
IG-Metall-Chef Zwickel von 5,5 Prozent in Frage gestellt."
Eine Mehrheit der Unternehmer, nämlich 63 Prozent, glaube nicht
daran, dass das Bündnis für Arbeit die richtige Einrichtung sei, um
die Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen. Fast zwei Drittel der
Befragten sprachen sich trotz dieser Skepsis für eine Fortsetzung der
Bündnisgespräche aus. "Bei unseren Unternehmern überwiegt also nach
wie vor die Hoffnung in die Einsichtsfähigkeit der Gewerkschaften.
Daher fordere ich die Gewerkschaften auf, zu dem gefundenen
Bündnis-Konsens zurückzukehren. Die jetzt beginnende Tarifrunde 2000
wird auch über die Tragfähigkeit und die Zukunft des Bündnisses
entscheiden. Unmissverständlich hat der Arbeitgeberpräsident erklärt,
dass das Bündnis keinen Sinn mehr macht, wenn Zwickel die zur Lohn-
und Tarifpolitik getroffenen Vereinbarungen ad absurdum führt, noch
bevor die Tinte darunter trocken ist. Sollten die Gewerkschaften
Lohnabschlüsse über dem branchenspezifischen Produktivitätszuwachs
erzwingen wollen, beerdigen sie damit das Bündnis. Für den Groß- und
Außenhandel ist der Verteilungsspielraum klar: Unsere Produktivität
wird in diesem Jahr voraussichtlich um etwas weniger als 2 Prozent
wachsen", erklärte Fuchs.
Abschließend sagte der BGA-Präsident: "Zu Beginn des Jahres 2000
stehen wir an einem Wendepunkt. Die Wirtschaft gewinnt an Fahrt und
damit haben wir die echte Chance, einen von der Konjunktur getragenen
Arbeitsplatzaufbau zu beginnen. Wir fordern die Bundesregierung auf,
durch strukturelle und kostensenkende Reformen in den
Sozialversicherungen, bei den Steuern und auf dem Arbeitsmarkt diesen
Aufschwung zu unterstützen. Gelingt uns zusätzlich eine Koalition der
tarifpolitischen Vernunft, dann wird das Jahr 2000 kein verlorenes
Jahr für die Arbeitslosen sein."
(Das Statement des BGA-Präsidenten und 13 Farbgrafiken sind
abrufbar.)

Rückfragen bitte an:

Volker Tschirch
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030 - 242 68 28
Fax: 030 - 247 431 70
Mobil: 0170 - 311 37 38

Original-Content von: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., übermittelt durch news aktuell

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